IWH industry survey September 2005: Improved business situation quickens business climate
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2005
Abstract
Die Geschäfte im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands florieren. Darauf läßt die September-Befragung des IWH unter rund 300 ostdeutschen Industrieunternehmen schließen. Im Mittel berichten die teilnehmenden Betriebe von einer erheblichen Verbesserung der Geschäftslage gegenüber Juli, und auch auf Ebene der fachlichen Hauptgruppen fallen die Urteile einstimmig positiv aus. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Saldo der Geschäftslage um sieben Punkte zu und erreicht mit nun 54 Saldenpunkten den höchsten Stand seit Januar 2001. Auch im Hinblick auf die weitere Geschäftsentwicklung fallen die Einschätzungen zwischen den fachlichen Hauptgruppen erstaunlich homogen aus: Die Betriebe bleiben insgesamt vorsichtig optimistisch. Zwar sind die Erwartungen gegenüber Juli etwas gedämpft. Die Unternehmen äußern aber mehr Zuversicht als noch vor Jahresfrist.
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East-West internal migration: remarkable loss of human capital
Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2005
Abstract
Ende der 90er Jahre mußte für Ostdeutschland eine negative Trendumkehr in den Wanderungsbewegungen konstatiert werden: Die in den Jahren nach der deutschen Einigung gesunkenen Wanderungsverluste stiegen bis ins Jahr 2001 wieder erheblich an. Zwar ist das Defizit seither erneut rückläufig, dessen Niveau ist mit über 50 000 pro Jahr aber immer noch beträchtlich. Dies gilt umso mehr, als – wie der vorliegende Beitrag zeigt – der Großteil der Abwanderung im Alter von 18-30 Jahren stattfindet, vorwiegend Personen mit überdurchschnittlicher schulischer Bildung betrifft und häufig zu Ausbildungsbeginn oder zum Berufsstart erfolgt. Da andererseits die Zuwanderung seit Jahren auf annähernd gleichem Niveau verharrt und sich in der Bildungsstruktur nicht wesentlich von der Abwanderung unterscheidet, entsteht in der Folge ein Humankapitalverlust, der sowohl Facharbeiter als auch Akademiker betrifft. Weil Westdeutsche überdies vergleichsweise selten in den Osten ziehen, um eine Ausbildung zu beginnen bzw. die berufliche Karriere zu starten, ergibt sich für diese Kategorie ein besonders deutliches Defizit, was negative Konsequenzen vor allem für das zukünftige Potential an Mittel- und Hochqualifizierten in den neuen Bundesländern haben dürfte.
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11.10.2005 • 38/2005
IWH-Industrieumfrage im September 2005: Verbesserte Geschäftslage beflügelt das Geschäftsklima
Die Geschäfte im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands florieren. Darauf läßt die September-Befragung des IWH unter rund 300 ostdeutschen Industrieunternehmen schließen. Im Mittel berichten die teilnehmenden Betriebe von einer erheblichen Verbesserung der Geschäftslage gegenüber Juli, und auch auf Ebene der fachlichen Hauptgruppen fallen die Urteile einstimmig positiv aus. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Saldo der Geschäftslage um sieben Punkte zu und erreicht mit nun 54 Saldenpunkten den höchsten Stand seit Januar 2001.
Investment assistance in East Germany: A proposal for reforms
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
No. 9,
2005
Abstract
In den vergangenen Wochen ist eine Diskussion um eine effiziente Ausgestaltung der Investitionsförderung für die neuen Ländern entbrannt. Dabei stand insbesondere die Frage im Vordergrund, ob die Investitionszulage über das Jahr 2006 hinaus verlängert werden solle. Tatsächlich weist die Zulage aus Sicht der Wissenschaft eine Reihe von Nachteilen (wie Mitnahmeeffekte, Förderung von Fehlinvestitionen, keine Berücksichtigung von Beschäftigungseffekten in der Förderung) auf, die für eine Reform sprechen. Die vom IWH präferierte Lösung besteht darin, das Mittelvolumen der Zulage in die GA-Investitionsförderung zu übertragen. Dies würde es erlauben, die Bedeutung von Investitionsprojekten für die regionale Entwicklung wie auch deren Zukunftschancen bei der Entscheidung über die Fördermittelvergabe stärker zu berücksichtigen als bisher. Um die Länder zu einem Verzicht auf die Investitionszulage zu bewegen, wird hier eine Kompensationslösung vorgeschlagen, indem der Bund die ihm bei Abschaffung der Zulage zusätzlich zufließenden Mittel dazu nutzen sollte, die ostdeutschen Länder für ihre Mehrausgaben finanziell zu entschädigen. Dies könnte beispielsweise durch eine Veränderung der Finanzierungsanteile von Bund und Ländern geschehen.
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Die Automobilindustrie in den neuen Bundesländern (Studie im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA))
Jutta Günther, Albrecht Bochow
One-off Publications,
No. 3,
2005
Abstract
Basierend auf Daten der amtlichen Statistik und Mikrodaten zur Automobilzulieferindustrie legt die Studie eine umfassende Bestandsaufnahme zur Entwicklung der Automobilindustrie in den neuen Bundesländern vor. Ausgehend von einer Darstellung der Beschäftigung, des Umsatzes und der Produktivität seit Beginn der Transformation wird ferner auf die regionale Verteilung der Aktivitäten der Automobilindustrie und deren ausgeprägte Verflechtung mit anderen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungsektors eingegangen. Die Mikrodaten des IIC (Industrial Investment Council) zur ostdeutschen Automobilzulieferindustrie, die sich nicht auf die statistische Kategorie „Herstellung von Teilen und Zubehör“ beschränken, sondern Teile- und Ausrüstungslieferanten der Automobilhersteller über alle Branchen hinweg erfassen, erlauben schließlich eine Bezifferung der gesamten mit der Automobilindustrie in Zusammenhang stehenden Beschäftigung und – auf Basis der Ortsangaben – auch eine genaue Lokalisierung der Betriebe. Rechnet man die Beschäftigten bei den Automobilherstellern (20.600), den Herstellern von Anhängern und Aufbauten (5.356) und der Zulieferern (111.901) zusammen, so beträgt die Zahl der direkt oder indirekt mit der Automobilindustrie verbundenen Beschäftigten in den neuen Bundesländern fast 138.000. Die Zentren der ostdeutschen Automobilindustrie liegen in Sachsen und Thüringen, obwohl sich Zulieferer inzwischen in allen Regionen Ostdeutschlands niedergelassen haben. Das zeigen die Auswertungen der amtlichen Statistik wie auch die genaue kartographische Darstellung mittels der Mikrodaten.
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15.08.2005 • 31/2005
Ordnungsökonomische Thesen und wirtschaftspolitische Maßnahmen für mehr Wirtschaftswachstum in Mittel- und Ostdeutschland
Der wirtschaftliche Aufschwung der neuen Bundesländer stagniert seit gut acht Jahren, obwohl jährlich etwa 80 Mrd. Euro an Transfers in die neuen Länder fließen. Die unbefriedigende Entwicklung dort, aber inzwischen auch in einigen westdeutschen Regionen, stellt zunehmend eine Bedrohung für den gesamtdeutschen wirtschaftlichen Wohlstand und die Leistungsfähigkeit des Landes dar. Aber die Wachstumsdefizite Deutschlands finden ihre Ursache nicht nur im Osten: Sie sind weitgehend dem im Sinne des globalen Wettbewerbs fehlangepaßten deutschen Ordnungsrahmen geschuldet. Alle drei föderalen Ebenen sollten sich gefordert fühlen, dieser Entwicklung mit Kreativität entgegenzutreten, eine jede auf ihren spezifischen, durch Föderalismus und Subsidiaritätsprinzip gegebenen Feldern, weil Ursachen und Folgen ineinander verfließen.
East German engineering 2002: milestone break-even reached
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 7,
2005
Abstract
Der ostdeutsche Maschinenbau verlor im Zuge des marktwirtschaftlichen Umbaus seine einst führende Rolle in der Industrie Mittel- und Ostdeutschlands. Weitgehend ohne Unterstützung durch westdeutsche und ausländische Mutterunternehmen und erschwert durch die lang anhaltende Investitionsschwäche in der ersten Hälfte der 1990er Jahre nahm die Umstrukturierung mehr Zeit als in anderen Industriebranchen in Anspruch und führte zu tiefen Einschnitten bei Produktion und Beschäftigung. In der Privatisierungsphase wurden mit der Konzentration auf das Kerngeschäft die Fertigungstiefe verringert und die Beschäftigtenzahl reduziert. Verstärkt wurde der Personalabbau durch die Politik der schnellen Lohnangleichung. Mit der Etablierung und Entwicklung der Unternehmen auf privater Grundlage erhöhte sich die Fertigungstiefe wieder und die Vorleistungskosten wurden anteilmäßig gesenkt. Ein deutlich geschrumpfter Bestand an kleinen und mittleren Unternehmen erreichte erst im Jahr 2002 das Etappenziel des marktwirtschaftlichen Umbaus, die Gewinnzone; 2003 stieg die Rendite weiter an. Bei der Rendite besteht noch ein Rückstand gegenüber Maschinenbauern im früheren Bundesgebiet, wenngleich die wenigen größeren Unternehmen besser abschneiden als ihre westdeutschen Wettbewerber. Der einstige Schlüsselsektor in der DDR bietet heute 58 600 Beschäftigten Arbeit, das entspricht 10% des Standes am Ende der DDR. Er rangiert nun deutlich hinter dem umsatzstärksten Zweig in Ostdeutschland, dem Ernährungsgewerbe. Seine Bedeutung für Produktion und Beschäftigung insgesamt ist gering.
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Der wirtschaftliche Vorteil im Kartellrecht
Ulrich Blum, Michael A. Veltins
WISU - Das Wirtschaftsstudium,
No. 5,
2005
Abstract
Mittels der Abschöpfung eines "Wirtschaftlichen Vorteils" im Rahmen von Kartellstrafen sollen gleichermaßen im Sinne einer Bebußung negative Anreize für wettbewerbswidriges Handeln gesetzt und hierdurch aufgetretene Wettbewerbsvorteile ausgeglichen werden. Dabei ist die ökonomische Feststellung eines Kartells wissenschaftlich äußerst schwierig und die Möglichkeiten einer genauen Bestimmung hieraus entstandener eventueller Vorteile sind problematisch. Der Beitrag führt in die theoretischen Grundlagen der Identifikation eines wirtschaftlichen Vorteils ein, zeigt mögliche Modellformulierungen auf und wertet diese am Beispiel des aktuellen Zementverfahrens aus, um die erheblichen Probleme einer Wettbewerbsbehörde zu verdeutlichen, eine ökonomisch klare Beweisführung bereitzustellen.
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Editorial
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2005
Abstract
Brauchen wir noch einen Ostbeauftragten der Bundesregierung? Ganz offensichtlich nicht, denn faktisch hat sich der Bund aus dem Aufbau Ost weitgehend zurückgezogen. Eher schleichend hat in der Politik der Bundesregierung ein Paradigmenwechsel stattgefunden, der die inhaltliche Verantwortung für die Aufbauprozesse in Ostdeutschland weitgehend den Ländern und den Regionen selbst übertragen hat. Dies zeigt sich beispielsweise am Solidarpakt II, bei dem dieses Prinzip am stringentesten verwirklicht ist: Der Bund stellt finanzielle Mittel zur Verfügung, erwartet auch eine „aufbaugerechte Verwendung“, überlässt den Einsatz dieser Gelder dann aber den Ländern und verzichtet auf alle Sanktionsmöglichkeiten bei nicht zweckgerichtetem Einsatz. Ähnliches vollzieht sich derzeit auch bei der einzelbetrieblichen Wirtschaftsförderung, bei der die Bundesregierung eine stärkere Konzentration der Fördermittel anstrebt, die Ausführung dieses reformierten Konzepts aber den Ländern überlassen und auch hier auf weitere Kontrollmechanismen verzichten will.
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First effects of the accession of the new EU members are mainly of monetary nature - problems for Poland
Hubert Gabrisch, Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2005
Abstract
Im ersten Jahr ihrer Mitgliedschaft in der Europäischen Union kam es zu starken Nettokapitalzuflüssen in die neuen Mitgliedsländer Mittelosteuropas. Allein die Portfolioinvestitionen nahmen um 18 Mrd. USDollar zu, während sich der Zustrom an Direktinvestitionen verlangsamte. Die Folge der Zuflüsse war eine nominale und reale Aufwertung der Währungen, eine Inflationierung der Vermögenswerte und eine weitere Verschlechterung der Leistungsbilanzen. Die Anforderungen an die Zentralbanken, die Kapitalzuflüsse in ihrer Wirkung auf die Preisstabilität zu neutralisieren und einigermaßen Wechselkursstabilität zu sichern, nahmen zu, führten jedoch zu unterschiedlichen Reaktionen. Während die meisten Zentralbanken Zinssenkungen präferierten, erhöhte die polnische Nationalbank die Zinsen, was weitere Kapitalzuflüsse vor allem im kurzfristigen Bereich nach sich ziehen dürfte. In Kombination mit einem instabilen makroökonomischen Umfeld zeigt der Test mit dem IWH-Indikator für Polen einen beträchtlichen Anstieg des Potenzials für eine Finanzkrise. Trotz der problematischen monetären Effekte blieb das Wachstum von Produktion und Einkommen hoch. Die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts der Beitrittsregion nahm auf 5% zu, und die Arbeitslosigkeit ging etwas zurück. Ein noch stärkeres Wachstum wiesen die übrigen Länder Mittel- und Osteuropas auf. Ausschlaggebend für die positive realwirtschaftliche Entwicklung war die Binnennachfrage, und hier vor allem privater Konsum und Investitionen. Zwar nahmen auch die Exporte deutlich zu. Dabei spielte aber die Belebung der Weltwirtschaft die entscheidende Rolle. Bei ebenfalls steigenden Importen verbesserten sich die Handelsbilanzen nur unwesentlich, im Handel der neuen Mitgliedsländer mit der EU verschlechterten sie sich sogar beträchtlich. Die Inflationsrate – gemessen am Konsumgüterpreisindex – nahm zu, wofür auch Sondereffekte aus dem EU-Beitritt verantwortlich waren. Für das laufende und das kommende Jahr ist eine Zunahme der Nettokapitalzuflüsse und eine weitere Aufwertung der Währungen zu erwarten. Das Bruttoinlandsprodukts in der Beitrittsregion wird sich im laufenden Jahr auf 4,6% abschwächen. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Abschwächung der Wirtschaftsleistung in Polen, bei der die Aufwertung der Währung den Außenbeitrag verringern wird. Für das Jahr 2006 ist mit einem Wachstums in der Region von 5% zu rechnen. Unter Einbeziehung der Beitrittskandidaten und der Nicht-Mitglieder wird sich das hohe Wachstum des BIP von 6,7% im vergangenen Jahr auf 6,0% im laufenden Jahr und 5,8% im nächsten Jahr abschwächen. Generell gilt, dass die Arbeitslosenquoten in der Region deutlich abnehmen werden.
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