Volkswirtschaftliche Bilanzen in SBZ und DDR
Udo Ludwig
Kategorien der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen,
2009
Abstract
Der Beitrag zeigt die von ehemaligen Mitarbeitern aus dem Statistischen Reichsamt in den ersten Nachkriegsjahren eingebrachten Überlegungen zu einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in der Sowjetischen Besatzungszone sowie den Bruch, der nach der Gründung der DDR mit dem Übergang auf das Gesamtrechnungssystem sowjetischer Prägung (MPS) stattgefunden hat. Er begründet und dokumentiert den wirtschaftspolitisch motivierten Aufstieg der amtlichen Berechnung des Nationaleinkommens in der DDR aus dem Schatten der Bruttoproduktermittlung zum Kernbereich eines Bilanzsystems, mit dem die verschiedenen Seiten des volkswirtschaftlichen Kreislaufs abgebildet werden, sowie ihre in den letzten Jahren der DDR vollzogene Erweiterung zur Berechnung eines Bruttoinlandsprodukts nach SNA (System of National Accounts)-Konzept.
Read article
10.09.2009 • 55/2009
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Konjunkturelle Bodenbildung für das dritte Quartal in Sicht
Im zweiten Quartal dieses Jahres hat sich der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Ostdeutschland deutlich verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Januar bis März mit 0,5% nur noch wenig gesunken. Der Tiefpunkt der Produktion infolge der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise geriet in Sichtweite. Der Stand vor Jahresfrist wurde allerdings weiterhin deutlich, und zwar um reichlich 5%, unterschritten. Erste Schätzungen für das dritte Quartal sprechen für eine leichte Belebung der wirtschaftlichen Aktivität.
Download Press Release
Zur Genauigkeit von ex post Prognosen des Wirtschaftswachstums in Ost- und in Westdeutschland nach der Revision des ESVG 2005
Udo Ludwig
Empirische Wirtschaftsforschung heute. Festschrift für Ullrich Heilemann zum 65. Geburtstag,
2009
Abstract
Regionale Gesamtrechnungen sind aufgrund der dünnen Datenbasis am aktuellen Rand auch für abgelaufene Zeiträume auf Prognosen angewiesen. Sie bedienen sich verschiedener Fortschreibungsmethoden, um bis zur Vorlage von Originärberechnungen mit aktuellen Daten zum Wirtschaftswachstum aufwarten zu können. In dem Buchbeitrag werden für die Jahre ab 2000 die Ergebnisse der einzelnen Fortschreibungsrunden des Bruttoinlandsprodukts und der Bruttowertschöpfung mit den Endergebnissen verglichen. Die Prognosegüte wird mit den gängigen statistischen Fehlermaßen ermittelt. Dabei ergibt sich ein Ost-West-Gefälle in der Treffsicherheit der Prognosen.
Read article
Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Ende des konjunkturellen Absturzes in Sicht
Udo Ludwig, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
No. 7,
2009
Abstract
Im ersten Quartal dieses Jahres hat die weltweite Finanz- und Konjunkturkrise voll auf die ostdeutsche Wirtschaft durchgeschlagen. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Oktober bis Dezember 2008 mit 3,5% so kräftig gesunken wie noch nie seit Beginn der Berechnung des Konjunkturbarometers. Der Stand vor Jahresfrist wurde um 4,2% unterschritten (Deutschland: −6,7%). In den Monaten April bis Juni 2009 hat sich der Rückgang mit 1,1% abgeflacht. Die vorlaufenden konjunkturellen Indikatoren aus dem Produzierenden Gewerbe weisen für das dritte Quartal auf eine Stabilisierung der Produktion auf niedrigem Niveau hin. Der Produktionsverlust seit dem Höhepunkt der wirtschaftlichen Aktivität im Jahr 2008 bis zum Tiefpunkt 2009 würde damit saisonbereinigt 6% und in Ursprungswerten sogar 8% betragen.
Read article
14.07.2009 • 40/2009
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Ende des konjunkturellen Absturzes in Sicht
Im ersten Quartal dieses Jahres hat die weltweite Finanz- und Konjunkturkrise voll auf die ostdeutsche Wirtschaft durchgeschlagen. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Oktober bis Dezember 2008 mit 3,5% so kräftig gesunken wie noch nie seit Beginn der Berechnung des Konjunkturbarometers. Der Stand vor Jahresfrist wurde um 4,2% unterschritten (Deutschland: −6,7%).
Download Press Release
Global Financial Crisis Seriously Hits Russian Economy Because of Structural Imbalances
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2009
Abstract
Bis in das Jahr 2008 hinein hat sich die einsetzende Verringerung der Liquidität im Bankensektor auf die Realwirtschaft nicht spürbar ausgewirkt. Mit dem Nachfrageeinbruch an den Rohstoffmärkten, dem rapiden Absturz des Ölpreises und der Zuspitzung der internationalen Finanzkrise im vorigen Sommer haben sich fallende Exporteinnahmen und massive Kapitalabflüsse jedoch unmittelbar ausgewirkt. Der Rubel geriet unter Druck, und mit dem Einbruch am russischen Finanzmarkt setzte auch ein wirtschaftlicher Abschwung ein, der sich zu Beginn dieses Jahres verstärkte. Das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs und des Vertrauensverlustes in die Währung ließ Vergleiche mit der Krise von 1998 aufkommen.
Die russische Regierung hat mit massiven Interventionen den Finanzmarkt und den Wechselkurs zu stabilisieren versucht. In Reaktion auf die Verschlechterung der Wirtschaftslage wurde zusätzlich ein Paket von konjunkturstimulierenden Maßnahmen verabschiedet, das zu Beginn dieses Jahres in Kraft trat. Es sieht neben Steuervergünstigungen für Unternehmen Kreditgarantien des Staates sowie Maßnahmen zur sozialen Abfederung der Krisenfolgen vor. Dank enormer Mittel, die in den letzten Jahren im Stabilisierungsfonds aufgrund der hohen Rohstoffpreise akkumuliert worden sind, kann die Regierung zunächst eine stabilisierende Finanzpolitik betreiben. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung sind insgesamt jedoch durch die hohe Abhängigkeit der Wirtschaft vom Ölpreis mit großen Risiken behaftet. Vor diesem Hintergrund wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr deutlich zurückgehen und sich dann 2010 leicht erholen.
Read article
Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Im Winterhalbjahr vom Abschwung in die Rezession
Udo Ludwig, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2009
Abstract
Im letzten Quartal des vergangenen Jahres hat die Rezession die ostdeutsche Wirtschaft erfasst. Das Bruttoinlandsprodukt war das zweite Mal in Folge gesunken, und zwar mit 1,6% deutlich kräftiger als zuvor. Der Stand vor Jahresfrist wurde um 0,4% unterschritten (Deutschland: −1,6%). Der Produktionseinbruch kam aus der Industrie, die hohe Umsatzeinbußen im Ausland hinnehmen musste. Auch die Geschäfte im Inland ließen nach, jedoch hielt sich hier der Rückgang in Grenzen. Unter dem Produktionseinbruch litten vor allem die Hersteller von Investitionsgütern und von Vorleistungsgütern. Die vergleichsweise geringe Ausrichtung auf die Auslandsmärkte bewahrte das ostdeutsche Verarbeitende Gewerbe vor Schlimmerem. Die industrielle Wertschöpfung lag um 4,4% unter dem Stand vom Schlussquartal des Vorjahrs. Auch die Bauleistungen haben nachgegeben. Die Leistung des Verkehrsgewerbes wurde von dem verringerten Güteraufkommen beeinträchtigt. Der Abschwung hat auf die Unternehmensdienstleister übergegriffen.
Read article
23.03.2009 • 19/2009
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Im Winterhalbjahr vom Abschwung in die Rezession
Im letzten Quartal des vergangenen Jahres hat die Rezession die ostdeutsche Wirtschaft erfasst. Das Bruttoinlandsprodukt war das zweite Mal in Folge gesunken, und zwar mit 1,6% deutlich kräftiger als zuvor. Der Stand vor Jahresfrist wurde um 0,4% unterschritten (Deutschland: −1,6%).
Download Press Release
Aktuelle Trends: Nach erneuter Datenkorrektur: Ostdeutsche Wirtschaft im konjunkturellen Aufschwung 2006 und 2007 doch nicht abgehängt!
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2009
Abstract
Mit der Erstberechnung des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2008 hat der Arbeitskreis der Statistischen Landesämter am 6. Februar 2009 auch eine Revision der Ergebnisse für die Jahre 2005 bis 2007 vorgelegt. Die jährliche Überprüfung der Angaben über abgelaufene Zeiträume ist wegen der kontinuierlichen Verbesserung der Datenbasis notwendig und wäre für die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in den Ländern an sich nicht bemerkenswert, hätte es nicht vor einem Jahr eine Veröffentlichung gegeben, mit der die regionalen Wachstumsverhältnisse im Jahr 2006 gegenüber der Erstberechnung umgekehrt worden waren. Sachsen zum Beispiel war aus der Spitzengruppe der Wachstumsländer in das Mittelfeld versetzt worden.
Read article
Editorial
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2009
Abstract
Nach der Ende der 90er Jahre einsetzenden Stockung des Aufholprozesses der ostdeutschen Wirtschaft, die lediglich in der Phase der Beseitigung der Flutschäden kurzfristig unterbrochen schien, verbreiteten die Landesstatistiker Anfang 2007 einen Lichtblick am Datenhimmel. Das Bruttoinlandsprodukt war 2006 in den ostdeutschen Flächenländern stärker gewachsen als im früheren Bundesgebiet. Leider schien dieser Erkenntnis nur eine kurze Lebensdauer beschieden zu sein. Denn im darauffolgenden Jahr wurden die Berechnungsergebnisse so kräftig revidiert, dass die ostdeutschen Flächenländer nicht aufgeholt hätten, sondern weiter zurückgefallen wären. Die gerade veröffentlichte erneute Revision der Daten zeigt nun aber, dass die Erstberechnung zutreffender war. Was lehrt uns dieses „Wechselbad“ der Wachstumsangaben?
Read article