Einkommensverluste nach Arbeitsplatzverlusten: Kompensation vor allem durch staatliche Umverteilung
Daniel Fackler, Eva Hank
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2016
Abstract
Zahlreiche Studien zeigen, dass unfreiwillige Arbeitsplatzverluste zu hohen und langfristigen Einkommensverlusten bei betroffenen Arbeitnehmern führen. Die vorliegende Studie verwendet Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), um erstmals umfassend zu untersuchen, ob und in welchem Ausmaß Verluste im individuellen Arbeitseinkommen durch alternative Einkommensquellen, Reaktionen anderer Haushaltsmitglieder und durch staatliche Umverteilung ausgeglichen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Verdienstverluste vor allem durch staatliche Umverteilung kompensiert werden, wohingegen andere Kanäle nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein Vergleich internationaler empirischer Evidenz zu den Verdienstausfällen nach Arbeitsplatzverlusten spricht nicht dafür, dass staatliche Umverteilung den Anreiz, Verluste durch eigene Anstrengungen selbst auszugleichen, vermindert.
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Team Building and Hidden Costs of Control
Gerhard Riener, Simon Wiederhold
Journal of Economic Behavior and Organization,
March
2016
Abstract
In a laboratory experiment, we investigate the interaction of two prominent firm strategies to increase worker effort: team building and control. We compare a team-building treatment where subjects initially play a coordination game to gain common experience (CE) with an autarky treatment where subjects individually perform a task (NCE). In both treatments, subjects then play two-player control games where agents provide costly effort and principals can control to secure a minimum effort. CE agents always outperform NCE agents. Conditional on control, however, CE agents’ effort is crowded out more strongly, with the effect being most pronounced for agents who successfully coordinated in the team-building exercise. Differential reactions to control perceived as excessive is one explanation for our findings.
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19.07.2012 • 26/2012
CO2-Preis erneut unter Druck
Am 17. Juli 2012 ging der dritte Petersberger Klimadialog zu Ende. In diesem Kontext riefen Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu verstärkten Anstrengungen hinsichtlich der Reduktion von CO2-Emissionen auf. Der europäische Emissionshandel hat die Aufgabe, den Ausstoß des Klimagases CO2 kosteneffizient zu reduzieren. Der aktuelle Preis für CO2-Emissionszertifikate bietet jedoch kaum Anreiz zur Investition in CO2-vermeidende Technologie.
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The Tradeoff Between Redistribution and Effort: Evidence from the Field and from the Lab
Claudia M. Buch, C. Engel
Max Planck Institute for Research on Collective Goods Working Paper,
Nr. 10,
2012
Abstract
We use survey and experimental data to explore how effort choices and preferences for redistribution are linked. Under standard preferences, redistribution would reduce effort. This is different with social preferences. Using data from the World Value Survey, we find that respondents with stronger preferences for redistribution tend to have weaker incentives to engage in effort, but that the reverse does not hold true. Using a lab experiment, we show that redistribution choices even increase in imposed effort. Those with higher ability are willing to help the needy if earning income becomes more difficult for everybody.
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Aktuelle Trends: Prozessinnovationen zur Reduktion von Treibhausgasen: Ein Beispiel aus der Chemischen Industrie
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2011
Abstract
Die Berichterstattung über die Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgasen konzentriert sich seit längerem auf die CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung und dem Verkehr. Dabei muss durchaus nicht immer nur an den „ganz großen Rädern“ gedreht werden; eine Fülle von Detailverbesserungen summiert sich ebenfalls. Zudem existieren neben Kohlendioxid noch andere Verbindungen, die ein wesentlich höheres Treibhausgaspotenzial besitzen als CO2 selbst. Dazu zählen etwa Methan und Lachgas. Dabei besitzt Lachgas nach den Angaben des Weltklimarats nicht nur ein um den Faktor 298 stärkeres Treibhausgaspotenzial als CO2, sondern greift auch indirekt die Ozonschicht an. Derzeit (Stand: 2009) beträgt der Anteil der Lachgasemission 7,3% an der gesamten Treibhausgas-Freisetzung Deutschlands, wobei die Landwirtschaft hier als großer Emittent zu werten ist.
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On the Economic Architecture of the Workplace: Repercussions of Social Comparisons among Heterogeneous Workers
Oded Stark, Walter Hyll
Journal of Labor Economics,
Nr. 2,
2011
Abstract
We analyze the impact on a firm’s profits and optimal wage rates, and on the distribution of workers’ earnings, when workers compare their earnings with those of co-workers. We consider a low-productivity worker who receives lower wage earnings than a high-productivity worker. When the low-productivity worker derives (dis)utility not only from his own effort but also from comparing his earnings with those of the high-productivity worker, his response to the sensing of relative deprivation is to increase the optimal level of effort. Consequently, the firm’s profits are higher, its wage rates remain unchanged, and the distribution of earnings is compressed.
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Einwanderung nach Ostdeutschland: Neue Chance 2011
Alexander Kubis, Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2010
Abstract
Deutschland – insbesondere Ostdeutschland – erfährt mit der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung eine demographische Konstellation, welche Gesellschaft und Ökonomie vor erhebliche Herausforderungen stellen wird. Eine Option, den demographiebedingten Problemdruck zu senken, stellt die Stimulation von Zu- bzw. Einwanderung dar. Der Beitrag beleuchtet in historischer Betrachtung
zunächst die Geschichte der Außenwanderung Deutschlands im 20. Jahrhundert und kommt zu dem Schluss, dass von echter Einwanderung erst seit den 1950er Jahren mit Blick auf die Zuwanderung von „Gastarbeitern“, welche in der Folge zu Immigranten wurden, in die BRD gesprochen werden kann. Die ostdeutschen Regionen hingegen weisen einen sehr geringen Anteil von Einwanderern auf, da die DDR Zuwanderung in deutlich geringerem Umfang und in der Regel mit nur temporärem Aufenthaltsstatus zuließ. In der gegenwärtigen Situation, da die Zuwanderung nach (Gesamt-)Deutschland ohnehin eher rückläufig ist, spricht die vergleichsweise geringe Einwanderungserfahrung und die damit verbundene
geringe Netzwerkdichte ausländischer Bevölkerungsgruppen in den ostdeutschen Ländern für eher beschränkte Erfolgsaussichten hinsichtlich einer Stimulation
zusätzlicher Zuwanderungspotenziale. Das einzig greifbare Mittel zur Erhöhung der Zuwanderung in die Neuen Länder stellt die Migration aus Mittelosteuropa dar. Die räumliche Nähe zum Herkunftsgebiet könnte bestehende Attraktivitätshemmnisse
der östlichen Bundesländer kompensieren helfen und einen signifikanten Zuwanderungsstrom über die Grenzregionen hinaus in Gang setzen. Indes ist vor zu hohen Erwartungen mit Blick auf die Größenordnung des Zuwanderungsstromes zu warnen. Ein Großteil der migrationsaffinen Bevölkerung
Mittelosteuropas ist im Zuge der rascheren Implementation der Arbeitnehmerfreizügigkeit in anderen EU-Staaten bereits ausgewandert. Die
Anstrengungen müssen nun darauf gerichtet sein, die ab Mai 2011 in den Arbeitsmarkt drängenden Zu- und Einwanderer aus den östlichen Nachbarländern
nicht durch neuerliche Restriktionen abzuschrecken.
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2009
Abstract
Hat der Staat mit dem „Enteignungsgesetz“ den Rubikon überschritten? „Alea iacta est“, die Würfel sind geworfen – noch nicht gefallen, man kann noch zurück. Aber auch Cäsar kehrte nicht um, er stellte die Systemfrage! Es gab frühzeitig eine Vielzahl ordnungsökonomisch verträglicher Vorschläge, beispielsweise einer „chirurgischen Abspaltung mit strategischer Insolvenz“ aus dem IWH, wie das Problem Hypo Real Estate (HRE) bewältigt werden könnte, die auch in Berlin weiterentwickelt wurden. Aber die drastische Sicht der Dinge hat sich durchgesetzt. Wichtigste gegenwärtige Aufgabe wird es sein, künftige Übertreibungen beim Eingriff in die Marktkräfte – der Staat kann und darf alles – einzudämmen. Denn die Herausforderungen werden noch wachsen: Bleibt die bisherige Geldpolitik weitgehend unwirksam, dann wird sich die Frage nach dem Einsatz unkonventioneller Instrumente stellen, die im angelsächsischen Bereich bereits genutzt werden. Falls Staaten in Schieflage gerieten, müssten Summen bewegt werden, die ein Mehrfaches der Anstrengung zur Rettung der HRE betragen.
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Aktuelle Trends: Starkes überregionales Engagement der ostdeutschen Bauunternehmen
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2008
Abstract
Seit Beendigung des Baubooms Mitte der 90er Jahre unternehmen die ostdeutschen Baubetriebe enorme Anstrengungen, die Nachfrageverluste in der heimischen Region mit einer Bautätigkeit außerhalb des lokalen Markts abzufedern. Regelmäßige Stichprobenerhebungen belegen auch für den aktuellen Rand einen Trend zur Ausdehnung des Absatzradius. Das ostdeutsche Baugewerbe konzentriert sich dabei sehr stark auf das Gebiet der Alten Bundesländer. Während im Jahr 2000 bereits etwa ein Viertel der ostdeutschen Baubetriebe auch in den Alten Ländern tätig war, betraf dies im Jahr 2006 sogar 37% der Betriebe. Im westdeutschen Baugewerbe dagegen hat sich in dieser Zeitspanne wenig an den Bauleistungsströmen geändert. In den Neuen Ländern bieten nur 7% der westdeutschen Betriebe ihre Leistungen an. Im Ausland sind sie mit 5% der Betriebe geringfügig stärker engagiert als das ostdeutsche Baugewerbe.
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Zehn Jahre Entrepreneurship-Ausbildung in Deutschland: eine positive Zwischenbilanz
Jutta Günther, Kerstin Wagner, Ilka Ritter
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2007
Abstract
Innovative Unternehmensgründungen sind ein wesentlicher Bestandteil und Ausdruck dynamischer Wirtschaftsentwicklung. Sie entstehen aber nicht im luftleeren Raum, sondern bedürfen entsprechender institutioneller Rahmenbedingungen. Daher findet seit den 1990er Jahren das Thema der Unternehmertums- bzw. Gründungsausbildung auch an deutschen Hochschulen zunehmend Beachtung. 1997 wurde in Deutschland die erste Gründungsprofessur ausgeschrieben, und ihre Zahl hat seitdem stark zugenommen. Der vorliegende Beitrag zieht Bilanz: In welchem Umfang und mit welchen Inhalten wird Gründungsausbildung heute an Fachhochschulen und Universitäten angeboten? Was sind die Lehrinhalte und welche Unterrichtsformen dominieren? In welchem Maße verfügen Hochschulen komplementär zur Gründungsausbildung über Infrastruktur zur Kommerzialisierung von Wissen? Sind die Lehrstühle und Technologietransferstellen der Hochschulen kooperativ verbunden? Diese und weitere Fragen rund um die Gründungsausbildung als Teil des universitären Technologietransfers werden im vorliegenden Beitrag behandelt. Insgesamt zeichnen sich positive Entwicklungen sowohl hinsichtlich der Lehrangebote als auch der Einbettung in den Gesamtkontext des Technologietransfers ab. Dennoch scheinen weitere Anstrengungen erforderlich, so daß die grundsätzlich positiven Bewertungen nur eine erste Zwischenbilanz auf dem Weg zu mehr Gründungen aus der Hochschule sein können.
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