Political Preferences Through Stages of the COVID-19 Pandemic
Alena Bičáková, Štěpán Jurajda
Political Research Quarterly,
im Erscheinen
Abstract
How durable are the political accountability effects of the worst pandemic in a century? We track the effects of the COVID-19 pandemic on political preferences through its “high” and “low” phases in the Czech Republic. Uniquely, we ask about the effects of both the health and the economic costs of the pandemic measured at both personal and municipality levels. Consistent with the literature, we estimate effects suggestive of political accountability of leaders during “high” pandemic phases without higher support for non-democratic alternatives. However, we also find that the pandemic political accountability effects are mostly short-lived, and do not extend to the first post-pandemic elections.
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Voting under Debtor Distress
Jakub Grossmann, Štěpán Jurajda
Electoral Studies,
June
2025
Abstract
There is growing evidence on the role of economic conditions in the recent successes of populist and extremist parties. However, little is known about the role of over-indebtedness, even though debtor distress has grown in Europe following the financial crisis. We study the unique case of the Czech Republic, where by 2017, nearly one in ten citizens had been served at least one debtor distress warrant even though the country consistently features low unemployment. Our municipality-level difference-in-differences analysis asks about the voting consequences of a rise in debtor distress following a 2001 deregulation of consumer-debt collection. We find that debtor distress has a positive effect on support for (new) extreme right and populist parties, but a negative effect on a (traditional) extreme-left party. The effects of debtor distress we uncover are robust to whether and how we control for economic hardship; the effects of debtor distress and economic hardship are of similar magnitude, but operate in opposing directions across the political spectrum.
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21.05.2025 • 17/2025
Unsicherheit belastet Konjunktur – Europäische Wirtschaftsforschungsinstitute legen Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Europa vor
Die AIECE, ein Netzwerk Europäischer Wirtschaftsforschungsinstitute, hat heute seinen halbjährlichen Gesamtbericht im Anschluss an die in Oslo von Statistics Norway ausgerichteten Frühjahrstagung 2025 veröffentlicht. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ist langjähriges Mitglied dieses Netzwerks und bringt regelmäßig seine wirtschaftswissenschaftliche Expertise in die gemeinsamen Analysen und Prognosen ein. Im Durchschnitt prognostizieren die AIECE-Mitgliedsinstitute für die EU einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 1,2% im Jahr 2025 und 1,5% im Jahr 2026. Für den Euroraum liegt der Durchschnitt der Prognosen bei 1,0% und 1,3%. Damit sind die AIECE-Institute etwas optimistischer als der Zwischenbericht der OECD vom März 2025 und der Weltwirtschaftsausblick des IWF vom Frühjahr 2025.
Axel Lindner
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14.05.2025 • 16/2025
Privatisierung erhöht Effizienz in Krankenhäusern
Die Übernahme von Krankenhäusern durch Private-Equity-Firmen steht oft in der Kritik. Neue Forschung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und der ESMT Berlin zeigt jedoch: Krankenhäuser profitieren davon operativ, ohne dass Qualität oder medizinische Versorgung beeinträchtigt werden.
Merih Sevilir
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IWH-Flash-Indikator II. und III. Quartal 2025
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 2,
2025
Abstract
Nach einer Phase weitgehender Stagnation zeigt die deutsche Wirtschaft zu Beginn des Jahres 2025 Anzeichen einer leichten Erholung. Im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2% und machte damit den Rückgang aus dem vierten Quartal 2024 wieder wett. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Dynamik insgesamt sehr verhalten (vgl. Abbildung 1). Zwar legten sowohl der private Konsum als auch die Investitionen gegenüber dem Vorquartal zu, doch deutet bislang wenig auf eine nachhaltige Trendwende hin.
Auch wenn sich die aktuelle Geschäftslage vieler Unternehmen verbessert hat, trüben sich die Erwartungen bereits wieder ein. Neben der Unsicherheit bezüglich der US-Wirtschaftspolitik, die sich dämpfend auf die Investitionsneigung auswirkt, ist derzeit schwer abschätzbar, inwieweit die neue Bundesregierung Impulse setzen kann. Eine schnelle wirtschaftliche Erholung ist nicht zu erwarten. Laut IWH-Flash-Indikator wird das BIP im zweiten Quartal 2025 um 0,3% und im dritten Quartal um 0,2% zulegen.
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Stellungnahme "Rentner entlasten" anlässlich der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Sächsischen Landtag
Oliver Holtemöller, Götz Zeddies
IWH Policy Notes,
Nr. 2,
2025
Abstract
Mit Antrag vom 11. März 2025 fordert die BSW-Fraktion im Sächsischen Landtag, gesetzliche Renten bis zu einer Höhe von 2.000 Euro im Monat steuerlich freizustellen, um die hohen Preissteigerungen der vergangenen Jahre für diese Personengruppe auszugleichen. Ein Blick auf die Einkommenssituation von Rentnern und Arbeitnehmern zeigt allerdings, dass ein Fokus allein auf die gesetzliche Rente zu kurz greift, weil Rentnerhaushalte im Durchschnitt über weitere Einnahmequellen verfügen. Zudem müssten die Einnahmeausfälle gegenfinanziert werden, wodurch andere gesellschaftliche Gruppen zusätzlich belastet würden. Schließlich würde die steuerliche Freistellung von niedrigen und mittleren Renteneinkommen deren Empfänger gegenüber Arbeitnehmern besserstellen. Auch die Arbeitsanreize für Ältere würden gemindert. Mit der Grundsicherung im Alter steht ein zielgenaueres Instrument zur Unterstützung bedürftiger Haushalte zur Verfügung.
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08.04.2025 • 12/2025
IWH-Tarif-Check: Keine realen Netto-Tariflohnzuwächse für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst
Steigende Sozialabgaben und Inflation fressen Gehaltsplus der Beschäftigten bei Bund und Kommunen auf
Oliver Holtemöller
Birgit Schultz
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Political Corruption, Dodd–Frank Whistleblowing, and Debt Financing
Qingjie Du, Iftekhar Hasan, Yang Wang, K.C. John Wei
Journal of Corporate Finance,
April
2025
Abstract
We investigate how a state's political corruption affects a resident firm's debt contracting and how a change in anti-corruption regulation alters the relation between corruption and loan contracting. Firms in more corrupt states are associated with significantly higher loan spreads and tighter loan covenants than firms in less corrupt states. Furthermore, the passage of the Dodd–Frank whistleblowing provision amplifies the conhcerns of banks about the detrimental impact of corruption due to the increased exposure of firms to whistleblowing threats. The detrimental impact of corruption is further amplified when a state has a higher level of whistleblowing involvement, when firms are located in more corrupt states or closer to the SEC office, and when the bank's state is less corrupt than the firm's state. In general, we document the externality of corruption in the debt financing of firms and the response of banks to changes in regulation.
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Inflation und Nachhaltigkeit: Wie sich Inflationssorgen auf den Kauf von Bio-Produkten auswirken
Sabrina Jeworrek, Lena Tonzer, Matti Witte
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2025
Abstract
Der Klimawandel und die übermäßige Nutzung natürlicher Ressourcen stellen große Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung auf der Erde dar. Auf Seite der Unternehmen besteht die Herausforderung darin, Wege zu finden, wie sie Ressourcen schonen und Emissionen senken können. Die Verbraucher wiederum haben über ihr Konsumverhalten Einfluss darauf, welche Produkte Unternehmen überhaupt absetzen können. Nachhaltiger Konsum ist somit ein wichtiger Baustein in der grünen Transformation. In einer jüngst als IWH-Diskussionspapier erschienenen Studie wird untersucht, inwiefern Inflationssorgen den Kauf von Bio-Produkten beeinflussen. Gerade in Zeiten stark steigender Preise könnte die Sorge über das eigene Budget die Sorgen über Klimawandel und Nachhaltigkeit in den Hintergrund treten lassen und sich somit negativ auf den Konsum von oft relativ teuren Bio-Produkten auswirken. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Befragung von rund 1 200 Teilnehmenden sowie einem Feldexperiment zum tatsächlichen Einkaufsverhalten mit circa 500 Teilnehmenden. Die Ergebnisse zeigen, dass gerade Teilnehmende mit vergleichsweise geringerem Umweltbewusstsein und, damit einhergehend, sowieso schon niedrigerem Anteil an nachhaltigen Produkten nochmals erheblich weniger nachhaltige Produkte konsumieren, sobald sie mit Inflationssorgen konfrontiert werden.
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Wie Roboter die betriebliche Beschäftigungsstruktur verändern
Steffen Müller, Verena Plümpe
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2025
Abstract
Der Einsatz von Robotern verändert die Arbeitswelt grundlegend – doch welche spezifischen Effekte hat dies auf die Beschäftigungsstruktur? Unsere Analyse untersucht die Folgen des Robotereinsatzes anhand neuartiger Mikrodaten aus deutschen Industriebetrieben. Diese Daten verknüpfen Informationen zum Robotereinsatz mit Sozialversicherungsdaten und detaillierten Angaben zu Arbeitsaufgaben. Auf Basis eines theoretischen Modells leiten wir insbesondere positive Beschäftigungseffekte für Berufe mit wenig repetitiven, programmierbaren Aufgaben ab, sowie für jüngere Arbeitskräfte, weil diese sich besser an technologische Veränderungen anpassen können. Die empirische, mikroökonomische Analyse des Robotereinsatzes auf Betriebsebene bestätigt diese Vorhersagen: Die Beschäftigung steigt für Techniker, Ingenieure und Manager und junge Beschäftigte, während sie bei geringqualifizierten Routineberufen sowie bei Älteren stagniert. Zudem steigt die Fluktuation bei geringqualifizierten Arbeitskräften signifikant an. Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass der Verdrängungseffekt von Robotern berufsabhängig ist, während junge Arbeitskräfte neue Tätigkeiten übernehmen.
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