Government Interventions in Banking Crises: Assessing Alternative Schemes in a Banking Model of Debt Overhang
Diemo Dietrich, Achim Hauck
Abstract
In dieser Studie werden verschiedene Politikmaßnahmen evaluiert, die ergriffen werden können, um den Rückgang des Kreditangebots im Geiner Bankenkrise aufzuhalten. Es wird ein dynamischer Ansatz entwickelt, in dem Banken aufgrund eines bestehenden Schuldenüberhangs einen Anreiz haben, das Kreditangebot zu reduzieren oder eine fragile Kapitalstruktur zu wählen. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen, die von neuen Bankgeschäften abhängig gemacht werden, erlauben es den Banken, das Ausmaß der Unterstützung zu beeinflussen und Risiken zu externalisieren; damit targen die Maßnahmen dazu bei, dass Banken das Kreditangebot unangemessen stark ausweiten und/oder exzessive Risiken eingehen. Unterstützungsmaßnahmen ohne Bezug auf neue Bankgeschäfte führen nicht zu diesen adversen Anreizeffekten, sind aber mit höheren fiskalischen Kosten verbunden.
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Improving Hartz IV after the Decision of the Federal Constitutional Court
Joachim Wilde
Wirtschaft im Wandel,
No. 8,
2008
Abstract
Ein wesentliches Ziel der Hartz IV-Reform bestand in der Gewährleistung der Betreuung der Empfänger von Arbeitslosengeld II „aus einer Hand“. Hierzu sah das Gesetz die Bildung von Arbeitsgemeischaften zwischen Arbeitsagenturen und Kommunen vor. Im Dezember 2007 urteilte jedoch das Bundesverfassungsgericht, dass der entsprechende Paragraph nicht verfassungskonform ist. Es ist deshalb eine Neuregelung erforderlich, um zu einer mit der Verfassung übereinstimmenden Zusammenarbeit zu kommen.
Erste Skizzen für eine Reform der Behördenstruktur wurden vorgelegt und werden in diesem Artikel ausgewertet. Dabei zeigt sich jedoch, dass sich diese Vorschläge darauf beschränken, die entstandenen juristischen Probleme zu lösen. Inzwischen zeichnet sich sogar ab, dass bei der Behördenstruktur alles beim Alten bleiben und stattdessen die Verfassung geändert werden soll. Weitergehende Reformansätze werden nicht verfolgt, obwohl die Empfängerzahlen nach wie vor hoch sind und die gesellschaftliche Akzeptanz nur begrenzt gegeben ist.
Im Artikel wird deshalb ein anreizethisches Konzept vorgestellt, bei dem durch die Zuweisung moralischer Güter wie „Fairness“ und „offene Zuwendung zum Gegenüber“ an die ALG II-Empfänger Anreize zur Überwindung der Abhängigkeit von den Transfers geschaffen werden. Wesentlich ist dabei eine verlässliche Zuweisung dieser Güter ohne strategische Abwägung im Einzelfall. Ein erster empirischer Befund deutet die praktische Relevanz des Konzepts an. Es sollten daher Modellversuche durchgeführt werden, die eine systematische Evaluierung erlauben. Als positiver Nebeneffekt des neuen Konzepts ist eine Erhöhung der Akzeptanz des Systems zu erwarten.
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29.01.2007 • 6/2007
Stellungnahme des IWH zur Berichterstattung über die Evaluierung des Instituts
In ihrer Ausgabe 5/2007 berichtet die WirtschaftsWoche unter der Überschrift „Institut für Wirtschaftsforschung Halle vor dem Aus?“ über vorgebliche Einschätzungen von Experten über Ergebnisse der im Dezember 2006 durchgeführten Evaluierung des IWH. Die Ergebnisse der Evaluierung werden derzeit durch die Expertengruppe formuliert und sind bis zur Veröffentlichung des Evaluierungsberichts, der voraussichtlich im Sommer 2007 vorliegen wird, streng vertraulich. Daher kann es sich bei den evaluierungsbezogenen Behauptungen des Artikels entweder nur um interessengesteuerte Indiskretionen oder um Pressespekulationen handeln. Das IWH geht nach wie vor davon aus, dass die Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft eine faire Beurteilung der Leistungsfähigkeit des IWH gewährleistet und sieht dem Evaluationsbericht zuversichtlich entgegen. Es nimmt daher zu den Behauptungen im Einzelnen nicht Stellung.
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Vielfältigkeit eines Hybridberufes: Mechatronikfacharbeiter nach der Ausbildung
Simone Scharfe, K. Tautenhahn
Externe Publikationen,
No. 8,
2006
Abstract
Im Rahmen des Modellprojektes „Verbundausbildung in neuen Berufen der Hochtechnologie“, das vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit initiiert wurde, schlossen im Zeitraum von 2002 bis 2004 insgesamt 302 Facharbeiter in den Berufen Mechatroniker, Mikrotechnologe, Chemie-, Physik- und Lacklaborant ihre Ausbildung erfolgreich ab. Das Modellprojekt und die wissenschaftliche Begleitung wurden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und komplementären Landesmitteln des Freistaates Sachsen gefördert.
Zur Evaluierung des Modellprojektes befragte die wissenschaftliche Begleitung (vgl. Blum/ Scharfe/ Tautenhahn 2005) die Absolventen einige Monate nach Ausbildungsende zu verschiedenen Aspekten, wie bspw.
§ der rückblickenden Einschätzung der Ausbildung und des Modellprojektes,
§ der Bewertung ihrer Arbeitsmarktchancen,
§ dem beruflichen Verbleib sowie
§ der Bewertung der Praxistauglichkeit des erlernten Wissens.
Im vorliegenden Beitrag werden vor allem die Ergebnisse zu den letzten beiden Gesichtspunkten für die Mechatroniker, die mit 180 Absolventen die größte Gruppe im Modellprojekt stellten, thematisiert. Da der Beruf des Mechatronikers eine Brücke zwischen den Teilgebieten der Mechanik und der Elektronik schlagen sollte, wird im zweiten Teil der Ergebnisdarstellung untersucht, inwieweit sich dieser Brückenschlag in den tatsächlichen Einsatzgebieten der ehemaligen Auszubildenden widerspiegelt.
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New orientations for the German spatial development policy? Report about a workshop with the IWH
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2006
Abstract
Seit kurzem ist eine intensive Diskussion zur Frage im Gange, ob es bei der Raumentwicklungspolitik, also bei Politikmaßnahmen, mit denen bestimmte Regionen gezielt unterstützt werden, eine Neuorientierung zugunsten wachstumsstarker Regionen geben sollte. Daran schließt sich dann die zweite Frage an, ob und welche Unterstützung künftig die strukturschwachen, peripher gelegenen Regionen erhalten sollten. Die knappen öffentlichen Kassen, der verschärfte Wettbewerb der Regionen in Europa und die veränderten Bedingungen für die öffentliche Daseinsvorsorge in Räumen mit dramatischen Bevölkerungsrückgängen drängen nach Antworten auf die genannten Fragen. Das IWH bearbeitet zusammen mit der Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen (GEFRA), Münster, und dem Leibniz Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Erkner, im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ein Forschungsprojekt zum Thema „Bundesstaatliche Ordnung und Bedeutung finanzieller Ausgleichssysteme für die Raumordnung“, das empirische Fundierungen zur Beantwortung der o. g. Fragen liefern soll. In der ersten Phase der Projektbearbeitung fand am 21. Juni 2005 ein Workshop statt, der den politischen Status quo räumlicher Ausgleichspolitik und eine Bestandsaufnahme vorliegender Forschungsergebnisse zum Gegenstand hatte. Eine stärkere Orientierung auf die wachstumsstarken Räume könnte bedeuten, an dort gegebenen Agglomerationsvorteilen anzuknüpfen bzw. Agglomerationsnachteile zu mildern. Für die Unterstützung von Agglomerationseffekten, denen in modernen regionalökonomischen Theorien große Bedeutung als Entwicklungsdeterminante beigemessen wird, liefert allerdings die empirische Forschung bislang wenig Hinweise, die in konkrete regionalpolitische Maßnahmen umzusetzen wären. Es wurde grundsätzlich von den meisten Referenten und Teilnehmern betont, daß auch bei einer stärkeren Hinwendung zu einer wachstumsorientierten Raumentwicklungspolitik die strukturschwachen peripheren Räume nicht ihrem Schicksal überlassen werden dürften. Die Zentren müssten Verantwortung für die schwächere Peripherie übernehmen, den schwachen Regionen sollte Hilfe zur Selbsthilfe gewährt werden, und ein Überdenken der Daseinsvorsorge in Räumen mit starkem Bevölkerungsrückgang wird unvermeidlich sein.
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Evaluierung der regionalen Berichterstattung für die Ermittlung des Verbraucherpreisindex in Sachsen-Anhalt
Dirk Trocka
Regional Electronic Papers, 2006-01,
2006
Abstract
Eine Volkswirtschaft ist im besonderen Maße auf eine zuverlässige und aktuelle Datenbasis über Vergleiche von Preisen und Preisentwicklungen angewiesen, die Ausgangspunkt für weitere volkswirtschaftliche Analysen ist. Die vorliegende Studie untersucht die Auswahl der bisherigen Berichtsgemeinden zur Ermittlung des Verbraucherpreisindex (VPI) in Sachsen-Anhalt. Nach einer kurzen Problemabgrenzung beschäftigt sich die Studie mit der Beschreibung des derzeitigen Systems der amtlichen Preisberichterstattung in Sachsen-Anhalt. Dafür wird die zur Untersuchung einbezogene Datenbasis näher definiert. Der Autor schlägt (unter Nutzung multivariater Verfahren) eine verbesserte allgemeingültige Methode zur Reorganisation von Berichtsgemeinden unter besonderer Berücksichtigung aussagefähiger Variablen zur Anbieter- und Nachfragerstruktur für die Artikel des Warenkorbes des VPI vor. Hierbei findet insbesondere die regionalen Bedeutung einer Gemeinde für ihr Umland Berücksichtigung. Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung kann ein Teil der Datenbasis, welcher dieser Arbeit zu Grunde liegt, nicht veröffentlicht werden. Damit die Entstehung der Datenbasis trotzdem vollständig nachvollziehbar ist, wurde besondere Sorgfalt auf die Angaben der Herkunftsquellen der Daten verwendet.
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