Die deutsche Investitionsschwäche: Warum gibt es sie, warum ist sie wichtig und was sollte die neue Bundesregierung dagegen tun
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2025
Abstract
Deutschland befindet sich schon im zweiten Jahr in einer Rezession, und Wachstum ist laut den Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute auch 2025 kaum zu erwarten. Viel schlimmer ist allerdings, dass neue Prognosen des langfristigen Wachstums im Gleichgewicht (das so genannte Produktionspotenzial) dramatisch niedrigere Wachstumsraten für die nächsten 20 Jahre vorhersagen, wenn sich die Wirtschaftspolitik nicht deutlich ändert. Eine wesentliche Ursache für die Wachstumsschwäche ist die Investitionsschwäche. Um diese anzugehen, reicht das beschlossene Sondervermögen für Infrastruktur nicht aus. Die neue Bundesregierung muss die Bürokratie abbauen und Planungsverfahren verkürzen, eine rationale Klima- und Energiepolitik verfolgen, das Rentensystem mutig in Richtung Kapitaldeckungsverfahren umbauen und eine Einkommensteuerreform auf den Weg bringen, die mittlere Einkommen entlastet.
Read article
Die Verteilung und Struktur des deutschen Nationaleinkommens von 1992 bis 2019
Stefan Bach, Charlotte Bartels, Theresa Neef
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2025
Abstract
Wie haben sich die Einkommen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in Deutschland seit der Wiedervereinigung entwickelt? Unsere Studie untersucht die Entwicklung und Zusammensetzung des Nationaleinkommens entlang der Verteilung im Zeitraum von 1992 bis 2019. Während die untere Hälfte der Einkommensverteilung (unterhalb des Medianeinkommens) bis Mitte der 2000er Jahre reale Einkommensverluste verzeichnete, stiegen die Einkommen der oberen Mittelschicht (die obersten 10%, ohne das einkommensstärkste 1%) stetig. Die Spitzeneinkommen (oberstes 1%) blieben zwischen 1992 und 2019 relativ stabil. Arbeitseinkommen dominieren bei den unteren 99%, während das oberste 1% von Unternehmenseinkommen – insbesondere aus arbeitsintensiven Dienstleistungsunternehmen und freien Berufen – bestimmt ist. Unsere Ergebnisse sind zentral für die Debatte über Reformen der Sozialversicherungsbeiträge und der Einkommensbesteuerung.
Read article
Aktuelle Trends: Immobilienpreise geben nach
Michael Koetter, Felix Noth, Fabian Wöbbeking
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2025
Abstract
In turbulenten Zeiten, die von anhaltenden geopolitischen Krisen, dem holprigen Regierungswechsel in Deutschland und volatilen Aktienmärkten geprägt sind, mögen die eine oder der andere Investor auf Betongold setzen. Ob dies eine gute Idee ist, zeigt ein Blick auf die Dynamik im europäischen Häusermarkt.
Read article
Bürokratieabbau: Brauchen wir einen Elon Musk in Deutschland?
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2025
Abstract
Bürokratie und eine Verkleinerung des Staates sind schon seit Jahren in aller Munde. Bürokratieabbau war in den Wahlprogrammen aller deutschen Parteien zur letzten Bundestagswahl zu finden. Wenn Unternehmen gefragt werden, was sie davon abhält zu investieren, rangieren überbordende Bürokratie und Berichtspflichten zusammen mit Arbeitskräftemangel und hohen Energiekosten an erster Stelle.
Read article
Kalifornische Inspirationen
Simon Wiederhold
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2025
Abstract
Wissenschaft lebt vom Austausch kluger Köpfe über Grenzen hinweg. IWH-Ökonom Simon Wiederhold hat vier Wochen an der Stanford University geforscht. Einblicke in eine höchst anregende Erfahrung.
Read article
Information about Inequality in Early Child Care Reduces Polarization in Policy Preferences
Henning Hermes, Philipp Lergetporer, Fabian Mierisch, Guido Schwerdt, Simon Wiederhold
Journal of Economic Behavior and Organization,
December
2024
Abstract
We investigate public preferences for equity-enhancing policies in access to early child care, using a survey experiment with a representative sample of the German population (n ≈ 4, 800). We observe strong misperceptions about migrant-native inequalities in early child care that vary by respondents’ age and right-wing voting preferences. Randomly providing information about the actual extent of inequalities has a nuanced impact on the support for equity-enhancing policy reforms: it increases support for respondents who initially underestimated these inequalities, and tends to decrease support for those who initially overestimated them. This asymmetric effect leads to a more consensual policy view, substantially decreasing the polarization in policy support between under- and overestimators. Our results suggest that correcting misperceptions can align public policy preferences, potentially leading to less polarized debates about how to address inequalities and discrimination.
Read article
The Chief Human Resource Officer in the C-suite: Peer Prevalence and Environmental Uncertainty
David Bendig, Kathrin Haubner, Jonathan Hoke, Sabrina Jeworrek
International Journal of Human Resource Management,
No. 11,
2024
Abstract
The chief human resource officer (CHRO) role elevates people-related matters to the apex of the firm. Why do some companies’ leading management teams place so much emphasis on human resources while others do not? The present study argues that CHROs’ presence in the C-suite is driven by firms’ imitation of industry peers’ leadership structures as a response to uncertainty. The investigation also sheds light on the moderating role of environmental factors that can influence mimetic isomorphism in HR leadership. Through a longitudinal analysis of large listed firms between 2006 and 2020, the study shows a positive relationship between the prevalence of the CHRO position among firms’ peers and a focal firm having a CHRO in its top management. The results demonstrate that certain types of uncertainty serve as boundary conditions for such copying actions: Industry growth strengthens mimicking behavior while industry dynamism weakens it. There is no clear evidence for the moderating role of industry competition. The findings contribute a neo-institutional view of human resource structures in the top management and strengthen the bond between the strategy and human resource literature.
Read article