IWH-Industrieumfrage im September 2008: Eingetrübte Aussichten – Investitionsgüter- und Konsumgüterhersteller aber weiterhin zuversichtlich
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2008
Abstract
Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands hat sich unter den rund 300 vom IWH regelmäßig befragten Unternehmen im September weiter eingetrübt. Zwar fällt die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage per saldo einen Punkt günstiger aus als im Juli und meldet eine deutliche Mehrheit der Unternehmen gegenwärtig eine „gute“ oder „eher gute“ Geschäftstätigkeit. Die Aussichten für die nächsten sechs Monate haben sich gegenüber der Juliumfrage aber deutlich verschlechtert. Der Saldo der Geschäftsaussichten sank um acht Punkte und damit zum zweiten Mal in Folge in beachtlichem Umfang.
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Demographic Change and Labour Markets: Why are Older Employees less Mobile?
Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2008
Abstract
Die absehbare Alterung der Erwerbstätigen in Deutschland wird Konsequenzen für die Beschäftigtenmobilität haben, ist doch bekannt, dass die Wechselneigung mit zunehmendem Alter sinkt. Die vorliegende Arbeit analysiert auf Basis der IAB-Beschäftigtenstichprobe (IABS) die Wirkung des Alters auf die betriebliche und berufliche Mobilität. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob Ältere weniger mobil sind, weil sie bereits eine passende und gut entlohnte Position innehaben, die sie durch einen Wechsel nicht mehr wesentlich verbessern können, oder ob andere Aspekte zur Erklärung des altersbedingten Mobilitätsrückgangs heranzuziehen sind.
Im Ergebnis zeigt sich erstens, dass erwartete Lohnzuwächse die betriebliche und berufliche Mobilität über alle Altersklassen hinweg positiv beeinflussen. Zweitens wird deutlich, dass ältere Beschäftigte sehr viel seltener wechselbedingte Lohnzuwächse realisieren können als jüngere, was einen zentralen Grund für die geringere Wechselneigung Älterer darstellt. Drittens belegt die Analyse jedoch ebenfalls, dass die fehlenden Lohnanreize den Mobilitätsrückstand Älterer nicht vollständig erklären können. Selbst nach Kontrolle des Einkommenseffekts wechseln Ältere sehr viel seltener als Junge.
Aufgrund dieser Befunde lässt sich die Ansicht, dass die zunehmende Alterung der Beschäftigten die Effizienz des Arbeitsmarkts in tendenziell negativer Weise beeinflussen wird, nicht entkräften. Es steht zu befürchten, dass Ältere weniger sensibel auf Lohnsignale reagieren und selbst durch attraktive Angebote nicht zu einem Wechsel bewegt werden können. Dies kann Unternehmen mit wachsendem Beschäftigungspotenzial vor erhebliche Probleme stellen, mit entsprechend negativen Folgen für den technologischen und sektoralen Wandel.
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Aktuelle Trends: Brain Gain und Brain Drain: Hochschul-Bildungswanderung im föderalen Deutschland
Marco Sunder, Dirk Trocka, Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2008
Abstract
Hochqualifizierte Fachkräfte werden von den Unternehmen oft überregional rekrutiert, sodass gerade unter Akademikern eine hohe Mobilität zu beobachten ist. Aus der Perspektive der Bundesländer, die einen Großteil der Kosten der Akademikerausbildung bestreiten, kann ein hoher Zu- bzw. Abwanderungssaldo eine Schieflage bei der finanziellen Lastenverteilung zur Folge haben. Es liegt auf der Hand, dass einzelne Bundesländer im Ausbildungswesen nur ungern eine Zubringerfunktion für andere übernehmen wollen.
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Firm Density in East Germany: Findings from the Business Register
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2008
Abstract
Der Beitrag nimmt einen Vergleich des Unternehmensbesatzes in Ostdeutschland mit jenem zu Westdeutschland vor. Er bedient sich einer neuen statistischen Informationsgrundlage – des Unternehmensregisters. Die Frage der Unternehmensbasis ist für die ostdeutsche Wirtschaft von Bedeutung, weil zu Beginn der Systemtransformation nur noch ein rudimentärer privatwirtschaftlicher Unternehmenssektor existierte und heute immer noch eine Ost-West-Arbeitsplatzlücke existiert. Die empirischen Befunde zu den Ost-West-Unterschieden beim Unternehmensbesatz fallen nicht eindeutig aus. Sie hängen nicht zuletzt von der gewählten Bezugsbasis – Einwohnerzahl einerseits oder Bruttoinlandsprodukt andererseits – ab. Bezogen auf die Einwohnerzahl zeigt sich in Ostdeutschland ein Besatz, der bei rund 88% des westdeutschen Vergleichswerts liegt. Stärker fällt der Ost-West-Unterschied vor allem im Verarbeitenden Gewerbe aus. Speziell bei größeren Industrieunternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten liegt der Besatz je 10 000 Einwohner in Ostdeutschland nur bei rund 41% desjenigen in Westdeutschland. Bezogen auf das Brutto-inlandsprodukt existieren in Ostdeutschland dagegen im Durchschnitt aller Branchen mehr Unternehmen. Dies würde bedeuten, dass die Marktgröße in Ostdeutschland kaum mehr Unternehmen zulässt. Vor diesem Hintergrund wäre eigentlich ein spezieller wirtschaftspolitischer Unterstützungsbedarf zur Verbreiterung der Unternehmensbasis in Ostdeutschland nicht mehr angezeigt. Dem ist aber nicht so. Die industrielle Basis, die nicht einseitig von der einheimischen Marktgröße abhängt, sondern überregional agiert, bedarf der weiteren Verbreiterung. Die Wirtschaftspolitik ist gefordert, weiterhin die Ansiedlung vor allem von größeren Industrieunternehmen in Ostdeutschland zu unterstützen, speziell von solchen, die Forschung und Entwicklung durchführen. Davon profitieren auch die unternehmensnahen Dienstleister. Die weitere Entwicklung des übrigen Unternehmenssektors wird ins-besondere vom gesamtwirtschaftlichen Wachstum abhängen.
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21.10.2008 • 40/2008
Brain Gain und Brain Drain: Hochschul-Bildungswanderung im föderalen Deutschland
Hochqualifizierte Fachkräfte werden von den Unternehmen oft überregional rekrutiert, sodass gerade unter Akademikern eine hohe Mobilität zu beobachten ist. Aus der Perspektive der Bundesländer, die einen Großteil der Kosten der Akademikerausbildung bestreiten, kann ein hoher Zu- bzw. Abwanderungssaldo eine Schieflage bei der finanziellen Lastenverteilung zur Folge haben. Es liegt auf der Hand, dass einzelne Bundesländer im Ausbildungswesen nur ungern eine Zubringerfunktion für andere übernehmen wollen.
Marco Sunder
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Business Cycle Forecast: On the Edge?
Wirtschaft im Wandel,
No. 9,
2008
Abstract
Im Sommer 2008 hat sich die Konjunktur weltweit abgekühlt. Die internationale Finanzkrise hält an und strahlt nun auch auf die reale Wirtschaft in Europa aus. Zudem spüren einige Länder die Verwerfungen an ihren Immobilienmärkten. Viele Banken reagieren auch in Europa auf ihre Verluste, indem sie die Bedingungen der Kreditvergabe weiter verschärfen. Zugleich haben die von der kräftigen Weltnachfrage ausgelösten Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe die Dynamik der weltweiten Expansion der Produktion gedrosselt. Allerdings fallen die Preise für Mineralöl und auch für Rohstoffe seit Juli wieder. Damit haben sich die Belastungen für Unternehmen und Verbraucher vor allem in den ölimportierenden Ländern etwas verringert.
Die Entlastungen bei den Ölpreisen sind derzeit auch eines der wenigen Signale, die für eine baldige Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten in den großen Ländern Westeuropas und in Deutschland sprechen. In den USA kam es bisher nicht zu einer Rezession, allerdings ist die wirtschaftliche Dynamik gering. Die größte Volkswirtschaft der Welt fällt damit zwar als Konjunkturmotor für die Weltwirtschaft aus – anders als nach der Finanzmarktkrise in einigen Schwellenländern in den Jahren 1997/98 und nach dem Platzen der Blase am Aktienmarkt im Jahr 2000. In den Schwellenländern gibt es aber derzeit wenig Anzeichen, dass die konjunkturelle Abkühlung tiefe Spuren hinter¬lassen hat. Deren Wirtschaft expandiert weiterhin kräftig und schafft Raum für neue Absatzmärkte der Industrieländer.
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09.09.2008 • 33/2008
Konjunktur aktuell: Auf der Kippe?
Im Sommer 2008 hat sich die Konjunktur weltweit abgekühlt. Die internationale Finanzkrise hält an und strahlt nun auch auf die reale Wirtschaft in Europa aus. Zudem spüren einige Länder die Verwerfungen an ihren Immobilienmärkten. Viele Banken reagieren auch in Europa auf ihre Verluste, indem sie die Bedingungen der Kreditvergabe weiter verschärfen. Zugleich haben die von der kräftigen Weltnachfrage ausgelösten Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe die Dynamik der weltweiten Expansion der Produktion gedrosselt. Allerdings fallen die Preise für Mineralöl und auch für Rohstoffe seit Juli wieder. Damit haben sich die Belastungen für Unternehmen und Verbraucher vor allem in den ölimportierenden Ländern etwas verringert.
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Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Private Equity
Ulrich Blum
Private Equity. Beurteilungs- und Bewertungsverfahren von Kapitalbeteiligungsgesellschaften,
2008
Abstract
Der vorliegende Beitrag untersucht, weshalb private equity als eine spezifische institutionelle Form des Ausreichens von Eigenkapital die Bedeutung erlangt hat, die es aktuell genießt. Er zeigt, dass die Rolle des Eigenkapitals zunächst aus der Systematik der Ökonomie im Rahmen der Innovationstheorie, der Transaktionskostentheorie und der Risikotheorie erklärt werden kann: Private Equity ist eine spezifische Form der Ausgestaltung der Eigenkapitalversorgung, um für Unternehmen in risikobehafteten Märkten die Transaktionskosten effizient zu senken. Darüber hinaus spielt es für die Glaubhaftigkeit des Marktauftritts von Anbietern eine Rolle. Durch spezifische Unvollkommenheiten der Märkte und vor allem auch durch steuerliche Ausgestaltungen, die unter heutigen Bedingungen als nicht effizient angesehen werden dürften, hat sich die wirtschaftliche Bedeutung der Private Equity-Eigenkapitalausreichung beachtlich vergrößert. Damit wächst auch die Notwendigkeit, Unternehmen im Sinne einer wertorientierten Steuerung zu bewerten. Seit dem Sommer 2007 hat sich der „Hype“ abgeflacht, weshalb in einer abschließenden Würdigung die Zukunftsaussichten von Private Equity betrachtet werden.
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IWH-Industrieumfrage im Juli 2008: Geschäftsklima trübt sich ein
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
No. 8,
2008
Abstract
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands kühlt sich das Geschäftsklima ab. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage vom Juli unter rund 300 ostdeutschen Unternehmen. Eine große Mehrzahl der Industrieunternehmen bewertet allerdings sowohl ihre gegenwärtige Lage als auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr nach wie vor positiv. Der Saldo positiver gegenüber negativen Stimmen zur Geschäftslage ist seit der vorangegangenen Umfrage jedoch um drei Punkte gesunken und der Saldo der Geschäftsaussichten um elf.
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Globalisation Forces an Acceleration of Standardization Processes
Ulrich Blum, Henry Dannenberg
Wirtschaft im Wandel,
No. 8,
2008
Abstract
Die Erhöhung der Wettbewerbsintensität in den vergangenen Jahren, vor allem auf den Märkten für industrielle Produkte, hat den Innovationsdruck in den Unternehmen erhöht. Dies findet Ausdruck in einer beschleunigten Einführung neuer Produkte und Verfahren, was zu einer Verkürzung der Produktlebenszyklen führt. Gleichermaßen führt der Innovationsdruck auch zu einem erhöhten Druck auf Forschungs- und Entwicklungsprozesse, Erkenntnisse möglichst schnell zur Marktreife zu entwickeln.
Das Patentsystem und das Normungssystem geraten hierdurch unter Druck, befinden sie sich doch in einer Sandwichposition. Denn diese Verfahren des Kodifizierens und Sicherns von intellektuellen Eigentumsrechten benötigen Zeit für erforderliche Prüfungen und – im Fall der Normung – auch das Erzielen eines Konsenses für die vorgeschlagene Spezifikation.
Der folgende Beitrag konzentriert sich auf die Normung, also die konsensbasierte Vereinheitlichung. Unter den Bedingungen eines zeitlichen Druckkessels ergeben sich drei Möglichkeiten: die Vereinheitlichung völlig zu unterlassen, auf nicht konsensbasierte Industriestandards auszuweichen oder die Verfahren zu beschleunigen. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit es den Normungsorganisationen gelungen ist, in der Sandwichposition zwischen beschleunigter Markteinführung und verkürzter Produktlebenszykluszeit ihre Normungszeiten zu verringern. Es zeigt sich, dass dies bisher gelungen ist – auch durch eine Reihe institutioneller Reformen, beispielsweise eine Priorisierung der internationalen vor der nationalen Normung durch Anfang und Mitte des letzten Jahrzehnts getroffene Vereinbarungen.
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