Im Fokus: Nach dem EU-Beitritt stoppt die institutionelle Konvergenz in den mittel- und osteuropäischen EU-Staaten
Marina Grusevaja, Toralf Pusch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2013
Abstract
Die institutionelle Konvergenz wird seit der Gründung der Europäischen Union als Voraussetzung für die wirtschaftliche Konvergenz angesehen. In den mittel- und osteuropäischen Ländern wurde eine institutionelle Konvergenz de jure bzw. eine Harmonisierung ex ante durch die Verpflichtung der EU-Beitrittskandidaten zur Übernahme des Acquis Communautaire angestrebt. Die institutionelle Angleichung der neuen Mitgliedstaaten an die EU-Normen sollte die Grundlage für ein schnelleres Wachstum (und damit für die wirtschaftliche Konvergenz in der EU) legen. In diesem Beitrag wird unter Verwendung der „Transition Indicators“ der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit Hilfe einer Clusteranalyse das Vorhandensein einer institutionellen Konvergenz de facto in den mittel- und osteuropäischen Ländern analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass eine tatsächliche institutionelle Annäherung nur bis Mitte der 1990er Jahre stattgefunden hat. Seitdem ist in den neuen Mitgliedstaaten eine Tendenz zur Stagnation bzw. Divergenz der institutionellen Entwicklung zu verzeichnen. Die untersuchten Länder scheinen in ihren regionalen Clubs (Clustern) „festzustecken“, statt sich de facto weiter an die EU-Normen anzugleichen.
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Modelling Macroeconomic Risk: The Genesis of the European Debt Crisis
Gregor von Schweinitz
Hochschulschrift, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
2013
Abstract
Diverging European sovereign bond yields after 2008 are the most visible sign of the European debt crisis. This dissertation examines in a first step, to which extent the development of yields is driven by credit and liquidity risk, and how it is influenced by general uncertainty on financial markets. It can be shown that yields are driven to a significant degree by a flight towards bonds of high liquidity in times of high market uncertainty. In a second step, high yields are interpreted as a sign of an existing crisis in the respective country. Using the signals approach, the early-warning capabilities of four different proposals for the design of the scoreboard as part of the “Macroeconomic Imbalances Procedure” (introduced in December 2011 by the European Commission) are tested, advocating a scoreboard including a variety of many different indicators. In a third step, the methodology of the signals approach is extended to include also results on significance.
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Towards Deeper Financial Integration in Europe: What the Banking Union Can Contribute
Claudia M. Buch, T. Körner, Benjamin Weigert
IWH Discussion Papers,
Nr. 13,
2013
Abstract
The agreement to establish a Single Supervisory Mechanism in Europe is a major step towards a Banking Union, consisting of centralized powers for the supervision of banks, the restructuring and resolution of distressed banks, and a common deposit insurance system. In this paper, we argue that the Banking Union is a necessary complement to the common currency and the Internal Market for capital. However, due care needs to be taken that steps towards a Banking Union are taken in the right sequence and that liability and control remain at the same level throughout. The following elements are important. First, establishing a Single Supervisory Mechanism under the roof of the ECB and within the framework of the current EU treaties does not ensure a sufficient degree of independence of supervision and monetary policy. Second, a European institution for the restructuring and resolution of banks should be established and equipped with sufficient powers. Third, a fiscal backstop for bank restructuring is needed. The ESM can play a role but additional fiscal burden sharing agreements are needed. Direct recapitalization of banks through the ESM should not be possible until legacy assets on banks’ balance sheets have been cleaned up. Fourth, introducing European-wide deposit insurance in the current situation would entail the mutualisation of legacy assets, thus contributing to moral hazard.
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Towards Deeper Financial Integration in Europe: What the Banking Union Can Contribute
Claudia M. Buch, T. Körner, Benjamin Weigert
German Council of Economic Experts Working Paper,
Nr. 2,
2013
Abstract
Der Beitrag wurde anlässlich des gemeinsamen Workshops des Conseil d'Analyse Économique (CAE) und des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zum Thema fiskalische und ökonomische Integration des Euroraums verfasst. Er diskutiert die makroökonomischen Wirkungen einer Bankenunion und mögliche Ausgestaltungsvarianten vor dem Hintergrund der aktuell diskutierten Vorschläge.
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3. IWH/INFER-Workshop on Applied Economics and Economic Policy „State of the Euro – State of the Union“ – ein Konferenzbericht
Katja Drechsel, Makram El-Shagi
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2013
Abstract
Am 22. und 23. April 2013 fand am IWH in Zusammenarbeit mit dem International Network for Economic Research (INFER) der 3. Workshop „Applied Economics and Economic Policy“ statt. Im Rahmen des Workshops stellten Wissenschaftlereuropäischer Universiäten und internationaler Organisationen ihre neuesten Forschungsergebnisse zu aktuellen ökonomischen Fragen und Problemen im Umfeld der europäischen Finanz- und Verschuldungskrise vor. Das Ziel der Veranstaltung bestand jedoch nicht nur darin, aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren, sondern auch darin, mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis über die aktuelle Wirtschaftspolitik und über das Spezialthema „State of the Euro – State of the Union“ zu diskutieren.
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Aktuelle Trends: FuE-Ausgaben: Ostdeutschland holt auf, aber Strukturprobleme bleiben
Jutta Günther, Katja Guhr, Simone Lösel
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2013
Abstract
Die Europäische Union (EU) hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Forschung und Entwicklung (FuE) zu investieren. Zwar konnte die EU die FuE-Ausgaben von ca. 1,9% im Jahr 2007 auf ca. 2,1% im Jahr 2010 steigern, dennoch liegt sie hinter Ländern wie den USA und Japan deutlich zurück.
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18.06.2013 • 21/2013
FuE-Ausgaben: Ostdeutschland holt auf, aber Strukturprobleme bleiben
Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung (FuE) zu investieren. Zwar konnte die EU die FuE-Ausgaben von ca. 1,9% im Jahr 2007 auf ca. 2,1% im Jahr 2010 steigern, dennoch liegt sie hinter Ländern wie den USA und Japan deutlich zurück. In Deutschland wurden im Jahr 2010 Ausgaben für FuE in Höhe von rund 2,8% des BIP getätigt. Mehr als zwei Drittel entfielen, wie von der EU angestrebt, auf die Wirtschaft, der Rest auf die Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen. Bei einem Vergleich von Ost- und Westdeutschland werden jedoch deutliche Unterschiede sichtbar.
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Unabhängige Subventionskontrolle und staatliche Beihilfen in der erweiterten Europäischen Union
Jens Hölscher, Nicole Nulsch, Johannes Stephan
Unabhängige staatliche Organisationen in der Demokratie. Schriften des Vereins für Socialpolitik Bd. 337,
2013
Abstract
Die Kontrolle staatlicher Subventionen in Europa hat eine bewegte Geschichte: Bis in die 1970er haben viele europäische Staaten ausgiebig Subventionspolitik betrieben, die nach heutigen Regeln kaum möglich gewesen wären. Mit der Vertiefung des europäischen Binnenmarktes gegen Ende der 1980er und Anfang der 1990er wurden zunehmend europäische Normen für die staatliche Beihilfe-politik auf nationaler Ebene durchgesetzt. Diese Studie untersucht insbesondere die Auswirkungen der Ost-Erweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 auf die Unabhängigkeit der Europäischen Beihilfekontrolle. Hierfür werden neben quantitativen auch qualitative Analysen in Form von Case Studies genutzt. Die Ergebnisse zeigen, dass in den vergangenen Jahren ein einheitliches Level Playing Field zwischen den Mitgliedsstaaten entstanden ist. Auch der Status des EU Kommissars für Wettbewerb zeigt sich als stark und unabhängig und – bis auf wenige Ausnahmen - weitgehend frei von nationaler Einflussnahm.
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Effects of Specification Choices on Efficiency in DEA and SFA
Michael Koetter, Aljar Meesters
Efficiency and Productivity Growth: Modelling in the Financial Services Industry,
2013
Abstract
This chapter assesses the sensitivity of bank cost-efficiency scores obtained with stochastic frontier analysis and data envelopment analysis. We compare CE scores of either type for a large cross-country sample of EU banks from 1996 until 2010. The results show that CE measures differ considerably depending on specification choices across parametric and nonparametric methods. The chapter documents the reasons for these differences in terms of theoretical, sample, and further specification choices.
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Exkurs: FuE und Innovation deutscher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa – Eine umfragebasierte Analyse
Jutta Günther, Andrea Gauselmann, Björn Jindra
Internationale FuE-Standorte. Studien zum deutschen Innovationssystem Nr. 11-2013,
Nr. 11,
2013
Abstract
Trotz fortschreitender Internationalisierung ist das Gros technologischer Aktivitäten multinationaler Unternehmen in den Konzernzentralen angesiedelt, die sich in den führenden Industrienationen befinden. Allerdings führen multinationale Unternehmen zunehmend Innovationen sowie Forschung und Entwicklung (FuE) auch an ausländischen Standorten durch. In diesem Kontext steigt auch die Bedeutung nachholender Ökonomien als Standorte für FuE sowie Innovation. Dies gilt nicht nur für die rasch wachsenden Wirtschaften Chinas und Indiens sondern auch für die mittel- und osteuropäischen Transformationsökonomien in der Europäischen Union.
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