Zu den Effekten eines beschleunigten Braunkohleausstiegs auf Beschäftigung und regionale Arbeitnehmerentgelte
Oliver Holtemöller, Christoph Schult
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2019
Abstract
Ohne weitere staatliche Maßnahmen können die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht erreicht werden. Eine Möglichkeit, Emissionen zu reduzieren, ist der Ausstieg aus der Braunkohleverbrennung. Die Braunkohlenwirtschaft zahlt allerdings doppelt so hohe Löhne im Vergleich zum durchschnittlichen Lohnniveau. Der Braunkohleausstieg wird voraussichtlich Einkommenseinbußen und Abwanderung aus den Braunkohleregionen mit sich bringen.
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Aktuelle Trends: CO2-Preis erneut unter Druck
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 7,
2012
Abstract
Der europäische Emissionshandel hat das Ziel, den Ausstoß des Klimagases CO2 kosteneffizient zu reduzieren. Unter anderem soll er Anreize für die Investition in CO2-vermeidende Technologien bieten. Zum Ende der ersten Handelsperiode (2005 bis 2007) hatte der CO2-Markt diese Aufgabe nicht mehr erfüllt, da der Preis für ein CO2-Emissionszertifikat aufgrund der reichhaltigen Zuteilung bis auf zwei Cent gefallen war. Nachdem diese Zertifikate nicht in die zweite Handelsperiode (2008 bis 2012) übertragen werden konnten, lag der Preis für eine Tonne CO2-Emissionen Anfang 2009 bei knapp unter 14 Euro. Er entwickelte sich anschließend positiv bis in die erste Hälfte des Jahres 2011, als er zeitweise bis über 16 Euro stieg. Anfang Juni 2011 fiel der Preis überraschend innerhalb von eineinhalb Wochen auf etwas über zwölf Euro. In der Folgezeit entwickelte sich der Trend weiter negativ bis zum Januar 2012. Seitdem hat sich der Preis auf einem Niveau um etwa sieben Euro stabilisiert, blieb aber dennoch sehr volatil.
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19.07.2012 • 26/2012
CO2-Preis erneut unter Druck
Am 17. Juli 2012 ging der dritte Petersberger Klimadialog zu Ende. In diesem Kontext riefen Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu verstärkten Anstrengungen hinsichtlich der Reduktion von CO2-Emissionen auf. Der europäische Emissionshandel hat die Aufgabe, den Ausstoß des Klimagases CO2 kosteneffizient zu reduzieren. Der aktuelle Preis für CO2-Emissionszertifikate bietet jedoch kaum Anreiz zur Investition in CO2-vermeidende Technologie.
Aktuelle Trends: Prozessinnovationen zur Reduktion von Treibhausgasen: Ein Beispiel aus der Chemischen Industrie
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
2011
Abstract
Die Berichterstattung über die Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgasen konzentriert sich seit längerem auf die CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung und dem Verkehr. Dabei muss durchaus nicht immer nur an den „ganz großen Rädern“ gedreht werden; eine Fülle von Detailverbesserungen summiert sich ebenfalls. Zudem existieren neben Kohlendioxid noch andere Verbindungen, die ein wesentlich höheres Treibhausgaspotenzial besitzen als CO2 selbst. Dazu zählen etwa Methan und Lachgas. Dabei besitzt Lachgas nach den Angaben des Weltklimarats nicht nur ein um den Faktor 298 stärkeres Treibhausgaspotenzial als CO2, sondern greift auch indirekt die Ozonschicht an. Derzeit (Stand: 2009) beträgt der Anteil der Lachgasemission 7,3% an der gesamten Treibhausgas-Freisetzung Deutschlands, wobei die Landwirtschaft hier als großer Emittent zu werten ist.
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Kopenhagen und die Folgen – die Zukunft internationaler Klimapolitik – ein Kommentar
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2010
Abstract
Viel Lärm um sehr wenig – so könnte man das Ergebnis der am 18. Dezember 2009 zu Ende gegangenen UN-Klimakonferenz zusammenfassen. In Kopenhagen trafen sich Vertreter aus fast 200 Staaten, um über die Zukunft der internationalen Klimapolitik zu verhandeln. Zentrales Ergebnis dieser Verhandlungen ist der „Copenhagen Accord“ – ein zwölf Punkte umfassendes kurzes Dokument. Im Wesentlichen enthält es das bereits Mitte 2009 in L’Aquila von den emissions-intensivsten Staaten beschlossene Ziel, die globale Erwärmung um nicht mehr als 2°C gegenüber vorindustriellen Zeiten ansteigen zu lassen, sowie die Erkenntnis, dass hierzu tiefe Einschnitte bei den Emissionen notwendig sind. Allerdings wurde weder das bereits 2007 festgelegte Ziel erreicht, bis Ende 2009 ein völkerrechtliches Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll zu vereinbaren, noch enthält das Papier das im Vorfeld der Konferenz wiederholt genannte Ziel einer Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2050. Das Ergebnis von Kopenhagen kann bestenfalls die Grundlage für weitere internationale Verhandlungen sein. Wie bereits auf dem Weg zum Kyoto-Protokoll gestalten sich die Verhandlungen schwieriger und langwieriger als erhofft – ein kritisches Zeichen angesichts der immer schneller steigenden Emissionen in den Schwellenländern und den immer noch sehr hohen Emissionen in den Industriestaaten.
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02.12.2009 • 72/2009
Internationale Klimapolitik: Einhaltung des 2°C-Ziels setzt internationale Kooperation von Industrie- und Entwicklungsländern voraus
Zur Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen, die die globale Erwärmung verantworten, ist die internationale Kooperation zwingend notwendig. Künftig sind verstärkt Entwicklungsländer in internationale Klimaabkommen einzubeziehen, da insbesondere in ökonomisch sich rasch entwickelnden Schwellenländern Emissionen derzeit stark anwachsen. Um die Beteiligung an Abkommen zur drastischen Minderung des CO2-Ausstoßes zu gewährleisten, sind Anreizsysteme unerlässlich. Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), die am kommenden Mittwoch veröffentlicht wird, geht vor dem Hintergrund der vom 7. bis 18. Dezember 2009 in Kopenhagen stattfindenden Klimakonferenz ökonomischen Steuerungsinstrumenten nach, die es bedarf, um CO2-Emissionen zu mindern und damit einen Anstieg der globalen Erwärmung um mehr als 2°C zu vermeiden.
Die Vermeidung von CO2 und das EEG – eine unnötig teure Lösung – ein Kommentar
Henry Dannenberg, Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2009
Abstract
In Deutschland existiert mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein Instrument, das auch die Senkung von CO2-Emissionen zum Zweck hat. Die Sinnhaftigkeit dieses Gesetzes wird in jüngster Zeit in der deutschen Medienlandschaft vehement in Zweifel gezogen. Es wird bemängelt, dass die Verschmutzungsrechte, die aufgrund der mit dem EEG eingesparten CO2-Emissionen frei werden, verkauft werden können. So würden die eingesparten Emissionen in gleicher Menge an anderer Stelle entstehen. Der CO2-Zertifikatehandel wurde 2005 als Instrument der europäischen Klimapolitik eingeführt. Ziel ist es, zu erreichen, dass eine von der Politik für einen bestimmten Zeitraum vorgegebene Emissionsmenge nicht überschritten wird. Der Emissionshandel wurde deshalb gewählt, da durch dieses Instrument genau dort Emissionen eingespart werden, wo die Reduktion am kosteneffizientesten ist. Durch die sukzessive Reduktion der von der Politik erlaubten CO2-Menge soll so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Leider trifft die Kritik am EEG nicht immer den eigentlichen Kern. Es ist wenig zielführend, darüber zu streiten, ob die durch das EEG eingesparten Zertifikate in Deutschland oder in Polen verbraucht werden – das ist ein Effekt des Emissionshandels. Relevant hingegen ist die Frage, ob es effizient ist, durch das EEG CO2 einzusparen, oder ob dieselbe Menge CO2 preiswerter an anderer Stelle eingespart werden kann. Mit der Einführung des CO2-Zertifikatehandels hat die Politik aber anerkannt, dass der Markt am besten in der Lage ist, die Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren, mit denen eine gewünschte Reduktionsmenge am preiswertesten realisiert werden kann. Sobald die Politik durch Anreize diesen Allokationsmechanismus stört, mindert sie die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
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Energy saving in East German tenanted dwellings: More investment incentives required
Steffen Hentrich
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
1999
Abstract
Fast ein Viertel der gesamtdeutschen Emissionen des Klimaschadstoffs Kohlendioxid wird vom Raumwärmeverbrauch verursacht. Doch bestehen gerade hier große Minderungspotentiale, deren Nutzung oft allein wegen der damit verbundene Energiekostensenkung lohnenswert ist. Obgleich dies insbesondere für den Mietwohnungsbestand der neuen Bundesländer gilt, wird immer noch ein großer Teil der ostdeutschen Mietwohnungen modernen wärme- und heizungstechnischen Standards nicht gerecht. Nach wie vor sorgen Finanzierungsprobleme ostdeutscher Vermieter dafür, daß der Instandsetzungsstau nur langsam abnimmt und Energiesparmaßnahmen unterbleiben. Aber auch dort, wo bereits modernisiert wird, sind die Anreize, Investitionen an einer optimalen Nutzung der Energiesparpotentiale auszurichten, nicht ausreichend. Das nunmehr auch in Ostdeutschland geltende Vergleichsmietensystem kann dieses Defizit – dem das Auseinanderfallen der Adressaten von Kosten und Nutzen energiesparender Maßnahmen
zugrunde liegt – nicht kompensieren. Ordnungsrechtliche Vorgaben und förderpolitische Maßnahmen allein sind kaum geeignet, dieses Dilemma zu entschärfen. Sollen die Energiepreissteigerungen im Zuge der Ökosteuerreform wirksame Investitionsanreize auslösen, ist eine Verbesserung der Anreizkompatibilität des Vergleichsmietensystems, ergänzt um eine Anpassung der relevanten technischen Verordnungen und Förderrichtlinien, notwendig.
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Political options of utilizing renewable energies: The example of wind power utilization
Steffen Hentrich
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
1998
Abstract
Die Nutzung erneuerbarer Energien gilt als eine Option zur Realisierung einer umwelt- und ressourcenschonenden Energieversorgung. Dabei stehen insbesondere die Perspektiven der Nutzung der Windenergie im Brennpunkt der umwelt- und energiepolitischen Diskussion. Die Windenergienutzung hat in der letzten Dekade einen beachtlichen Aufschwung erfahren. Den Beitrag zum Klimaschutz verdeutlicht das Vermeidungspotential von gegenwärtig rund 3,7
Millionen Tonnen klimarelevanter Emissionen gegenüber der Stromerzeugung im bestehenden
Kraftwerkspark. Voraussetzung für den weiteren Ausbau dieses Potentials ist jedoch, daß sich die Windenergienutzung als wettbewerbsfähige Technologie auf dem Strommarkt durchsetzt; eine Bedingung, die aufgrund einer Reihe marktspezifischer und politischer Hemmnisse bisher noch nicht erfüllt ist. Die staatliche Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien verfolgt das Ziel, diese Entwicklungshemmnisse zu kompensieren. Trotz positiver Impulse der Förderprogramme und des Stromeinspeisungsgesetzes wird deutlich, daß sich die gegenwärtige Förderstrategie für eine effiziente Nutzung des Umweltentlastungspotentials der Windenergienutzung langfristig nicht eignet. Eine zukünftige Förderpolitik sollte stärker wettbewerbsorientiert sein und den Erfordernissen liberalisierter Strommärkte entsprechen. Daneben gilt es, Umweltschutzaspekte in der Energiepolitik zukünftig stärker zu berücksichtigen sowie rechtliche und administrative Hindernisse wirksam abzubauen.
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