12.03.2020 • 4/2020
Global economy under the spell of the coronavirus epidemic
The epidemic is obstructing the economic recovery in Germany. Foreign demand is falling, private households forgo domestic consumption if it comes with infection risk, and investments are postponed. Assuming that the spread of the disease can be contained in short time, GDP growth in 2020 is expected to be 0.6% according to IWH spring economic forecast. Growth in East Germany is expected to be 0.9% and thus higher than in West Germany. If the number of new infections cannot be decreased in short time, we expect a recession in Germany.
Oliver Holtemöller
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Konjunktur aktuell: Wirtschaft im Bann der Corona-Epidemie
Konjunktur aktuell,
No. 1,
2020
Abstract
Seit Ende Januar 2020 steht die Weltwirtschaft unter dem Eindruck der Corona-Epidemie. Nach ihrem Ausbruch in China sind dort im ersten Quartal Produktion und Nachfrage eingebrochen. Mit dem deutlichen Rückgang der Neuerkrankungen kommt das Wirtschaftsleben in China gegenwärtig nach und nach wieder in Gang. Zugleich steigt aber andernorts die Zahl der Krankheitsfälle, und für viele fortgeschrittene Volkswirtschaften ist mit ähnlichen wirtschaftlichen Folgen wie in China zu rechnen. Die vorliegende Prognose unterstellt, dass sich die Ausbreitung der Epidemie insgesamt wie in China eindämmen lässt. Unter dieser Annahme dürfte die Weltkonjunktur im ersten Halbjahr 2020 sehr schwach bleiben, sich aber ab dem Sommer langsam erholen.
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12.02.2020 • 2/2020
Causes of populism: IWH begins international research project
Is the increasing strength of populist parties due to economic causes? The Halle Institute for Economic Research (IWH) is set to play a leading role in scrutinising this controversial question with immediate effect, together with researchers from England, Scotland and the Czech Republic. The Volkswagen Foundation is funding this interdisciplinary project to the tune of almost one million euro for four years.
Steffen Müller
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30.01.2020 • 1/2020
Alterung, Braunkohleausstieg und Klimapaket: Finanzpolitische Konsequenzen in Deutschland bis 2024
Nach der Mittelfristprojektion des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird das Wachstum in Deutschland in den Jahren bis 2024 aufgrund der bald sinkenden Erwerbsbevölkerung spürbar zurückgehen. Dies wird sich auch bei den Staatseinnahmen niederschlagen, und strukturschwache Regionen dürften davon besonders stark betroffen sein. Diese regionalen Effekte werden zwar durch Umverteilungsmechanismen abgefedert, aber nicht völlig ausgeglichen. Regionen mit schrumpfender Erwerbsbevölkerung müssen sich auf einen sinkenden finanziellen Spielraum einstellen. Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des IWH, ergänzt: „Der beschleunigte Braunkohleausstieg wird diesen Prozess verstärken, das Klimapaket der Bundesregierung hat hingegen vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen.“
Oliver Holtemöller
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Ostdeutscher Produktivitätsrückstand und Betriebsgröße
Steffen Müller, Georg Neuschäffer
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2019
Abstract
Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall ist die Produktivität der ostdeutschen Wirtschaft um 20% geringer als die der westdeutschen. Vielfach wird dies dadurch erklärt, dass westdeutsche Betriebe größer sind – denn größere Betriebe sind meist produktiver. Berechnungen auf Basis einzelbetrieblicher Daten bringen jedoch zum Vorschein, dass die Produktivitätslücke sich selbst dann nicht schließt, wenn Betriebe ähnlicher Größe verglichen werden, die zudem noch der gleichen Branche angehören und Ähnlichkeiten in weiteren für die Produktivität relevanten Merkmalen wie der Kapitalintensität, der Exporttätigkeit und dem Anteil qualifizierten Personals aufweisen.
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Konjunktur aktuell: Weltwirtschaft wieder etwas kräftiger – aber Deutschland zunächst weiter im Abschwung
Konjunktur aktuell,
No. 4,
2019
Abstract
Im Jahr 2020 zieht die Weltwirtschaft wieder etwas an, weil der Gegenwind von den Handelskonflikten nachlässt. Die jüngsten Produktionsdaten deuten allerdings noch nicht auf eine durchgreifende Besserung der internationalen Konjunktur hin. Auch wegen der niedrigen Preisdynamik ist die Geldpolitik im Lauf des Jahres vielerorts noch einmal expansiver geworden. Wenn weitere Zollerhebungen im Wesentlichen ausbleiben, dürfte der Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe um die Jahreswende 2019/2020 zu Ende gehen. Allerdings bleibt die Zukunft der politischen Rahmenbedingungen für den internationalen Handel unsicher. Das ist ein wichtiger Grund, warum mit einem kräftigen weltwirtschaftlichen Aufschwung für den Prognosezeitraum nicht zu rechnen ist. Zudem dürfte die Expansion der Nachfrage aus China weiter nachlassen.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Abschwung. Ursache ist im Wesentlichen die schwache Auslandsnachfrage nach Produkten des Verarbeitenden Gewerbes, bedingt durch die von den USA ausgehenden protektionistischen Tendenzen und den bevorstehenden Brexit. Als weiterer Faktor kommen die Probleme im Automobilbau hinzu, denn die Branche steht mit am Beginn eines drastischen Strukturwandels. Im Jahr 2020 dürfte eine leichte Belebung der internationalen Konjunktur den deutschen Export wieder anziehen lassen. Der Anstieg wird aber nicht allzu hoch ausfallen, nicht zuletzt, weil die Lohnstückkosten seit einiger Zeit deutlich zugenommen haben. Auf der anderen Seite stabilisieren die recht deutlichen Lohnzuwächse die binnenwirtschaftliche Nachfrage. Zudem wirkt die Finanzpolitik expansiv, und die günstigen Finanzierungsbedingungen werden zusammen mit der Wohnungsknappheit in Ballungsräumen den Bauboom am Leben halten. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2020 wohl um 1,1% zunehmen, auch dank einer hohen Zahl an Arbeitstagen. Der Produktionszuwachs in Ostdeutschland dürfte mit 1,3% höher ausfallen als in Gesamtdeutschland. Die Verbraucherpreisinflation bleibt moderat, die Beschäftigung nimmt nur noch wenig zu.
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12.12.2019 • 24/2019
Global economy slowly gains momentum – but Germany still stuck in a downturn
In 2020, the global economy is likely to benefit from the recent thaw in trade disputes. Germany’s manufacturing sector, however, will recover only slowly. “In 2020, the German economy will probably grow at a rate of 1.1%, and adjusted for the unusually high number of working days the growth rate will only be 0.7%”, says Oliver Holtemöller, head of the Department Macroeconomics and vice president at Halle Institute for Economic Research (IWH). With an estimated growth rate of 1.3%, production in East Germany will outpace total German production growth.
Oliver Holtemöller
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Short-term Economic Effects of a "Brexit" on the German Economy
Hans-Ulrich Brautzsch, Geraldine Dany-Knedlik, Andrej Drygalla, Stefan Gebauer, Oliver Holtemöller, Martina Kämpfe, Axel Lindner, Claus Michelsen, Malte Rieth, Thore Schlaak
IWH Online,
No. 3,
2019
Abstract
Viele Fragen rund um den Brexit sind weiterhin offen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Großbritannien und die Europäische Union nicht auf einen Austrittsvertrag einigen können. Dann könnte es zu einem sogenannten harten Brexit (No-Deal Brexit) kommen. Wir haben die kurzfristigen Effekte eines harten Brexit für die deutsche Wirtschaft untersucht. Effekte über den Handelskanal werden zunächst auf Basis einer Input-Output-Analyse der internationalen und sektoralen Verflechtungen auf 0,3% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt geschätzt. Diese Größenordnung ergibt sich auch aus dem internationalen Konjunkturmodell des IWH, mit dem auch makroökonomische Rückwirkungen berücksichtigt werden. Mit einem harten Brexit entstünde neben den Handelsbarrieren ein erhebliches Verunsicherungspotenzial für Unternehmer und private Haushalte. Dies wirkt sich nachfrageseitig negativ auf die Investitionstätigkeit und den privaten Verbrauch aus. Für sich genommen belaufen sich diese Effekte auf 0,1% des Bruttoinlandsproduktes. Insgesamt könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt in den ein bis zwei Jahren nach einem harten Brexit um mehrere zehntel Prozentpunkte gedämpft werden. Am stärksten wäre wohl die Automobilbranche betroffen. Empfehlungen für diskretionäre konjunkturpolitische Maßnahmen, die auf die Dämpfung der kurzfristigen gesamtwirtschaftlichen Effekte oder auf einzelne Wirtschaftszweige abzielen, lassen sich daraus nicht ableiten. Die automatischen Stabilisatoren sind angesichts der erwarteten Größenordnung der Effekte ausreichend.
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IWH-Flash-Indikator IV. Quartal 2019 und I. Quartal 2020
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 4,
2019
Abstract
Die Produktion in Deutschland hat nach einem Rückgang um 0,2% im zweiten Quartal 2019 im dritten Quartal zwar um 0,1% zugelegt, doch, damit bleibt die Expansionsrate weiterhin unter der Potenzialwachstumsrate zurück, und die Konjunktur dürfte nach Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auch in den nächsten beiden Quartalen schwach bleiben. Der IWH-Flash-Indikator, der exklusiv für die WirtschaftsWoche berechnet wird, deutet darauf hin, dass die Wirtschaft im vierten Quartal 2019 stagnieren und im ersten Quartal 2020 um lediglich 0,1% zulegen wird (vgl. Abbildung 1).
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Beschäftigungs- und Lohneffekte der deutschen Exportgüterproduktion im Lichte ihrer gestiegenen Importintensität
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
S. Dullien et al. (Hrsg.), Makroökonomie im Dienste des Menschen. Festschrift für Gustav A. Horn. Schriften der Keynes-Gesellschaft, Band 14. Marburg: Metropolis-Verlag,
2019
Abstract
Anhand einer Input-Output-Analyse wird gezeigt, dass für die Wertschöpfungsketten der Exportgüterproduktion in Deutschland weder die Daten während des Globalisierungsschubs um die Jahrtausendwende noch die Daten während der Wirtschafts- und Finanzkrise und danach den Verlust an Arbeitsplätzen und Einkommen infolge der wachsenden Importdurchdringung der nationalen Produktion belegen können. Im Gegenteil wird gezeigt, dass Deutschland dank seiner Stärke auf den internationalen Märkten von der Auslagerung einzelner Arbeitsschritte und ganzer Produktionsstufen profitiert hat.
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