Aktuelle Trends: Studienanfänger immer mobiler – Leiten Studiengebühren die Wanderungen?
Alexander Kubis, Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2010
Abstract
Die Zahl der Studienberechtigten und ebenso der Studienanfänger hat sich in den letzten Jahren in Deutschland erheblich erhöht. Auch der Anteil eines Jahrgangs, welcher eine Studienberechtigung erworben hat und welcher tatsächlich ein Studium beginnt, weist einen steigenden Trend auf. Dies gilt nicht zuletzt für die Bundesländer, welche in den vergangenen Jahren Studiengebühren eingeführt haben. Insofern scheint sich kein Indiz für eine negative Wirkung eines kostenpflichtigen Studiums auf die Studierneigung zu finden. Indes wäre ein solcher Schluss insofern verfrüht, als die Studieninteressierten in Deutschland gegenwärtig die Möglichkeit haben, den Studiengebühren qua Wanderung in Bundesländer ohne Gebühren zu entgehen.
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Kosten und Nutzen der Ausbildung an Tertiärbildungsinstitutionen im Vergleich
Martina Eschelbach, G. Heineck, Steffen Müller, Regina T. Riphahn
Perspektiven der Wirtschaftspolitik,
No. 2,
2010
Abstract
We compare German institutions of tertiary education (universities and polytechnics) with respect to the cost of and the returns to their educational degrees. Based on cost data from two different sources we find that on average the expenditures of universities are lower than those of polytechnics when we consider expenditures per potential enrollee and per student enrolled during the regular education period. We apply data from the German Socio-economic Panel (2001–2007) to estimate the private returns to tertiary education and find higher returns to university than polytechnic training. These results are robust to a variety of alternative procedures.
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Die ostdeutschen Städte und speziell Leipzig im deutschen Städtesystem
Peter Franz
Stadt Leipzig (Hrsg.),
2010
Abstract
Vor dem Zweiten Weltkrieg nahmen viele ostdeutsche Städte prominente Positionen im gesamtdeutschen Städtesystem ein. 20 Jahre nach der deutschen Einheit wird überprüft, wie weit der Prozess der Reintegration dieser Städte in das gesamtdeutsche Städtesystem vorangekommen ist. Zu diesem Zweck werden die 13 größten ostdeutschen Städte – mit Leipzig, aber ohne Berlin – mit westdeutschen Städten ähnlicher Größe anhand eines Sets ökonomischer und fiskalischer Indikatoren verglichen. Die Indikatoren zeichnen ein differenziertes Bild: Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen ist in den ostdeutschen Städten noch niedriger und die Arbeitslosigkeit noch höher als in den westdeutschen Vergleichsstädten. Die relativ gute Ausstattung mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen weist auf zukünftige Wachstumschancen ostdeutscher Städte hin. Trotz der nach wie vor drängenden wirtschaftlichen Probleme sollte nicht vergessen werden, dass die ostdeutschen Städte in ihrem lang anhaltenden wirtschaftlichen Aufholprozess bisher gut vorangekommen sind.
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Subsidized Vocational Training: Stepping Stone or Trap? An Evaluation Study for East Germany
Eva Dettmann, Jutta Günther
IWH Discussion Papers,
No. 21,
2009
Abstract
The aim of this paper is to analyze whether the formally equal qualifications acquired during a subsidized vocational education induce equal employment opportunities compared to regular vocational training. Using replacement matching on the basis of a statistical distance function, we are able to control for selection effects resulting from different personal and profession-related characteristics, and thus, to identify an unbiased effect of the public support. Besides the ‘total effect’ of support, it is of special interest if the effect is stronger for subsidized youths in external training compared to persons in workplace-related training. The analysis is based on unique and very detailed data, the Youth Panel of the Halle Centre for Social Research (zsh).
The results show that young people who successfully completed a subsidized vocational education are disadvantaged regarding their employment opportunities even when controlling for personal and profession-related influences on the employment prospects. Besides a quantitative effect, the analysis shows that the graduates of subsidized training work in slightly worse (underqualified) and worse paid jobs than the adolescents in the reference group. The comparison of both types of subsidized vocational training, however, does not confirm the expected stronger effect for youths in external vocational education compared to workplace-related training.
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Subsidized Vocational Education in East Germany: Stepping Stone or Dead End?
Eva Dettmann
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2009
Abstract
Gegenstand der Analyse ist eine Evaluation der Berufsausbildungsförderung in den Neuen Bundesländern. Am Beispiel der betriebsnahen Ausbildung wird der Frage nachgegangen, ob die geförderten Jugendlichen beim Berufseinstieg gegenüber Absolventen ungeförderter Ausbildungsgänge benachteiligt sind.
In bisherigen Studien wird – neben Selektionseffekten – ein negatives Image als mögliche Erklärung für die beobachteten schlechteren Aussichten der Absolventen einer geförderten Berufsausbildung auf dem Arbeitsmarkt angeführt.
Allerdings ist bisher nicht klar, wie gut die Beschäftigungschancen dieser Jugendlichen wären, wenn sie einen Ausbildungsplatz ohne staatliche Förderung erhalten hätten. Die Antwort auf diese Frage wird in der Studie mit Hilfe eines Matchingverfahrens gegeben. Die Datenbasis der Analyse bildet das Jugendpanel des Zentrums für Sozialforschung Halle e. V. (zsh).
Es wird festgestellt, dass der Umstand der Förderung selbst einen Einfluss auf die Beschäftigungschancen der Jugendlichen hat. So sind die betriebsnah Ausgebildeten nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung seltener erwerbstätig als vergleichbare Absolventen ungeförderter Ausbildungsgänge. Die geförderten Jugendlichen, die eine Erwerbstätigkeit aufgenommen haben, sind darüber hinaus seltener im erlernten Beruf tätig, was sich v. a. auf die berufliche Stellung und das Einkommen auswirkt.
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Will there be a shortage of skilled labor? An East German perspective to 2015
Herbert S. Buscher, Eva Dettmann, Marco Sunder, Dirk Trocka
Applied Economics Quarterly Supplement,
2009
Abstract
Wie auch andere ostdeutsche Bundesländer steht Thüringen noch immer einer hohen Arbeitslosigkeit in Folge des ökonomischen Transformationsprozesses gegenüber und erfährt eine schnellere Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung als die meisten Regionen Westeuropas. Unter Verwendung von Extrapolationsmethoden wird im Beitrag für das Bundesland Thüringen eine Fortschreibung des Angebots und der Nachfrage nach Fachkräften – disaggregiert nach Qualifikationsarten – bis 2015 vorgestellt. Dabei weist die Analyse nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Fachkräfteengpass hin, dennoch liefert sie Hinweise auf einen enger werdenden Arbeitsmarkt für Fachkräfte. Auf Grundlage einer im Sommer 2008 durchgeführten Befragung von rund 1 000 thüringischen Unternehmen wird untersucht, inwieweit Unternehmen diese Entwicklung bereits heute als Problem einschätzen und welche Vorkehrungen sie im Bereich Personalpolitik gegebenenfalls treffen werden. Die Mehrzahl der Unternehmen plant den Ausbau von Weiterbildungsaktivitäten sowie die Einstellung bzw. die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern. Die Studie schließt mit Handlungsempfehlungen zur Reduzierung des Mismatch zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage.
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Entwicklung des Fachkräftebedarfs in Thüringen bis 2015
Herbert S. Buscher, Eva Dettmann, Christian Schmeißer, Dirk Trocka, Marco Sunder
IWH-Sonderhefte,
No. 2,
2009
Abstract
An der Schwelle zur Wissensgesellschaft werden die Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotenzial einer Region immer stärker durch die vorhandene Wissensbasis bestimmt, bzw. ganz konkret durch das Know-how der in der Region zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte. Vor dem Hintergrund des rasanten demographischen Umbruchs ist immer häufiger zu fragen, ob ein Defizit an Fachkräften droht und die wirtschaftliche Entwicklung vor allem in Ostdeutschland ausbremsen wird. Immerhin verlassen bald mehr Menschen altersbedingt die Arbeitswelt als junge nachrücken. Es verwundert somit nicht, dass in letzter Zeit der Begriff „Fachkräftemangel“ Einzug ins Zentrum der wirtschaftspolitischen Diskussion gehalten hat. Kann es wirklich einen Mangel geben? In Zentralverwaltungswirtschaften war der Mangel tatsächlich an der Tagesordnung, aber wo der Markt herrscht, sollte ein Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage über Preisanpassungen erfolgen. Unternehmen mit entsprechend hoher Zahlungsbereitschaft werden über höhere Löhne ihre Fachkräfte halten können bzw. neue hinzugewinnen. Manche Projekte werden dagegen möglicherweise nicht mehr durch- bzw. weitergeführt, wenn die veränderten Rahmenbedingungen zu stark auf die Rentabilität drücken. Offensichtlich muss der Begriff des Mangels differenziert betrachtet werden.
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The Requirement of Qualified Workers in Thuringia until 2015: Forecast and Policy Recommendations
Herbert S. Buscher, Eva Dettmann, Christian Schmeißer, Marco Sunder, Dirk Trocka
Wirtschaft im Wandel,
No. 7,
2009
Abstract
Im vorliegenden Beitrag wird die in der Zukunft benötigte Anzahl an neuen qualifizierten Arbeitskräften (Fachkräfteneubedarf) für Thüringen ermittelt. Die Prognose wird für den Zeitraum 2009 bis 2015 für einzelne Berufsfelder erstellt. Zur Berechnung des Fachkräfteneubedarfs werden zwei Komponenten separat betrachtet: der altersbedingte Ersatzbedarf sowie der so genannte Expansionsbedarf, der auf die strukturelle Entwicklung der Wirtschaftssektoren zurückzuführen ist. Mit Daten zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten werden beide Bedarfskomponenten bestimmt. In Thüringen zeigen sich, relativ zum bisherigen Beschäftigungsstand, unterschiedlich stark ausgeprägte Neubedarfe in den einzelnen Berufsfeldern. Basierend auf den Prognoseergebnissen erfolgt ein Abgleich zwischen den Neubedarfen für Facharbeiter und den Ausbildungsleistungen in den Ausbildungsberufen. Dabei zeichnet sich ein nicht unbedeutendes Potenzial für mismatch zwischen angebotenen und nachgefragten Qualifikationen ab, sollte die bisherige Ausbildungsstruktur in den nächsten Jahren beibehalten werden. Im Anschluss daran wird auf wesentliche Handlungsfelder hingewiesen, die zur Sicherung des Fachkräftebedarfs der Unternehmen beitragen können.
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Will There Be a Shortage of Skilled Labor? An East German Perspective to 2015
Herbert S. Buscher, Eva Dettmann, Marco Sunder, Dirk Trocka
IWH Discussion Papers,
No. 13,
2009
Abstract
We analyze the supply and demand of skilled labor in an East German federal state, Thuringia. This state has been facing high unemployment in the course of economic transformation and experiences population ageing and shrinking more rapidly than most West European regions. In a first step, we use extrapolation techniques to forecast labor supply and demand for the period 2009-2015, disaggregated by type of qualification. The analysis does not corroborate the notion of an imminent skilled-labor shortage but provides hints for a tightening labor market for skilled workers. In the second step, we ask firms about their appraisal of future recruitment conditions, and both current and planned strategies in the context of personnel management. The majority of firms plan to expand further education efforts and hire older workers. The study closes with policy recommendations to prevent occupational mismatch.
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