National Accounting revision certifies stronger growth of production for the New Laender
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2006
Abstract
Nach der jüngsten Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen wurde in den neuen Bundesländern in den Jahren 2001 bis 2004 mehr produziert als bislang bekannt war. Das Niveau der Wertschöpfung wurde stärker als im gesamtdeutschen Durchschnitt angehoben, obwohl es bei einigen Wirtschaftsbereichen, wie dem Kredit- und Versicherungsgewerbe und der Wohnungsvermietung, zu einer Absenkung kam. Auch das Wachstumsbild hat sich geändert. Das Bruttoinlandsprodukt ist in den Jahren 2001 bis 2004 stärker gestiegen als zuvor berechnet worden war, darunter drei Jahre in Folge auch kräftiger als in den alten Bundesländern. Der Rückstand in der Pro-Kopf- Produktion wurde verringert Allerdings kam dieser Prozeß wegen der Produktionsschwäche im Jahr 2005 – zumindest vorübergehend – wieder zum Erliegen.
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Business Cycle latest: Spring 2006
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2006
Abstract
Im Frühjahr 2006 setzt sich der weltwirtschaftliche Aufschwung fort. In den USA hat die Produktion nach den Störungen durch die Hurrikane im vergangenen Spätsommer offensichtlich wieder Tritt gefaßt, und in Japan ist die Dynamik von Exporten und Investitionen weiterhin hoch. An den europäischen Börsen spiegeln die starken Kursgewinne vom Winter die nochmals verbesserten Ertragsaussichten vieler Unternehmen wider. Auch in den meisten Schwellenländern war die konjunkturelle Dynamik hoch. Damit steht der weltweite Aufschwung gegenwärtig auf einer breiten Basis. Trotz der weltweiten Rücknahme des geldpolitischen Expansionsgrades sind die niedrigen langfristigen Zinsen nominal und real überall nur wenig gestiegen, und die Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen sind weiterhin günstig. Freilich signalisiert der besonders starke Rückgang des Abstandes zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen im Fall der USA auch aufkeimenden Konjunkturpessimismus. Dort wird die Rückkehr zu einer konjunkturneutralen Geldpolitik den Immobilienboom im Lauf des Jahres beenden. Die Europäische Zentralbank hat zwar jüngst den Leitzins ebenfalls erhöht, die Bedingungen im Euroraum für Exporte und Investitionen sind jedoch weiterhin günstig und sorgen für eine kräftige Belebung. Die privaten Haushalte werden ihr vorsichtiges Ausgabeverhalten aber vorerst nicht aufgeben; und so wird auch in diesem und im nächsten Jahr der Euroraum die konjunkturelle Dynamik anderer Weltregionen nicht erreichen. In Deutschland verlor der noch in der Anfangsphase befindliche Aufschwung bereits Ende 2005 wieder an Kraft. Die Impulse von der Außenwirtschaft kehrten sich infolge kräftiger Importe in ihr Gegenteil um, und die Basis der Inlandskonjunktur – einzig die Investitionstätigkeit – war zu schmal, um die Schwäche auszugleichen. Auf das ganze Jahr bezogen, änderte sich die kon junkturelle Beschleunigung jedoch nicht; sie lag saison- und arbeitstäglich bereinigt bei 1,1%. Lediglich die unterschiedliche Zahl an Arbeitstagen führte zu deutlich abweichenden Jahresergebnissen: 1,6% für 2004 und 0,9% für 2005. Die deutsche Wirtschaft kam in den vergangenen Jahren vor allem deshalb nicht in Schwung, weil die Übertragung der konjunkturellen Impulse gestört war. Diese Schwäche wird nun überwunden, und der Konsum der privaten Haushalte wird an Fahrt aufnehmen – wenn auch nur vorübergehend. Im Jahr 2006 steht der Aufschwung damit auf einem breiten Fundament. Die Impulse von der Weltwirtschaft werden die exportorientierte deutsche Wirtschaft weiter anregen, und die Investitionstätigkeit wird sich auch deshalb nochmals verstärken. Zumal hat sich die Eigenkapitalbasis der Unternehmen verbessert, und die Finanzierungsbedingungen an den Kapitalmärkten sind nach wie vor günstig. Bleiben Schocks von der Weltwirtschaft aus, dürfte sich der Produktionsanstieg, wie vom IWH bereits Ende 2005 erwartet, in diesem Jahr deutlich auf 1,7% erhöhen. Das entspricht einer konjunkturellen Beschleunigung von 1,1% auf 1,9%.
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15.03.2006 • 6/2006
Konjunktur aktuell: Weltwirtschaft: Weiter im Aufschwung – Deutschland: Politik löst temporären Nachfrageschub aus
Im Frühjahr 2006 setzt sich der weltwirtschaftliche Aufschwung fort. In den USA hat die Produktion nach den Störungen durch die Hurrikane im vergangenen Spätsommer offensichtlich wieder Tritt gefasst, und in Japan ist die Dynamik von Exporten und Investitionen weiterhin hoch. An den europäischen Börsen spiegeln die starken Kursgewinne vom Winter die nochmals verbesserten Ertragsaussichten vieler Unternehmen wider. Auch in den meisten Schwellenländern war die konjunkturelle Dynamik hoch. Damit steht der weltweite Aufschwung gegenwärtig auf einer breiten Basis. Trotz der weltweiten Rücknahme des geldpolitischen Expansionsgrades sind die niedrigen langfristigen Zinsen nominal und real überall nur wenig gestiegen, und die Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen sind weiterhin günstig.
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Pension with 67? – A comment
Herbert S. Buscher
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2006
Abstract
In der Antike, so wird es überliefert, wurde der Überbringer schlechter Nachrichten nach der Übermittlung getötet. War die Nachricht, das Renteneintrittsalter von derzeit 65 Jahren schrittweise auf 67 Jahre zu erhöhen, eine schlechte Nachricht? Die Antwort ist eindeutig nein. Denn die Verlängerung der Lebensarbeitszeit bzw. die Erhöhung des Eintrittsalters ist eine richtige und notwendige Entscheidung, will doch die Mehrzahl der Arbeitnehmer auch zukünftig, wenn sie in den Ruhestand wechseln, eine Rente beziehen. Es ist seit Jahren bekannt, daß die gegenwärtigen sozialen Sicherungssysteme in ihrer derzeitigen Form nicht mehr haltbar sind und deswegen dringend reformiert werden müssen. Ebenfalls liegen seit Jahren die entsprechenden Vorschläge hierfür auf den Tisch – allerdings hatte die Politik lange Zeit nicht den Mut, frühzeitig mit den notwendigen Reformen zu beginnen. Statt dessen hat sie es in der Vergangenheit unterlassen, die Bevölkerung systematisch auf die erforderlichen Veränderungen einzustimmen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Mit den vielfältigen Programmen zur Frühverrentung wollte die Politik den Arbeitsmarkt entlasten und die Arbeitslosigkeit „senken“. Hierdurch suggerierte sie der Öffentlichkeit, daß ein früheres Rentneralter nicht nur möglich, sondern auch finanzierbar sei und den Rentenbeziehern eine „ausreichende“ Rente gezahlt werden könne.
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Hartz IV: not enough learned from welfare
Joachim Wilde
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2006
Abstract
Die Hartz IV-Reform beinhaltet wesentliche Verbesserungen im System der sozialen Grundsicherung für Langzeitarbeitslose. Deshalb war mit der Reform die Erwartung verbunden, daß Empfängerzahlen und Ausgaben zurückgehen würden. Statt dessen kam es jedoch zu einem Anstieg. Folglich ist zu vermuten, daß die Reform Mängel aufweist und Probleme, die für die bisherige Sozialhilfe für Erwerbsfähige nachgewiesen wurden, nicht adäquat gelöst hat. Um diese Vermutung zu überprüfen, wird zunächst das Arbeitslosengeld II systematisch mit der bisherigen Sozialhilfe für Erwerbsfähige verglichen. Neben positiv zu bewertenden Veränderungen kann die Streichung des Unterhaltsrückgriffs auf die Eltern erwachsener Kinder ebenso zu einem Anstieg der Empfängerzahlen beigetragen haben wie die Anhebung der allgemeinen Vermögensfreibeträge, die nicht für die Altersvorsorge bestimmt sind. Schließlich beinhaltet die Umsetzung der Reform den Verzicht auf eine ganzheitliche Betreuung der Betroffenen, von dem ebenfalls negative Effekte auf die Empfängerzahlen ausgehen. In einem zweiten Schritt werden Faktoren identifiziert, die sich in der Vergangenheit als statistisch signifikant für die Überwindung des Sozialhilfebezugs erwiesen haben. Dabei zeigt sich u. a., daß die Diskussion geeigneter Ausstiegsanreize für die Betroffenen nicht auf finanzielle Aspekte beschränkt werden sollte. Vielmehr ist auch der Ausgestaltung der Beziehung zwischen Behördenmitarbeitern und den ALG II Empfängern größere Beachtung zu schenken. In diesem Punkt führt die Umsetzung der Reform zu einer Verschlechterung. Außerdem zeigen die empirischen Resultate, daß von einer isolierten Anwendung der 1-Euro-Jobs keine positiven Effekte für die Überwindung des ALG II Bezugs zu erwarten sind.
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Labor market balance in East Germany: Employment gap hardly diminished
Hans-Ulrich Brautzsch
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2005
Abstract
Im Jahr 2005 hat sich wegen der schwachen Produktionszunahme und trotz des nach wie vor verhaltenen Anstiegs der Lohnkostenbelastung der Produktion die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm durch die Ausdehnung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr mit 0,1% zwar nur leicht ab. Besonders stark war jedoch der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. Die registrierte Arbeitslosigkeit stieg zu Beginn des Jahres insbesondere als Folge des Inkrafttretens von Hartz IV kräftig an, bildete sich allerdings im Verlauf des Jahres zurück. Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitsplätzen ist nach wie vor groß. Insgesamt fehlen ca. 1,9 Mio. Arbeitsplätze. Damit beträgt die Unterbeschäftigungsquote ca. 24%. Auch im kommenden Jahr ist keine Besserung auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt zu erwarten.
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24.11.2005 • 44/2005
IWH-Konjunkturbarometer
Die ostdeutsche Wirtschaft ist nach ersten Schätzungen des IWH dabei, im laufenden Quartal die Fast- Stagnation zu Beginn des Jahres 2005 zu beenden. Im Unterschied zum kräftigen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in den alten Bundesländern war die gesamtwirtschaftliche Produktion im Osten in den ersten Monaten des Jahres gegenüber dem Schlussquartal nur geringfügig gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich das Produktionsniveau sogar verringert. Ausschlaggebend dafür war der tiefe Absturz im Baugewerbe, der seine Ursache nicht nur im Rückgang der Baunachfrage nach den auslaufenden Sondereffekten bei der Beseitigung der Flutschäden und beim Eigenheimbau hatte, sondern auch in den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des überdurchschnittlich lang anhaltenden Winterwetters.
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Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer - Ostdeutsche Wirtschaft faßt Tritt
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2005
Abstract
In den Monaten Juli bis September hat die Konjunktur in Ostdeutschland wieder Tritt gefaßt. Die Industrieproduktion legte kräftig zu, und auch das Baugewerbe leistete einen positiven Wachstumsbeitrag. Im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung wurde der Rückgang gestoppt. Die seit dem Frühjahr 2004 anhaltende Stagnation in der Gesamtwirtschaft scheint überwunden. Allerdings war die Schwäche in der ersten Hälfte dieses Jahres wohl noch etwas größer als bisher vom IWH geschätzt. So geht der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ von einem geringfügigen Minus der gesamtwirtschaftlichen Produktion im Vergleich zum ersten Halbjahr 2004 aus. Der bisherige Rechenstand des IWH für die ersten beiden Quartale wurde deshalb an den amtlichen Datenstand angepaßt.
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The (never) ending story of the truck toll system – a contract theory view
Niels Krap
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2005
Abstract
Nach langer Ausschreibung und rechtlichen Auseinandersetzungen mit unterlegenen Anbietern unterzeichneten Vertreter der Bundesregierung und des Konsortiums Toll Collect am 20. September 2002 einen 17 000 Seiten umfassenden Vertrag. Darin war festgeschrieben, daß Toll Collect bis Ende August 2003 ein System zur automatischen Erfassung und Abrechnung einer streckenbezogenen satellitenunterstützten Mauterfassung aufbauen und danach betreiben soll. Technische Schwierigkeiten bei der Entwicklung des neuartigen Systems führten aber zu Verzögerungen in unvorhergesehenem Ausmaß. In diesem Beitrag wird untersucht, inwiefern sich die Ergebnisse der darauffolgenden Nachverhandlungen aus der ökonomischen Vertragstheorie herleiten lassen. Es zeigt sich, daß beide Vertragsparteien derart an die Umsetzung der Vertragsbeziehung gebunden waren, daß die am 17. Februar 2004 einseitig vom Bundesverkehrsminister eingeleitete Kündigung durch eine Einigung nur wenige Tage später hinfällig wurde. Daneben wird dargestellt, daß der Vertrag zwischen Bundesregierung und Toll Collect die richtigen Anreize für die Parteien gesetzt und die Möglichkeit von effizienten Nachverhandlungen geboten hat.
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The role of municipalities in water management - a conference report
Peter Haug, Birger Nerré
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2005
Abstract
Das IWH veranstaltete unter Federführung der Abteilung Stadtökonomik am 7. Juli 2005 eine Tagung zu den Perspektiven der kommunalen Wirtschaftstätigkeit im Bereich der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, die künftige Rolle der Kommunen zu bestimmen. Das Kolloquium richtete sich sowohl an einschlägig tätige Wissenschaftler als auch an Praktiker der Wasserwirtschaft und Politiker. Die Beiträge behandelten ein breites Themenspektrum mit den folgenden Schwerpunkten: Bewertung kommunaler Wirtschaftstätigkeit, empirische Untersuchungen zu Effizienz und Innovationsneigung, die Problematik räumlicher Disparitäten bei der Infrastrukturversorgung und Reformvorschläge zum Ordnungsrahmen der deutschen Wasserwirtschaft. An den Vortragsteil schloß sich eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Verbänden und Wissenschaft an.
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