22.06.2015 • 20/2015
Griechenland sollte Banken vorübergehend schließen und Kapitalverkehrskontrollen einführen
IWH-Präsident, Professor Reint E. Gropp, spricht sich für eine Einführung von Kapitalverkehrskontrollen aus: Eine Einführung von Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland ist überfällig, völlig unabhängig davon, ob das Land in der Eurozone verbleiben kann oder nicht. Kapitalverkehrskontrollen oder ein bank holiday würden der Regierung Zeit verschaffen, um entweder doch noch zumindest einige der notwendigen Reformen zu verabschieden oder aber die nötigen Vorbereitungen dafür zu treffen, eine Parallelwährung einzuführen. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland könnte sonst zu einem bank run führen.
Reint E. Gropp
Welche Risikomaße bilden das Ausfallrisiko für Geschäftsbanken adäquat ab? Eine Analyse am Beispiel US-amerikanischer Banken
Felix Noth, Lena Tonzer
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2015
Abstract
Zur Analyse von Risiken im Bankensystem und möglichen Ausfallrisiken von Banken werden verschiedene Maße verwendet, die sowohl auf Bankbilanzdaten als auch auf der Gewinn- und Verlustrechnung von Banken beruhen. Diese Studie vergleicht häufig verwendete Risikomaße für Geschäftsbanken in den USA im Zeitraum von 1995 bis 2013. Es zeigt sich, dass alle getesteten Maße in der Lage sind, das während der Finanzkrise von 2007 bis 2009 stark angestiegene Risiko im US-Bankensystem abzubilden. Zur Prognose einer Bankinsolvenz erweist sich der einfach zu berechnende Anteil an notleidenden Vermögenswerten in der Bilanz als eine gute Ergänzung zu komplexeren Risikomaßen wie dem Z-score.
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Aktuelle Trends: Zinsspannen deutscher Universalbanken
Michael Koetter
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
2014
Abstract
Die Zinsspanne ist die Differenz zwischen den Soll- und Habenzinsen. Dies sind also die Zinserträge, welche Banken für Anlagen, z. B. Kredite, relativ zu den Zinsaufwendungen erzielen können, welche sie für ihre eigene Refinanzierung, z. B. in Form von Einlagen, aufwenden müssen.
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Die „International Banking Library“
Matias Ossandon Busch, J. Schneider, Lena Tonzer
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2014
Abstract
Die Globalisierung von Finanzmärkten hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Gründe dafür sind gesteigerte Auslandsaktivitäten realwirtschaftlicher Unternehmen, die Einführung einer gemeinsamen Währung im Euroraum sowie die Deregulierung der Finanzmärkte. Ein Indikator für das Zusammenwachsen von Finanzmärkten sind zum Beispiel die drastisch gestiegenen Auslandsaktivitäten deutscher und französischer Banken. Diese internationalen Verflechtungen können einerseits positive Auswirkungen haben: Kapital kann dorthin fließen, wo es gebraucht wird, und Risiken können über nationale Grenzen hinweg gestreut werden. Andererseits können grenzüberschreitende Aktivitäten im Finanzsektor Ansteckungseffekte verursachen, indem sie Schocks international übertragen.
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Im Fokus: Die Entwicklung der Kernkapitalquoten der deutschen Banken seit der Finanzkrise
Manuel Buchholz, Felix Noth
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2014
Abstract
Seit der Finanzkrise haben die deutschen Banken ihre Kernkapitalquote im Zeitverlauf deutlich erhöht. Der Aufwärtstrend setzte sich mit wenigen Ausnahmen bis zum vierten Quartal 2013 fort. Diese Entwicklung ist vermutlich auch auf die Anforderungen der EU-Stresstests zurückzuführen. Nur jene Banken hatten den Stresstest bestanden, die nach Abzug der simulierten Verluste mindestens eine harte Kernkapitalquote von 6% (im Jahr 2010) bzw. 5% (2011) aufweisen konnten. Jüngste Daten der privaten Geschäftsbanken weisen für das erste Quartal 2014 allerdings einen Rückgang der Quoten aus. Da nicht die aktuellen Zahlen, sondern die des vierten Quartals 2013 in die aktuelle Bilanzqualitätsprüfung (Asset Quality Review) der Europäischen Zentralbank und den sich anschließenden erneuten Stresstest eingehen, scheint für die Banken aktuell kein Anreiz zu bestehen, die Kernkapitalquoten auf dem hohen Niveau zu belassen.
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26.06.2014 • 18/2014
Kernkapitalquoten deutscher Banken seit der Finanzkrise angestiegen
Seit der Finanzkrise haben die deutschen Banken ihre Kernkapitalquote im Zeitverlauf deutlich erhöht. Dies zeigt eine Auswertung der Geschäfts- bzw. Finanzberichte ausgewählter Finanzinstitute durch das IWH. Der Aufwärtstrend setzte sich mit wenigen Ausnahmen bis zum vierten Quartal 2013 fort. Diese Entwicklung ist vermutlich auch auf die Anforderungen der EU-Stresstests zurückzuführen. Nur jene Banken hatten den Stresstest bestanden, die nach Abzug der simulierten Verluste mindestens eine harte Kernkapitalquote von 6% (im Jahr 2010) bzw. 5% (2011) aufweisen konnten. Jüngste Daten der privaten Geschäftsbanken weisen für das erste Quartal 2014 allerdings einen Rückgang der Quoten aus. Da nicht die aktuellen Zahlen, sondern die des vierten Quartals 2013 in die aktuelle Bilanzqualitätsprüfung (Asset Quality Review) der Europäischen Zentralbank und den sich anschließenden erneuten Stresstest eingehen, scheint für die Banken aktuell kein Anreiz zu bestehen, die Kernkapitalquoten auf dem hohen Niveau zu belassen.
Felix Noth
16.12.2013 • 42/2013
Ein entscheidendes Jahr für die Banken
Die akute Phase der Finanzkrise scheint überwunden. Doch viele Banken sind noch durch Altkredite belastet, deren tatsächlicher Wert unsicher ist. Für Claudia Buch, Präsidentin des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), besteht die entscheidende Aufgabe des kommenden Jahres darin, Umfang und Abschreibungsbedarf dieser notleidenden Kredite umfassend zu erheben und dabei offenbarte Kapitallücken zu schließen. Gelingt den Banken dies nicht aus eigener Kraft, sieht sie die Mitgliedstaaten in der Verantwortung. Nur wenn der Bankensektor zuvor von seinen Altlasten befreit wird, so Claudia Buch in ihrem Kommentar, kann die europäische Bankenunion im Jahr 2015 glaubwürdig starten.
Stellungnahme anlässlich der öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages am 3. Juni 2013 zum „Entwurf eines Gesetzes zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Übertragung besonderer Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufsicht über Kreditinstitute für die Europäische Zentralbank“ (Drucksache 17/13470)
Claudia M. Buch, T. Körner, Benjamin Weigert
IWH Online,
No. 5,
2013
Abstract
Durch die schwere Banken- und Finanzkrise der vergangenen Jahre ist die Notwendigkeit einer besseren Regulierung der Banken und einer besseren Aufsicht über die Märkte offenkundig geworden. Hierzu liegt eine Reihe von Vorschlägen zur Änderungen der Regulierung auf dem Tisch bzw. sind bereits umgesetzt worden. Mit der „Bankenunion“ sollen zentrale Kompetenzen über die Aufsicht von Banken auf die europäische Ebene gezogen werden. Damit bedeutet die Bankenunion einen Schritt weg vom Prinzip des Binnenmarktes, in dem die Aufsicht über die Banken in nationaler Verantwortung liegt.
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Makroökonomische Faktoren und mikroökonomische Risiken von Banken
Claudia M. Buch, S. Eickmeier, Esteban Prieto
Ökonomenstimme,
2010
Abstract
Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass Entwicklungen im Bankensektor und makroökonomische Entwicklungen oftmals sehr eng miteinander verwoben sind. Banken reagieren auf eine expansive Geldpolitik, in dem sie ihre Kreditvergabe ausweiten und dabei unter Umständen höhere Risiken eingehen; umgekehrt reagiert die Geldpolitik auf Liquiditätsengpässe im Bankensektor, in dem sie zusätzliche Liquidität bereitstellt. Diese und andere Anpassungsmuster spielen sich aber nicht nur auf aggregierter Ebene ab; vielmehr liegen ihnen eine Vielzahl von zum Teil sehr unterschiedlichen Anpassungsmustern auf der Ebene der einzelnen Bank zu Grunde. Banken unterscheiden sich beispielsweise im Grad ihrer Abhängigkeit der Refinanzierung über den Interbankenmarkt, sie sind in ihrem Geschäft Zinsänderungsrisiken in unterschiedlichem Ausmaß aufgesetzt, und sie sind unterschiedlich stark im Ausland engagiert und damit von makroökonomischen Entwicklungen im Inland abhängig.
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Quantitative Bewertung des Ausfallrisikos von Forderungsportfolios gewerblicher Unternehmen. Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung von Schätzunsicherheit und einer fehlenden eigenen Datenbasis im Unternehmen
Henry Dannenberg
IWH-Sonderhefte,
No. 2,
2012
Abstract
Gewerbliche Unternehmen werden durch verschiedene Risiken gefährdet. Das Forderungsausfallrisiko ist isoliert betrachtet häufig zwar nicht das wichtigste Einzelrisiko, allerdings treten Forderungsausfälle oftmals nicht unabhängig von anderen Risiken auf. Aufgrund solcher Abhängigkeiten ist die Quantifizierung dieses Risikos im Rahmen eines ganzheitlichen Risikomanagements notwendig, wenn der Eigenkapitalbedarf und damit die Risikotragfähigkeit eines Unternehmens bewertet werden soll. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die quantitative Bewertung des Forderungsportfoliorisikos gewerblicher Unternehmen zu ermöglichen.
Grundsätzlich können Unternehmen ähnliche Kreditrisikomodelle wie Banken nutzen, um das Ausfallrisiko ihres Forderungsportfolios zu bewerten. Allerdings müssen diese Modelle individuell parametrisiert werden. Da viele gewerbliche Unternehmen in der Regel jedoch allenfalls über geringe historische Datenbestände verfügen, auf deren Basis Modellparameter geschätzt werden können, sind Modellrisiken von sehr großer Bedeutung. In dieser Arbeit wird daher ein besonderer Fokus auf die Frage gelegt, wie das Modellrisiko „Schätzunsicherheit“ quantifiziert und bei der Portfoliobewertung berücksichtigt werden kann. Es wird gezeigt, dass sich durch die Schätzunsicherheit der Bedarf an ökonomischem Eigenkapital um mehr als 40% erhöhen kann. Auch wird demonstriert, welchen Einfluss dieses Modellrisiko auf die Kosten der Kreditgewährung hat. Darüber hinaus wird untersucht, welche Merkmale eines Portfolios Rückschlüsse auf die Bedeutung der Schätzunsicherheit zulassen.
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