Management von Mitarbeiterrisiken in Unternehmen
Henry Dannenberg
Risikomanagement im Unternehmen Praxisratgeber für die Einführung und Umsetzung, Kapitel 12-7,
2006
Abstract
Die vorliegende Arbeit stellt einen Beitrag zur Bewertung von Mitarbeiterrisiken in Unternehmen dar. Es werden Ursachen determiniert, die einen Mitarbeiterausfall zur Folge haben. Diese werden auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit sowie möglicher Schäden hin untersucht. Darauf aufbauend wird ein Simulationsverfahren entwickelt, welches die Aggregation der individuellen Risiken zum Unternehmensrisiko ermöglicht. Abschließend wird ein Werkzeug vorgestellt, welches basierend auf den theoretischen Grundlagen eine praktische Umsetzung erlaubt.
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Knowledge complementarity and productivity growth within foreign subsidiaries in Central and Eastern Europe
Björn Jindra
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2006
Abstract
Multinationale Unternehmen haben sich in Mittelund Osteuropa angesiedelt, um zum einen am Markt präsent zu sein und zum anderen den Standort als Basis für den internationalen Handel zu nutzen. Marktpräsenz hat sich als Motiv für Neuansiedlungen weitestgehend erschöpft. Zeitgleich konkurriert Mittel- und Osteuropa verstärkt mit asiatischen Ökonomien als Produktionsstandort. Die Ressource Wissen stellt ein zusätzliches entscheidendes Motiv für Investitionen dar. Multinationale Unternehmen übertragen spezifisches Wissen an einen anderen Unternehmensteil, damit dieser seine Funktion innerhalb des Konzerns erfüllen kann. Der effiziente Transfer kann durch die Beschaffenheit des Wissens, geographische und sprachliche Barrieren aber auch durch unzureichende absorptive Kapazität im Tochterunternehmen behindert werden. D. h., Tochterunternehmen müssen komplementäres Wissen und Fähigkeiten besitzen, um das externe Wissen produktiv absorbieren zu können. Der vorliegende Beitrag untersucht anhand eines Mikrodatensatzes in fünf EU-Beitrittsländern den Zusammenhang zwischen komplementärem Wissen und Produktivitätswachstum. Es kann festgestellt werde, daß ausländische Tochterbetriebe von direktem Wissenstransfer profitieren und lokales Wissen ebenfalls einen positiven Effekt auf das Produktivitätswachstum hat. Es werden zwei dominierende Typen der Wissenskomplementarität identifiziert. Bei Typ (I) transferiert der ausländische Investor technologisches Kernwissen und das Tochterunternehmen besitzt komplementäres Wissen in der Anwendung. Bei Typ (II) ist technologisches Kernwissen auf Mutter- und Tochterunternehmen komplementär verteilt. Aus der Forschung kann geschlußfolgert werden, daß es für die Länder Mittel- und Osteuropas von Bedeutung ist, die Humankapitalbasis ausreichend zu entwickeln, um in Zukunft nicht vom technologischen Wissenstransfer durch ausländische Investitionen ausgeschlossen zu werden.
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Angewandte Industrieökonomik: Theorien, Modelle, Anwendungen
Ulrich Blum, Simone Müller, Andreas Weiske
,
2006
Abstract
Das moderne Unternehmertum stellt eine Mischung aus Bürgersinn und Abenteurertum dar. Bürgersinn bedeutet Wirtschaftlichkeit und Ehrlichkeit, letztlich das Beachten der Marktregeln; Abenteurertum bedeutet Aufbruch zu neuen Ufern, Pioniergeist, Innovation, Wettbewerb - und damit auch die mögliche Vernichtung des Konkurrenten. Der moderne Unternehmer ist damit in der Beschreibung von Werner Sombart (1913) janusköpfig und bedarf daher einer speziellen Wirtschaftsgesinnung, die Max Weber (1905) ausgiebig erörtert hat und die der Gewinnerzielung eine positive moralische Qualität zumißt. Die Theorie der Unternehmung der Neoklassik enthält nichts von dieser Qualität des realen Unternehmertums. Es ist die moderne Industrieökonomik, die versucht, Modelle zu entwickeln, die der Wirklichkeit näher stehen und eine empirischen Überprüfung erlauben. Sie steht in vielerlei Hinsicht methodisch auf einer neoklassischen Basis, die durch das Konzept des strategischen Handelns, also eines Verhaltens, das die Reaktionen der anderen am Markt Beteiligten in das eigene Kalkül einbezieht, verbreitert ist. Dabei werden Elemente der Evolutionsökonomik, der Risikotheorie und der modernen Informationstheorie einbezogen. Die großen Fragen des Unternehmers, der letztlich am Markt einen höheren als den Normalgewinn am Markt anstrebt, lauten: Unter welchen Bedingungen soll ich in den Markt eintreten - und wann werden potentielle Konkurrenten dies ebenfalls tun? Wie soll ich meine Preise setzen und welche Reaktionen muß ich erwarten? Wie kann ich dem Mitbewerber freundliches Verhalten signalisieren? Wie kann ich mich von anderen Anbietern unterscheiden? Welche Bedeutung hat dabei Innovation und Werbung? Vorgestellt wird dies in drei großen Kapiteln über Technologie und Marktstruktur, über Preissetzung und Signals sowie über Forschung, Entwicklung und Innovation, die jeweils zu Anfang die zugrundeliegenden Verhaltensmuster in einem gesellschaftlichen - gelegentlich einem historischen Kontext aufzeigen und abschließend die wirtschaftspolitischen Implikationen benennen. Diesen vorangestellt sind drei Kapitel; von dieses führt das erste in das strategische Denken als intellektuellen Kern der Industrieökonomik ein; anschließend wird die klassische "alte" Industrieökonomik als Kern einer bis heute vor allem für die Wettbewerbsleitbilder des Kartellrechts bedeutsamen Wettbewerbsleitbilder dargestellt. Schließlich werden die neoklassischen Basismodelle präsentiert. Weiterhin wird jedes Kapitel durch Übungsaufgaben mit Lösungsskizzen ergänzt.
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Prekäre Einkommenslagen in Deutschland: Ein Ost-West-Vergleich von 1996 - 2002
Herbert S. Buscher, Juliane Parys
Beitrag zur 4. Nutzerkonferenz des Mikrozensus,
2005
Abstract
Der Beitrag untersucht die Einkommensverteilung für West- und Ostdeutschland für die Jahre 1996 bis 2002, wobei der Schwerpunkt der Untersuchungen auf die Verteilung prekärer Einkommenslagen dient. Datenbasis ist der Mikrozensus für die entsprechenden Jahre. Unter Verwendung des Konzepts der neuen Lebensformen werden Logit-Regressionen geschätzt, die den Einfluss der ausgewählten Faktoren auf die prekäre Lebenslage verdeutlichen sollen. Von besonderer Bedeutung hierbei ist die Frage nach der Anzahl der Kinder in einer Lebensgemeinschaft und der Erwerbsstatus der erziehenden Person.
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New orientations for the German spatial development policy? Report about a workshop with the IWH
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2006
Abstract
Seit kurzem ist eine intensive Diskussion zur Frage im Gange, ob es bei der Raumentwicklungspolitik, also bei Politikmaßnahmen, mit denen bestimmte Regionen gezielt unterstützt werden, eine Neuorientierung zugunsten wachstumsstarker Regionen geben sollte. Daran schließt sich dann die zweite Frage an, ob und welche Unterstützung künftig die strukturschwachen, peripher gelegenen Regionen erhalten sollten. Die knappen öffentlichen Kassen, der verschärfte Wettbewerb der Regionen in Europa und die veränderten Bedingungen für die öffentliche Daseinsvorsorge in Räumen mit dramatischen Bevölkerungsrückgängen drängen nach Antworten auf die genannten Fragen. Das IWH bearbeitet zusammen mit der Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen (GEFRA), Münster, und dem Leibniz Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Erkner, im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ein Forschungsprojekt zum Thema „Bundesstaatliche Ordnung und Bedeutung finanzieller Ausgleichssysteme für die Raumordnung“, das empirische Fundierungen zur Beantwortung der o. g. Fragen liefern soll. In der ersten Phase der Projektbearbeitung fand am 21. Juni 2005 ein Workshop statt, der den politischen Status quo räumlicher Ausgleichspolitik und eine Bestandsaufnahme vorliegender Forschungsergebnisse zum Gegenstand hatte. Eine stärkere Orientierung auf die wachstumsstarken Räume könnte bedeuten, an dort gegebenen Agglomerationsvorteilen anzuknüpfen bzw. Agglomerationsnachteile zu mildern. Für die Unterstützung von Agglomerationseffekten, denen in modernen regionalökonomischen Theorien große Bedeutung als Entwicklungsdeterminante beigemessen wird, liefert allerdings die empirische Forschung bislang wenig Hinweise, die in konkrete regionalpolitische Maßnahmen umzusetzen wären. Es wurde grundsätzlich von den meisten Referenten und Teilnehmern betont, daß auch bei einer stärkeren Hinwendung zu einer wachstumsorientierten Raumentwicklungspolitik die strukturschwachen peripheren Räume nicht ihrem Schicksal überlassen werden dürften. Die Zentren müssten Verantwortung für die schwächere Peripherie übernehmen, den schwachen Regionen sollte Hilfe zur Selbsthilfe gewährt werden, und ein Überdenken der Daseinsvorsorge in Räumen mit starkem Bevölkerungsrückgang wird unvermeidlich sein.
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Die Bedeutung interner Kapitalmärkte für die Organisationsform von Unternehmen
Diemo Dietrich
WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium,
2006
Abstract
Die Investitions- und Finanzierungslehre hat in jüngerer Vergangenheit Neuland betreten, indem sie berücksichtigt, dass ein Unternehmen typischerweise nicht nur ein Projekt unter der Leitung eines Managers durchführt. Vielmehr betreibt ein Unternehmen viele Projekte, wobei eine Unternehmenszentrale die operative Durchführung der Projekte an Divisionsmanager delegiert. Welche Implikationen ergeben sich aus dieser Sichtweise für die Funktionsfähigkeit von Kapitalmärkten? Welche Rolle spielen hierbei unternehmensinterne Allokationsmechanismen? Was kann hieraus für die Grenzen der Unternehmung abgeleitet werden?
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Internationale Konvergenz sektoraler Produktionsniveaus
Gerald Müller
Schriften des IWH,
No. 20,
2005
Abstract
Die Frage, inwieweit sich die Wirtschaftskraft verschiedener Region langfristig aneinander annähert, ist unter wirtschaftstheoretischem wie wirtschaftspolitischem Gesichtspunkt von erheblichem Interesse. Aus Sicht der Wirtschaftstheorie, weil nur wenig bekannt ist über die Anpassungsmechanismen, die zur Konvergenz beitragen; aus Sicht der Wirtschaftspolitik, weil in westlichen Gesellschaften der Ausgleich regionaler Wohlfahrtsunterschiede eines der grundlegenden gesellschaftlichen Ziele darstellt. Die Arbeit von Gerald Müller fügt sich in diesen Rahmen ein, indem sie zum einen die unterschiedlichen Mechanismen von Konvergenzprozessen näher betrachtet, zum anderen auch sektorale Unterschiede herausarbeitet. Dabei kommt er zu Ergebnissen, die teilweise den gängigen (Vor)Urteilen widersprechen, so z. B. mit Blick auf die Bedeutung der Kapitalakkumulation für die Produktivitätsangleichung oder die sektoralen Muster von Konvergenzprozessen. Dies wirft wiederum ein neues Licht auf typische Politiken zur Beschleunigung und Beförderung von Konvergenzprozessen.
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Evaluierung der regionalen Berichterstattung für die Ermittlung des Verbraucherpreisindex in Sachsen-Anhalt
Dirk Trocka
Regional Electronic Papers, 2006-01,
2006
Abstract
Eine Volkswirtschaft ist im besonderen Maße auf eine zuverlässige und aktuelle Datenbasis über Vergleiche von Preisen und Preisentwicklungen angewiesen, die Ausgangspunkt für weitere volkswirtschaftliche Analysen ist. Die vorliegende Studie untersucht die Auswahl der bisherigen Berichtsgemeinden zur Ermittlung des Verbraucherpreisindex (VPI) in Sachsen-Anhalt. Nach einer kurzen Problemabgrenzung beschäftigt sich die Studie mit der Beschreibung des derzeitigen Systems der amtlichen Preisberichterstattung in Sachsen-Anhalt. Dafür wird die zur Untersuchung einbezogene Datenbasis näher definiert. Der Autor schlägt (unter Nutzung multivariater Verfahren) eine verbesserte allgemeingültige Methode zur Reorganisation von Berichtsgemeinden unter besonderer Berücksichtigung aussagefähiger Variablen zur Anbieter- und Nachfragerstruktur für die Artikel des Warenkorbes des VPI vor. Hierbei findet insbesondere die regionalen Bedeutung einer Gemeinde für ihr Umland Berücksichtigung. Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung kann ein Teil der Datenbasis, welcher dieser Arbeit zu Grunde liegt, nicht veröffentlicht werden. Damit die Entstehung der Datenbasis trotzdem vollständig nachvollziehbar ist, wurde besondere Sorgfalt auf die Angaben der Herkunftsquellen der Daten verwendet.
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Ein kubischer Spline zur temporalen Disaggregation von Stromgrößen und seine Anwendbarkeit auf Immobilienindizes
Albrecht Kauffmann, A. Nastansky
Statistische Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Universität Potsdam, Nr. 22,
No. 22,
2006
Abstract
Das Geschehen auf den regional sehr heterogenen Immobilienmärkten ist vor dem Hintergrund stark steigender Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien in den letzten Jahren in weiten Teilen Europas und der Welt stärker ins das Blickfeld der Allgemeinheit sowie der wirtschaftspolitisch Handelnden, insbesondere der Zentralbank, gerückt. Mit einem Anteil von rund 50% nimmt das in Immobilien gebundene Vermögen eine dominierende Stellung im Brutto-Volksvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ein. Schwankungen im Wert dieses Eigentums beeinflussen das Verhalten der Haushalte auf den Faktor- und Gütermärkten. So können Vermögenseffekte – hervorgerufen durch steigende oder fallende Immobilienpreise – den Konjunkturverlauf über die Konsumnachfrage positiv wie negativ stimulieren. Überdies kann die Stabilität des Finanzsystems infolge übermäßiger Bewegungen in den Immobilienpreisen und damit einhergehenden Forderungsausfällen von Hypothekendarlehen gefährdet werden. Angesichts der herausragenden volkswirtschaftlichen Bedeutung zeichnet sich jedoch der deutsche Immobilienmarkt auf Grund eines fehlenden amtlichen Berichtssystems durch eine geringe Transparenz aus. Die amtliche Statistik beschränkt sich auf die Erhebung und Veröffentlichung von Preisen für Bauland, Baupreise für Wohngebäude sowie die Mietpreisentwicklung von Wohnimmobilien. Privatwirtschaftliche Institutionen versuchen diese Nische durch die Erhebung eigener Daten und Veröffentlichung von Indizes zu besetzen. Ein Index, der das Preisgeschehen auf den Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkten in Deutschland auch unterjährig abbildet, fehlt aber weiterhin.
Die temporale Disaggregation von Jahresdaten kann mittels Regression auf Zeitreihen, die die geforderte Periodizität aufweisen, erfolgen. Soll aber auf die Zuhilfenahme weiterer Daten verzichtet werden, bieten sich deterministische Verfahren an. Diesen sind auch die kubischen Splines zuzurechnen, deren Verwendung in der Literatur gelegentlich – ohne Erläuterung der Methodik und ohne Diskussion der mit ihrer Anwendung verbundenen Probleme, bzw. entsprechende Verweise auf die existierende Literatur – erwähnt wird.
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Wie die Wirtschaftsberichterstattung der Medien das Konsumentenvertrauen lenkt
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2005
Abstract
In der Konjunkturbeobachtung haben Stimmungsindikatoren, wie das Geschäftsklima oder das Konsumentenvertrauen, große öffentliche Bedeutung erlangt. An deren Analyse knüpfen sich die Erwartungen, Anhaltspunkte für das zukünftige Verhalten der Wirtschaftsakteure zu gewinnen. Allerdings besteht weitgehend Unklarheit darüber, wie die Konsumenten bzw. Unternehmer zu ihren Einschätzungen gelangen. Der vorliegende Beitrag untersucht exemplarisch die Rolle der Wirtschaftsberichterstattung der Medien für die Erwartungsbildung der Konsumenten. Dazu werden mehrere sogenannte „Medienindikatoren“ spezifiziert, welche die positive oder negative Tendenz der wirtschaftsbezogenen Berichterstattung abbilden. Die Grundlage bildet der Datensatz des Instituts „Medien Tenor“ zur Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Lage und des Wirtschaftsstandorts Deutschland in ausgewählten Nachrichtensendungen des deutschen Fernsehens. Die Stimmung der Konsumenten wird anhand des „Consumer Confidence Indicator“ operationalisiert. Die statistischen Tests lassen für den zugrunde liegenden Zeitraum 1995-2005 auf einen teilweise recht engen Zusammenhang zwischen den Schwankungen des von den Medien verbreiteten Tenors und denen der Konsumentenstimmung schließen. Insbesondere negative Meldungen entfalten eine starke Wirkung. Die Ergebnisse der ex post-Prognosen hingegen überzeugen nicht und veranschaulichen, daß zu einer verläßlichen Vorhersage der Entwicklung der Konsumentenstimmung über die Fernsehnachrichten hinaus noch weitere Faktoren heranzuziehen sind.
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