Empirische Makroökonomik für Deutschland: Analysen, Prognosen, Politikberatung – Festschrift zum 65. Geburtstag von Udo Ludwig
Ulrich Blum, Axel Lindner, Diemo (Hrsg.) Dietrich
Schriften des IWH,
No. 27,
2008
Abstract
Anlass dieser Festschrift ist der 65. Geburtstag Professor Dr. Udo Ludwigs, Leiter der makroökonomischen Abteilung am Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Professor Ludwigs Arbeit konzentrierte sich in dieser Zeit auf zwei Themenschwerpunkte: auf den Prozess der Transformation der ostdeutschen Wirtschaft und ihr Hineinwachsen in eine neue Rolle im gesamtdeutschen und europäischen Wirtschaftsraum sowie auf die Analyse des Konjunkturzyklus in Deutschland und dessen Einbettung in den gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprozess. Seine wissenschaftliche Neigung gehört den makroökonomischen Analysen, den auf ihnen aufbauenden Prognosen und der mit beiden verknüpften evidenzbasierten wirtschaftspolitischen Beratung. Mit dieser Festschrift bedanken sich Mitarbeiter ebenso wie Autoren, langjährige Gesprächspartner und die wissenschaftlichen Weggefährten Professor Ludwigs am IWH oder im Rahmen der Gemeinschaftsdiagnosen für die Bundesregierung, bei der er das Institut vertritt.
Der Band ist ein Dreiklang aus Reflexionen über makroökonomische Analyse, Prognostik sowie wirtschaftspolitische Beratung und streift dabei die theoretische Ökonometrie ebenso wie gesellschaftspolitische Fragen. Alle Beiträge haben Aspekte der mittelfristigen Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland, Probleme der Konjunkturanalyse und -prognose oder die Natur von Politikberatung zum Gegenstand.
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Internationale Unternehmen im Kontext von Bankenregulierung, Kredit-Ratings und Währungskrisen
Tobias Knedlik, Johannes Ströbel
Internationales Management – Fachspezifische Tendenzen und Best-Practice,
2008
Abstract
Bonitätsbewertungen von Staaten durch Rating-Agenturen sind ein wichtiges Kriterium für international agierende Unternehmen. Da die Zahlungsfähigkeit von Ländern in Abhängigkeit zum Risiko für Währungskrisen steht, sind diese Rating-Ergebnisse auch von Interesse, um Erwartungen bezüglich der Stabilität von Währungen zu treffen.
Rating-Agenturen gewinnen durch die unter dem Stichwort Basel II diskutierten Reformvorschläge zur Bankenregulierung an Bedeutung. Insbesondere hängt das regulatorische Mindesteigenkapital unter dem standardisierten Ansatz von Basel II von der Bewertung der Kreditrisiken durch externe Rating-Agenturen ab. Bonitätsbewertungen, speziell von souveränen Schuldnern, bestimmen damit wesentlich die Höhe des Mindesteigenkapitals von Banken.
In der Vergangenheit haben Rating-Agenturen Währungskrisenrisiken systematisch unterschätzt. Diese sind jedoch für die Bewertung des Kreditausfallrisikos von souveränen Schuldnern wichtig. Nur wenn die währungskriseninduzierten Kreditausfallrisiken angemessen berücksichtigt werden, können die prozyklischen Effekte von Basel II, die vor allem dadurch entstehen, dass im Falle von Währungskrisen aufgrund der zu positiven Bewertung im Vorfeld der Krise schlagartig massive Schlechterbewertungen notwendig werden, minimiert werden.
Die Kritik an der Methode der Rating-Agenturen, insbesondere an mangelnder Berücksichtigung neuerer Währungskrisenmodelle in Folge der Asienkrisen von 1997/8, führte zu Reaktionen bei den Agenturen. So sagte z.B. Sandard & Poor’s die Berücksichtigung von mikroökonomischen Indikatoren zu, die bei aktuellen Krisen als Krisenfaktoren erkannt wurden. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwiefern sich empirische Anzeichen dafür erkennen lassen, dass mikroökonomische Indikatoren in der Praxis der Bonitätsprüfung beachtet werden.
Das Ergebnis der empirischen Untersuchungen zeigt, dass traditionelle makroökonomische Indikatoren die Rating-Ergebnisse dominieren. Es können keine Anzeichen für eine stärkere Berücksichtigung von Mikro-Indikatoren in aktuellen Ratings gefunden werden. Es muss daher geschlussfolgert werden, dass weiterhin prozyklische, krisenverstärkende Effekte von Basel II ausgehen. Die Rating-Agenturen erfüllen bislang die Rolle als frühzeitige Antizipatoren für Währungskrisenrisiken unzureichend.
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Das Finanzierungsproblem ist das Anreizproblem
Ingmar Kumpmann
Netzwerk Grundeinkommen (Internetplattform),
2008
Abstract
Das Hauptproblem der Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens sind dessen Effekte auf die Anreize für Arbeit, Investitionen, Bildung und Innovationen.
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Editorial
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2008
Abstract
Gegen den Rat führender deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute setzt die Bundesregierung die Einführung branchenspezifischer Mindestlöhne fort. Die Realisierung ihres eigentlichen Ziels „Politik für mehr Arbeit in Deutschland“ gerät damit zunehmend in Gefahr. So verständlich der Wunsch ist, Erwerbsarbeit als Grundlage für den Lebensunterhalt zu bewahren, so gilt genauso, daß auch Mindestlöhne am Markt verdient werden müssen. Wenn sich die Politik für Mindestlöhne entschieden hat, bleibt die Findung der rechten Höhe das Problem. Liegen sie über dem Grenzprodukt der Arbeit, steigen die Kosten, und das drückt auf die Gewinne. Gelingt es den Unternehmen, die Kostensteigerung über die Preise weiterzureichen, dann zahlen alle Verbraucher mit dem Verlust an Realeinkommen. Der Druck auf die Gewinne kann aber auch unmittelbar den Abbau der unrentabel gewordenen Arbeitsplätze nach sich ziehen. Dann steigt die Arbeitslosigkeit sofort.
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12.11.2007 • 37/2007
Für einen nachhaltigen Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung
Angesichts der aktuellen Überschüsse der Bundesagentur für Arbeit (BA) plant die Bundesregierung eine neue Senkung des Beitragssatzes der Arbeitslosenversicherung von 4,2% auf 3,5% des Bruttolohns. Diskutiert wird auch ein noch weitergehender Schritt. Allerdings sind kurzfristig entstehende Budgetüberschüsse der BA kein hinreichender Grund für eine Beitragssenkung. Vielmehr würde durch eine stärkere Beitragssenkung im jetzigen Aufschwung die Gefahr einer neuen Beitragserhöhung in der nächsten Krise entstehen.
Ingmar Kumpmann
Beschäftigung und Kapitalbildung in Deutschland
Hubert Gabrisch
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2007
Abstract
Diese Studie untersucht die Bedeutung der Realkapitalbildung für die Beschäftigungsentwicklung in Deutschland. Augenscheinlich fällt ein Rückgang der Investitionsquote mit dem Rückgang des Arbeitsvolumens der Arbeitnehmer zusammen. Die Einkommens- und Kapazitätseffekte der Bruttoanlageinvestitionen werden mit einem Fehlerkorrekturmodell für den Zeitraum 1961 bis 2005 untersucht. Die Schätzergebnisse zeigen, daß die Hypothese von der Kapitalbildung als Determinante der Beschäftigungsentwicklung nicht abgelehnt werden kann. In Ergänzung wird getestet, ob sich eine Substitution von Arbeit und Kapital abzeichnet, wenn das Arbeitsangebot als zusätzliche Variable in das Modell eingeht. Ein über die Arbeitsnachfrage hinausgehendes Arbeitsangebot könnte zu einem (relativ) fallenden Reallohn und dadurch zu mehr Beschäftigung und weniger Investitionen führen. Der Test führt jedoch nicht zu einer Bestätigung dieser Substitutionshypothese. Als wirtschaftspolitische Konsequenz ergibt sich, die Bedeutung der Investitionen für die Beschäftigungsentwicklung höher als bisher zu bewerten und dabei auch jene Faktoren zu berücksichtigen, die nicht unmittelbar mit der Lohnbildung verbunden sind.
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Unterbeschäftigung als Schicksal: Geht den frühindustrialisierten Gesellschaften tatsächlich die Arbeit aus?
Ulrich Blum
Hauptsache Arbeit!?,
2007
Abstract
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Die Learning Economy aus Netzwerkperspektive: Mechanismen und Probleme
Michael Schwartz
Jenaer Beiträge zur Wirtschaftsforschung,
No. 4,
2006
Abstract
Im Mittelpunkt der gegenwärtigen ökonomischen Entwicklung steht verstärkt Wissen als fundamentale Ressource und Triebkraft wirtschaftlichen Wachstums sowie Lernen als der bedeutendste Prozess. Diese Sichtweise wird durch das theoretische Konstrukt der Learning Economy beschrieben. Die Organisationsform des Netzwerkes gilt dabei als geeignetes Arrangement, um die Teilnahme an Lernprozessen sowie den Zugangs zu einer breiten und diversifizierten Wissensbasis zu gewährleisten. In der vorliegenden Arbeit werden im Rahmen der konzeptionellen Charakteristika der Learning Economy die möglichen Ausprägungen einer aktiven Netzwerktätigkeit, die erfolgsdeterminierenden Mechanismen eines Netzwerkes als auch die mit einem Netzwerkarrangement verbundenen Probleme dargelegt. Es zeigt sich einerseits, dass Netzwerke grundsätzlich einen geeigneten Mechanismus darstellen, um den Notwendigkeiten einer Learning Economy zu begegnen. Andererseits wird ersichtlich, dass die Funktionsfähigkeit von Netzwerken und das Ausschöpfen der vorhandenen Möglichkeiten keinesfalls ohne konstante Anstrengungen der Partner und ein detailliertes Verständnis der zentralen Wirkungszusammenhänge erreicht werden kann. Daher ist die zum Teil euphorisch praktizierte Netzwerkdiskussion in mancher Hinsicht differenziert zu betrachten. Besonders der Abfluss ökonomisch sensiblen Wissens, der nicht-wechselseitige Wissensaustausch sowie die Abschottung bestimmter regionaler Netzwerkstrukturen können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
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Vielfältigkeit eines Hybridberufes: Mechatronikfacharbeiter nach der Ausbildung
Simone Scharfe, K. Tautenhahn
External Publications,
No. 8,
2006
Abstract
In the period from 2002 to 2004, 302 skilled workers successfully concluded their education as a mechatroniker, microtechnologist, chemical laboratory assistant, physics laboratory assistant or varnish laboratory assistant within the scope of the model project "compound education in new professions of high technology" which was initiated by the Saxonian State Ministry of Economy and Labor. The model project and the scientific monitoring were promoted from means of the European Social Fund and complementary state means of the Free State of Saxony.
Some months after the completion of their education, the graduates were questioned by the scientific monitoring about different aspects concerning the model project and its evaluation, points of interests have for example been:
§ the retrospective assessment of the education and the model project,
§ the estimation of their chances in the job market,
§ the professional whereabouts as well as
§ the evaluation of their knowledge in terms of its suitability for daily use.
In this article, the results of the last both points in the view of the mechatroniker, which are the biggest group in the model project with 180 graduates, are picked out as a central theme. Because the mechatronikers should combine the branches of the mechanics and the electronics in the second part of the result representation the actual operational areas of the former trainee are examined.
ich hätte evtl. einiges anders formuliert: (der Satzbau klingt sonst so eingedeutscht)
The article mainly refers to the last two points. Also, the view is limited to the results of the mechatroniker. Covering 180 graduates, it has been the largest group within the model project.
The intention of the new occupational image of the mechatroniker was a bridging of mechanics and electronics. Therefore, it is examined in the second part of this article, to which extend this bridging is reflected in the actual operational areas of the former trainees.
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Recent trends: Every other auxiliary job provided in East Germany
Hans-Ulrich Brautzsch
Wirtschaft im Wandel,
No. 7,
2006
Abstract
Dem Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitslose in Ostdeutschland begegnet die Bundesagentur für Arbeit mit einem überproportional hohen Angebot an Arbeitsgelegenheiten. Fast die Hälfe der im Juni 2006 in Deutschland angebotenen ca. 280 000 Arbeitsgelegenheiten stehen in Ostdeutschland zur Verfügung. Etwa 95% der Arbeitsgelegenheiten werden dabei in der sogenannten Mehraufwandsvariante (Zusatz- bzw. Ein-Euro-Jobs) bereitgestellt. Bei ca. 5% handelt es sich um die sogenannte Entgeltvariante, bei der ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis begründet wird und bei der Hilfebedürftige an Stelle des Arbeitslosengeldes II das übliche Arbeitsentgelt erhalten. Je 100 Arbeitslose im Rechtskreis des SGB II wurden im Jahr 2005 in Ostdeutschland 15,9 und in Westdeutschland 8,6 Arbeitsgelegenheiten der Mehraufwands- und der Entgeltvariante gefördert.
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