Die Ost-West-Produktivitätslücke: Die Rolle von Produktspezialisierung, Produktpreisunterschieden und physischer Produktivität
Matthias Mertens, Steffen Müller
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2022
Abstract
Auch 30 Jahre nach der Deutschen Vereinigung erreicht die ostdeutsche Wirtschaft nur 82% der westdeutschen Arbeitsproduktivität. Dieser Unterschied in der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität steht in engem Zusammenhang mit vielen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen, denen Ostdeutschland heute gegenübersteht. Auf Basis differenzierter Daten zu den einzelnen Produkten, die Firmen im deutschen Verarbeitenden Gewerbe herstellen, untersuchen wir in diesem Beitrag, wie sich ost- und westdeutsche Firmen bezüglich Produktspezialisierung, Produktpreisen und technischer Effizienz unterscheiden. Wir zeigen auf, dass der Osten – entgegen der Hypothese der „verlängerten Werkbank“ – nicht aufgrund einer Spezialisierung auf Vorprodukte weniger produktiv als der Westen ist. Obwohl Ostprodukte zu deutlich geringeren Preisen verkauft werden, können auch Preisunterschiede zwischen Ost- und Westfirmen den Produktivitätsrückstand nicht erklären. Stattdessen sind Faktoren, welche die physische Produktivität (technische Effizienz) von Unternehmen beeinflussen, entscheidend, um den Produktivitätsrückstand auf Unternehmensebene zu erklären.
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Die Deutsche Wirtschaft in der Pandemie
Eva Dettmann, André Diegmann, Ute Leber, Matthias Mertens, Steffen Müller, Verena Plümpe, Barbara Schwengler
IAB-Forschungsbericht,
2021
Abstract
Der Ausbruch der Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 beendete die längste Wachstumsphase der Wirtschaft im wiedervereinten Deutschland. Schon die erste Welle der Corona-Krise bedeutet einen großen Einschnitt in die Geschäftstätigkeit vieler Betriebe in Deutschland, etwa zwei Drittel aller Betriebe in West- und Ostdeutschland sind zum Befragungszeitpunkt, d.h. zwischen Juni und Oktober 2020, von negativen Auswirkungen der Pandemie oder den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung betroffen. Den Rückgang der Nachfrage bezeichnen 85 Prozent und damit mit Abstand die meisten Betriebe in Deutschland als problematisch. Behördlich angeordnete Schließungen wirkten sich auf die Geschäftstätigkeit etwa eines Drittels der Betriebe negativ aus. Vor allem betroffene kleine (neun Prozent) und Kleinstbetriebe (zwölf Prozent) sehen sich in ihrer Existenz bedroht.
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15.07.2021 • 19/2021
Sachsen-Anhalts Mittelstand atmet auf
Der Mittelstand in Sachsen-Anhalt erholt sich langsam von den Folgen des Corona-Konjunktureinbruchs. Die Stimmungslage der Unternehmen hat sich gebessert. Das geht aus der gemeinsamen Umfrage von Creditreform und Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor, an der sich rund 460 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt beteiligt haben.
Axel Lindner
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Konjunktur aktuell: Zurück ins Leben – Zunahme persönlicher Kontakte beflügelt wirtschaftliche Aktivität
Konjunktur aktuell,
No. 2,
2021
Abstract
Im Sommer 2021 expandiert die weltwirtschaftliche Produktion kräftig, hauptsächlich dank rasch voranschreitender Impfkampagnen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften des Westens. Geld- und Finanzpolitik bleiben dort expansiv, und die konjunkturelle Dynamik wird auch in den kommenden Quartalen hoch sein. In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern wird die Pandemie hingegen das ganze Jahr 2021 über noch auf der Wirtschaft lasten. In Deutschland sind die konjunkturellen Aussichten günstig, weil die Corona-Restriktionen nach und nach aufgehoben werden. Das BIP wird 2021 um 3,9% und 2022 um 4,0% zunehmen. Die Produktion in Ostdeutschland dürfte in beiden Jahren um jeweils 3% zulegen.
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Der Produktivitätsrückstand der ostdeutschen Industrie: Nur eine Frage der Preise?
Steffen Müller
One-off Publications,
Beitrag in Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zeigt auch knapp drei Jahrzehnte nach der Deutschen Einheit, dass die Arbeitsproduktivität in Ostdeutschlands Industrie mehr als 20% unter dem westdeutschen Niveau verharrt. In dieser Arbeit gehe ich der Frage nach, ob dieser Rückstand die Folge einer geringeren physischen Produktivität oder niedrigerer Preise für ostdeutsche Erzeugnisse ist. Dazu werden Mikrodaten auf Firmenebene benutzt, die Informationen zu produzierten Gütermengen und erzielten Preisen enthalten. Der Rückstand in der Erlösproduktivität wird auch mit diesen Daten bestätigt. Die Hauptergebnisse sind, dass i) ostdeutsche Industrieunternehmen tatsächlich deutlich geringere Marktpreise erlösen und ii) der physische Output bei gleichen Inputmengen im Osten höher liegt als im Westen. Eine naheliegende Erklärung für beide Befunde ist, dass ostdeutsche Produkte weniger Kundennutzen generieren und gleichzeitig in weniger aufwändigen Produktionsverfahren hergestellt werden können. Weitere Tests zeigen, dass iii) die Hypothese verlängerter Werkbänke keine Erklärung für den ostdeutschen Produktivitätsrückstand ist und iv) ostdeutsche Betriebe im Vergleich zur westdeutschen Konkurrenz eine geringere physische Produktivität aufweisen, wenn sie Güter zu westdeutschen Preisen herstellen.
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Die funktionale Spezialisierung Deutschlands — Eine Ost-West-Perspektive auf das Verarbeitende Gewerbe
Matthias Brachert, Eva Dettmann, Alexander Kubis, Mirko Titze
One-off Publications,
Beitrag in Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Was treibt regionale Entwicklung? Warum wachsen einige Regionen schneller als andere? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt regionalökonomischer Forschung. Einen besonderen Anwendungsfall stellen die ökonomischen Anpassungsprozesse im Gefolge der Wiederherstellung der Deutschen Einheit dar. Nach einem fulminanten Start in der ersten Hälfte der 1990er Jahre hat sich der Aufholprozess seit Mitte der 1990er Jahre verlangsamt und kommt seitdem nur noch in sehr kleinen Schritten voran. Im Jahr 2017 betrug die Produktivität Ostdeutschlands (mit Berlin) 82% des westdeutschen Niveaus. Über die Ursachen dieses Rückstands gibt es intensive Diskussionen.
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