Einleitung
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
20 Jahre Deutsche Einheit - Teil 2 -
2010
Abstract
Der Zerfall der kommunistischen Systeme vor 20 Jahren und damit verbunden der Übergang von der zentralverwaltungswirtschaftlichen zur marktwirtschaftlichen Ordnung hat das öffentliche Interesse an den institutionellen Bedingungen gesellschaftlichen und ökonomischen Erfolgs erheblich ausgeweitet. Zugleich führte die Einbeziehung von rund einem Viertel der Menschheit in den globalen Markt zu einer beträchtlichen Intensivierung der wirtschaftlichen Kooperation, aber auch zu einer Erhöhung der Wettbewerbsintensität. Europa als der Kontinent, in dem der Antagonismus der Systeme besonders fühlbar war, fing an, sich vieler gemeinsamer Wurzeln in kultureller, politischer und ökonomischer Hinsicht zu besinnen. Die europäische Integration als ein Versuch, die neu erlangten Freiheiten irreversibel zu machen, bedeutete auch, dass die Rückwirkung des europäischen Einigungsprozesses auf die Post-Transformationsländer, aber auch auf andere Länder, die plötzlich neue Partner und Konkurrenten auftreten sahen, zugenommen hat. Als wissenschaftliches Institut der wirtschaftspolitischen Beratung mit Standort in Ostdeutschland hat sich das IWH daher in den vergangenen Jahren mit besonderem Interesse den Fragen der Entwicklung in Post-Transformationsländern, der europäischen Integration und vor allem auch den wechselseitigen Beziehungen gewidmet. Im Vorfeld von „20 Jahre Deutsche Einheit“ wurde eine Datendokumentation vorgelegt, eine Analyse der Zahlungen zwischen West- und Ostdeutschland publiziert und ein erstes Themenheft in dieser Zeitschriftenreihe veröffentlicht. Das Jahr 2010, in dem sich die Deutsche Einheit dann zum zwanzigsten Mal jährt, wird von diesem zweiten Themenheft begleitet und von einer Konferenz „20 Jahre Deutsche Einheit – Von der Transformation zur europäischen Integration“, in der die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft und die wissenschaftsnahe Wirtschaftspolitik zu dem Entwicklungsprozess Stellung nimmt.
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EU 2020 – Impulse für die Post-Lissabonstrategie. Internationale Politikanalyse
S. Gran, B. Hacker, A. P. Jakobi, S. Petzold, Toralf Pusch, P Steinberg
,
2009
Abstract
Die Lissabonstrategie ist mit ihrer vornehmlich angebotsseitigen und auf die Wettbewerbsfähigkeit ausgerichteten Orientierung gescheitert, da sie die Notwendigkeit eines europäischen Policy-Mix nicht erkannt hat. In der Nachfolgestrategie „EU 2020“ sollte ein veränderter Focus zum Tragen kommen, der das bisherige Wachstumsziel erweitert um die Gewährleistung des qualitativen und nachhaltigen Wirtschaftens. Nur die Gleichrangigkeit der ökonomischen Integration mit sozialen und ökologischen Zielsetzungen ermöglicht die Steigerung der sozialen Produktivität in Europa. Das Papier wurde in den Konsultationsprozess der EU-Kommission zur Post-Lissabonstrategie eingespeist.
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Demographischer Wandel als ressortübergreifende Herausforderung – ein Kommentar
Alexander Kubis, Lutz Schneider, Marco Sunder
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2009
Abstract
Deutschland kommt in Europa eine Vorreiterrolle in Sachen demographischer Wandel zu, wobei die Bevölkerungsentwicklung innerhalb Deutschlands nicht einheitlich verläuft. So verändern sich nicht nur die Einwohnerzahlen in den Regionen unterschiedlich, sondern die Regionen altern auch in unterschiedlichem Ausmaß: Einige wenige Gegenden beispielsweise – vorwiegend die Boomstädte im Süden – gewinnen sogar an junger Bevölkerung hinzu, während starke Alterung hingegen im Zuge der Abwanderung junger Menschen und geringer Geburtenzahlen insbesondere auf die Neuen Bundesländer zutrifft – mit einer stärkeren Abnahme der Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum. Mit der rückläufigen Zahl der Erwerbsfähigen wird oft die Frage verbunden, ob den betreffenden Regionen künftig die Fachkräfte ausgehen und somit die wirtschaftliche Entwicklung ausgebremst wird.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2009
Abstract
Mit dem Jahr 2009 endet auch das „Europäische Jahr der Kreativität und Innovation“. Es diente dem erklärten Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu unterstützen. Dabei ist Kreativität gar keine ökonomische Kategorie. Und Innovation? Die ganz sicher! Sie treibt die wirtschaftliche Entwicklung und ist in weiten Teilen die Substanz des technischen Fortschritts.
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15.12.2009 • 74/2009
Demographischer Wandel als ressortübergreifende Herausforderung
Deutschland kommt in Europa eine Vorreiterrolle in Sachen demographischer Wandel zu, wobei die Bevölkerungsentwicklung innerhalb Deutschlands nicht einheitlich verläuft. So verändern sich nicht nur die Einwohnerzahlen in den Regionen unterschiedlich, sondern die Regionen altern auch in unterschiedlichem Ausmaß: Einige wenige Gegenden beispielsweise – vorwiegend die Boomstädte im Süden – gewinnen sogar an junger Bevölkerung hinzu, während starke Alterung hingegen im Zuge der Abwanderung junger Menschen und geringer Geburtenzahlen insbesondere auf die Neuen Bundesländer zutrifft – mit einer stärkeren Abnahme der Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum. Mit der rückläufigen Zahl der Erwerbsfähigen wird oft die Frage verbunden, ob den betreffenden Regionen künftig die Fachkräfte ausgehen und somit die wirtschaftliche Entwicklung aus-gebremst wird. Im Hinblick auf den demographischen Wandel haben frühere Bundesregierungen bereits Maßnahmen im Bereich der Familien- und Rentenpolitik auf den Weg gebracht. Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag sowie auf der Klausurtagung in Meseberg Absichten erkennen lassen, das Thema politisch noch umfassender verankern zu wollen. So soll 2011 ein ressortübergreifender Ausschuss über die „demographische Lage und künftige Entwicklung des Landes“ berichten und bis 2012 eine „Demographiestrategie“ entwickelt werden. Details sind noch nicht bekannt, doch nennt der Koalitionsvertrag einige Handlungsfelder, wie z. B. die Verringerung der Abwanderung aus dem ländlichen Raum oder die Fachkräftesicherung in Ostdeutschland.
Marco Sunder
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Divergenz als Schicksal? Aufgaben für die Wirtschaftspolitik im Nachgang zur Weltfinanzkrise
Ulrich Blum, Jutta Günther, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Themenheft Weltfinanzkrise -
2009
Abstract
Europa blickte bis vor wenigen Monaten auf eine außerordentliche Geschichte des Aufholprozesses zurück: Neben dem Kern der frühindustrialisierten Länder, die weitgehend die alte Europäische Union ausmachten, waren es die nördlichen, westlichen und südlichen Erweiterungsmitglieder, oft spätindustrialisiert, die mit Hilfe der Unterstützung der Union eine außerordentliche soziale und wirtschaftliche Entwicklung zeigten. Mit der Osterweiterung schien diese Erfolgsgeschichte ihre Fortsetzung zu finden. Eigentlich machten alle Länder das Richtige: Sie investierten kräftig, was meist mit Leistungsbilanzdefiziten verbunden ist, um später über Exporterlöse die aufgelaufenen Verbindlichkeiten abzubezahlen und so am Wohlstand der Union äquivalent teilzuhaben.
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18.02.2009 • 9/2009
Zeitarbeit in Deutschland und Europa
Die Zeitarbeitsbranche ist eine der schnellstwachsenden Branchen in Deutschland. Diese Entwicklung beeinflusst den gesamten deutschen Arbeitsmarkt nachhaltig. Die besondere Ausgestaltung dieser Beschäftigungsform macht sie sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer aus verschiedenen Gründen attraktiv. Trotz allem genießt die Branche nicht durchgängig einen guten Ruf. Die Beschäftigungsform zählt zu den prekären, unsicheren Arbeitsverhältnissen und gilt im Vergleich zu regulären Beschäftigungsverhältnissen vielfach als Brückenfunktion in eine reguläre Beschäftigung.
Christian Odendahl
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The Exchange Rate of the Euro Cannot be Explained Fundamentally even Ten Years after the Introduction of the New Currency
Tobias Knedlik
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2009
Abstract
Am 01.01.2009 feiert der Euro seinen zehnten Geburtstag. Mit der Einführung der Gemeinschaftswährung verlor der Fremdwährungsaußenhandel in Europa an Bedeutung. Dennoch stellt der Außenhandel mit Ländern außerhalb der Eurozone weiterhin einen wichtigen Teil der wirtschaftlichen Aktivität dar und beläuft sich auf über ein Viertel des deutschen Bruttoinlandprodukts. Deshalb bleibt der Außenwert des Euro von wesentlicher Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Der Verlauf der Wechselkursentwicklung zeigt eine Phase der Abwertung des Euro, die unmittelbar nach Einführung der neuen Währung einsetzte und ihren Tiefpunkt Ende 2000 erreichte. Seit dieser Zeit wertet der Euro, abgesehen von einer Delle im Jahr 2005, nahezu stetig auf. Erst die aktuelle Finanzkrise stoppte seinen Aufwärtstrend.
In diesem Beitrag wird untersucht, ob die Schwankungen des Euro-Wechselkurses durch zwei zentrale theoretische Konzepte zur Wechselkursbestimmung erklärt werden können. Die empirische Analyse zeigt, dass weder die Gültigkeit der Kaufkraftparitätentheorie noch die Gültigkeit der Zinsparitätentheorie für den Euroraum bestätigt werden kann. Für die Prognosetätigkeit lässt sich daraus schlussfolgern, dass die Verwendung von Zufallsprozessen für die Beschreibung des Wechselkursverlaufs gerechtfertigt ist. Bezüglich der Währungspolitik bliebe zu fragen, welche Alternativen zum ungesteuerten Wechselkurs möglich wären, um der Bedeutung des Wechselkurses für die Geldpolitik gerecht zu werden.
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Business Cycle Forecast: On the Edge?
Wirtschaft im Wandel,
No. 9,
2008
Abstract
Im Sommer 2008 hat sich die Konjunktur weltweit abgekühlt. Die internationale Finanzkrise hält an und strahlt nun auch auf die reale Wirtschaft in Europa aus. Zudem spüren einige Länder die Verwerfungen an ihren Immobilienmärkten. Viele Banken reagieren auch in Europa auf ihre Verluste, indem sie die Bedingungen der Kreditvergabe weiter verschärfen. Zugleich haben die von der kräftigen Weltnachfrage ausgelösten Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe die Dynamik der weltweiten Expansion der Produktion gedrosselt. Allerdings fallen die Preise für Mineralöl und auch für Rohstoffe seit Juli wieder. Damit haben sich die Belastungen für Unternehmen und Verbraucher vor allem in den ölimportierenden Ländern etwas verringert.
Die Entlastungen bei den Ölpreisen sind derzeit auch eines der wenigen Signale, die für eine baldige Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten in den großen Ländern Westeuropas und in Deutschland sprechen. In den USA kam es bisher nicht zu einer Rezession, allerdings ist die wirtschaftliche Dynamik gering. Die größte Volkswirtschaft der Welt fällt damit zwar als Konjunkturmotor für die Weltwirtschaft aus – anders als nach der Finanzmarktkrise in einigen Schwellenländern in den Jahren 1997/98 und nach dem Platzen der Blase am Aktienmarkt im Jahr 2000. In den Schwellenländern gibt es aber derzeit wenig Anzeichen, dass die konjunkturelle Abkühlung tiefe Spuren hinter¬lassen hat. Deren Wirtschaft expandiert weiterhin kräftig und schafft Raum für neue Absatzmärkte der Industrieländer.
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09.09.2008 • 33/2008
Konjunktur aktuell: Auf der Kippe?
Im Sommer 2008 hat sich die Konjunktur weltweit abgekühlt. Die internationale Finanzkrise hält an und strahlt nun auch auf die reale Wirtschaft in Europa aus. Zudem spüren einige Länder die Verwerfungen an ihren Immobilienmärkten. Viele Banken reagieren auch in Europa auf ihre Verluste, indem sie die Bedingungen der Kreditvergabe weiter verschärfen. Zugleich haben die von der kräftigen Weltnachfrage ausgelösten Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe die Dynamik der weltweiten Expansion der Produktion gedrosselt. Allerdings fallen die Preise für Mineralöl und auch für Rohstoffe seit Juli wieder. Damit haben sich die Belastungen für Unternehmen und Verbraucher vor allem in den ölimportierenden Ländern etwas verringert.
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