Subventionswettbewerb: Subventionen für Halbleiter?
Reint E. Gropp
Wirtschaftsdienst,
No. 3,
2023
Abstract
Hochtechnologien gelten als die Branchen der Zukunft. Europa will hier nicht den Anschluss verlieren. Auch gegen Lieferengpässe und Produktionsengpässe durch gestörte Lieferketten will sich Europa besser wappnen. Mit dem „European Chips Act“ will die Europäische Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten mehr als 40 Mrd. Euro ausgeben, um die europäische Halbleiter-Produktion von gegenwärtig 10 % auf dann 20 % der globalen Produktion zu steigern. Halbleiter sind nicht nur in Gebrauchsgegenständen wie Handys, Laptops und Autos, sie sind auch unverzichtbar, wenn die grüne und digitale Wende gelingen soll. Photovoltaikanlagen, nachhaltige Produktion und E-Mobilität – all das braucht Computerchips. Der „European Chips Act“ ist daher die Antwort der EU auf den „Chips-Act“ der USA, der mehr als 50 Mrd. US-$ für Halbleiter vorsieht, um die Produktion zu sichern, zu modernisieren und auszubauen.
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Kommentar: Subventionen für Halbleiter?
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2023
Abstract
Mit dem „European Chips Act“ will die EU mehr als 40 Mrd. Euro ausgeben, um bei systemwichtigen Technologien unabhängiger von China zu werden und im Subventionswettlauf mit den USA nicht zurückzufallen. Doch sowohl das geostrategische Argument als auch die Effizienz und Nachhaltigkeit der Subventionen sind fragwürdig.
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The Effect of Firm Subsidies on Credit Markets
Aleksandr Kazakov, Michael Koetter, Mirko Titze, Lena Tonzer
IWH Discussion Papers,
No. 24,
2022
Abstract
We use granular project-level information for the largest regional economic development program in German history to study whether government subsidies to firms affect the quantity and quality of bank lending. We combine the universe of recipient firms under the Improvement of Regional Economic Structures program (GRW) with their local banks during 1998-2019. The modalities of GRW subsidies to firms are determined at the EU level. Therefore, we use it to identify bank outcomes. Banks with relationships to more subsidized firms exhibit higher lending volumes without any significant differences in bank stability. Subsidized firms, in turn, borrow more indicating that banks facilitate regional economic development policies.
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Aleksandr Kazakov, Michael Koetter, Mirko Titze, Lena Tonzer
Abstract
We study whether government subsidies can stimulate bank funding of marginal investment projects and the associated effect on financial stability. We do so by exploiting granular project-level information for the largest regional economic development programme in Germany since 1997: the Improvement of Regional Economic Structures programme (GRW). By combining the universe of subsidised firms to virtually all German local banks over the period 1998-2019, we test whether this large-scale transfer programme destabilised regional credit markets. Because GRW subsidies to firms are destabilised at the EU level, we can use it as an exogenous shock to identify bank responses. On average, firm subsidies do not affect bank lending, but reduce banks’ distance to default. Average effects conflate important bank-level heterogeneity though. Conditional on various bank traits, we show that well capitalised banks with more industry experience expand lending when being exposed to subsidised firms without exhibiting more risky financial profiles. Our results thus indicate that stable banks can act as an important facilitator of regional economic development policies. Against the backdrop of pervasive transfer payments to mitigate Covid-19 losses and in light of far-reaching transformation policies required to green the economy, our study bears important implications as to whether and which banks to incorporate into the design of transfer Programmes.
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Aktuelle Trends: Weniger Gewerbeabmeldungen seit Beginn der Pandemie
Steffen Müller
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2021
Abstract
Insolvente Unternehmen sind zahlungsunfähig oder überschuldet und werden in den allermeisten Fällen geschlossen. Dagegen wird ein Gewerbe nicht nur bei der Insolvenz eines Betriebes abgemeldet, sondern z. B. auch, wenn ein Weiterbetrieb nicht lohnend erscheint. Somit sollte sich die gegenwärtige Corona-Krise auch in einer höheren Zahl an Gewerbeabmeldungen spiegeln.
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Die Deutsche Wirtschaft in der Pandemie
Eva Dettmann, André Diegmann, Ute Leber, Matthias Mertens, Steffen Müller, Verena Plümpe, Barbara Schwengler
IAB-Forschungsbericht,
2021
Abstract
Der Ausbruch der Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 beendete die längste Wachstumsphase der Wirtschaft im wiedervereinten Deutschland. Schon die erste Welle der Corona-Krise bedeutet einen großen Einschnitt in die Geschäftstätigkeit vieler Betriebe in Deutschland, etwa zwei Drittel aller Betriebe in West- und Ostdeutschland sind zum Befragungszeitpunkt, d.h. zwischen Juni und Oktober 2020, von negativen Auswirkungen der Pandemie oder den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung betroffen. Den Rückgang der Nachfrage bezeichnen 85 Prozent und damit mit Abstand die meisten Betriebe in Deutschland als problematisch. Behördlich angeordnete Schließungen wirkten sich auf die Geschäftstätigkeit etwa eines Drittels der Betriebe negativ aus. Vor allem betroffene kleine (neun Prozent) und Kleinstbetriebe (zwölf Prozent) sehen sich in ihrer Existenz bedroht.
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Hysteresis from Employer Subsidies
Emmanuel Saez, Benjamin Schoefer, David Seim
Journal of Public Economics,
August
2021
Abstract
This paper uses administrative data to analyze a large and 8-year long employer payroll tax rate cut in Sweden for young workers aged 26 or less. We replicate previous results documenting that during the earlier years of the reform, it raised youth employment among the treated workers, driven by labor demand (as workers’ take-home wages did not respond). First, drawing on additional years of data, this paper then documents that the longer-run effects during the reform are twice as large as the medium-run effects. Second, we document novel labor-demand-driven “hysteresis” from this policy – i.e. persistent employment effects even after the subsidy no longer applies – along two dimensions. Over the lifecycle, employment effects persist even after workers age out of eligibility. Three years after the repeal, employment remains elevated at the maximal reform level in the formerly subsidized ages. These hysteresis effects more than double the direct employment effects of the reform. Discrimination against young workers in job posting fell during the reform and does not bounce back after repeal, potentially explaining our results.
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Unternehmensinsolvenzen seit Ausbruch der Pandemie
Steffen Müller
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2021
Abstract
Die Insolvenzzahlen sind trotz Corona-Krise stark gesunken. Aufgrund zahlreicher Großinsolvenzen wie etwa von Esprit, Hallhuber oder Wirecard war das Jahr 2020 bezogen auf die Zahl der betroffenen Beschäftigten trotzdem ein schwieriges Jahr. Eine Insolvenzwelle mit vielen gefährdeten Jobs ab Sommer 2021 ist aufgrund staatlicher Unterstützungsmaßnahmen und abwartendem Verhalten der Unternehmen eher unwahrscheinlich. Soweit es die Pandemielage zulässt, sollten Stützungsmaßnahmen bereits im Jahr 2021 auf den Prüfstand, um eine „Zombifizierung“ der Wirtschaft zu verhindern.
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Did GRW Investment Grants Contribute to the Catching-up of East Germany?
Matthias Brachert, Eva Dettmann, Lutz Schneider, Mirko Titze
Wirtschaftsdienst,
Konferenzband "30 Jahre Deutsche Einheit", März
2021
Abstract
Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) ist das wichtigste regionalpolitische Programm in Deutschland und wurde nach der Wiedervereinigung in großem Umfang zur Unterstützung des wirtschaftlichen Transformationsprozesses in den neuen Bundesländern eingesetzt. Ein Überblick über nationale und internationale kausalanalytische Studien zur Wirkung von Investitionszuschüssen zeigt, dass solche Programme positive Effekte auf die Entwicklung insbesondere von Beschäftigung und Einkommen haben. Nicht nur die geförderten Betriebe profitieren von der Unterstützung, sondern die Regionen insgesamt. Auch wenn die Studien nicht bis in die frühen 1990er Jahre zurückreichen, kann man daraus schließen, dass die GRW zur wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland beigetragen hat – und zum Aufholprozess.
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Zu den betrieblichen Effekten der Investitionsförderung im Rahmen der deutschen Regionalpolitik
Matthias Brachert, Eva Dettmann, Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2020
Abstract
Die Wirtschaft in den Industrieländern unterliegt einem ständigen Anpassungsdruck. Wichtige aktuelle Treiber des Strukturwandels sind vor allem die Globalisierung, der technologische Fortschritt (insbesondere durch Digitalisierung und Automatisierung), die Demographie (durch Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung) und der Klimawandel. Von diesem Anpassungsdruck sind jedoch die Regionen in Deutschland sehr unterschiedlich betroffen. Regionalpolitik verfolgt das Ziel, Regionen bei der Bewältigung des Strukturwandels zu unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Regionen, die ohnehin durch Strukturschwächen gekennzeichnet sind. Die aktuelle Regionalförderung in Deutschland basiert im Wesentlichen auf der Förderung von Investitionen von Betrieben und Kommunen. Die Evaluierung dieser Programme muss integraler Bestandteil der Regionalpolitik sein – schließlich stellt sich immer die Frage nach einer alternativen Verwendung knapper öffentlicher Mittel. Eine Pilotstudie für Sachsen-Anhalt zeigt, dass die im Rahmen der Regionalpolitik gewährten Investitionszuschüsse einen positiven Effekt auf Beschäftigung und Investitionen der geförderten Betriebe haben; bei den Investitionen allerdings nur für die Dauer des Projekts. Effekte der Förderung auf Umsatz und Produktivität von Betrieben in Sachsen-Anhalt waren nicht nachweisbar.
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