Die Wirkungen von Handelsliberalisierungen: Ein Vergleich zwischen dem Melitz-Ansatz und der endogenen Wachstumstheorie
Matthias Mertens
Springer Gabler, Wiesbaden,
2016
Abstract
Matthias Mertens diskutiert Vor- und Nachteile des Melitz- und des endogenen Wachstumsansatzes hinsichtlich der Analyse von (Wohlfahrts-)Effekten einer Handelsliberalisierung und zeigt, dass beide Ansätze eine Daseins-Berechtigung besitzen, da sie verschiedene Handelsliberalisierungsaspekte in den Fokus setzen. Die Arbeit ermöglicht eine einfache Modellauswahl für die Analyse relevanter handelspolitischer Fragestellungen und Anwendungsfälle. Weiterhin verdeutlicht der Autor das Zukunftspotential hybrider Ansätze, welche endogene Wachstumsmodelle und Melitz-Modelle miteinander kombinieren und zur Entwicklung einer generalisierten Modelltheorie für die Analyse von Handelsliberalisierungswirkungen beitragen können.
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Die Vermeidung von CO2 und das EEG – eine unnötig teure Lösung – ein Kommentar
Henry Dannenberg, Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2009
Abstract
In Deutschland existiert mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein Instrument, das auch die Senkung von CO2-Emissionen zum Zweck hat. Die Sinnhaftigkeit dieses Gesetzes wird in jüngster Zeit in der deutschen Medienlandschaft vehement in Zweifel gezogen. Es wird bemängelt, dass die Verschmutzungsrechte, die aufgrund der mit dem EEG eingesparten CO2-Emissionen frei werden, verkauft werden können. So würden die eingesparten Emissionen in gleicher Menge an anderer Stelle entstehen. Der CO2-Zertifikatehandel wurde 2005 als Instrument der europäischen Klimapolitik eingeführt. Ziel ist es, zu erreichen, dass eine von der Politik für einen bestimmten Zeitraum vorgegebene Emissionsmenge nicht überschritten wird. Der Emissionshandel wurde deshalb gewählt, da durch dieses Instrument genau dort Emissionen eingespart werden, wo die Reduktion am kosteneffizientesten ist. Durch die sukzessive Reduktion der von der Politik erlaubten CO2-Menge soll so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Leider trifft die Kritik am EEG nicht immer den eigentlichen Kern. Es ist wenig zielführend, darüber zu streiten, ob die durch das EEG eingesparten Zertifikate in Deutschland oder in Polen verbraucht werden – das ist ein Effekt des Emissionshandels. Relevant hingegen ist die Frage, ob es effizient ist, durch das EEG CO2 einzusparen, oder ob dieselbe Menge CO2 preiswerter an anderer Stelle eingespart werden kann. Mit der Einführung des CO2-Zertifikatehandels hat die Politik aber anerkannt, dass der Markt am besten in der Lage ist, die Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren, mit denen eine gewünschte Reduktionsmenge am preiswertesten realisiert werden kann. Sobald die Politik durch Anreize diesen Allokationsmechanismus stört, mindert sie die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.
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Drittes Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung. 60 Jahre Soziale Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt - Beiträge zur Tagung 2007 in Tutzing -
Ulrich Blum, Heinrich Oberreuter, Wolfgang Quaisser
IWH-Sonderhefte,
No. 1,
2008
Abstract
Die Soziale Marktwirtschaft Deutschlands feiert in diesem Jahr Geburtstag. 60 Jahre ist es her, dass Ludwig Erhard am 20. Juni 1948 den Schritt im kriegszerstörten Westdeutschland wagte, die wertlose Reichsmark aufzugeben und verbunden mit einer Preisfreigabe die aufgestaute Inflation durch eine Währungsreform einzudämmen. Auch die West-Alliierten standen einem solchen radi-kalen Einschnitt zunächst skeptisch gegenüber, doch stimmten sie schließlich zu und leisteten logistische Hilfe.
Der Systemwechsel zu einer freien, aber auch dem Sozialen verpflichteten Marktwirtschaft erwies sich als großer Erfolg. Die Läden füllten sich rasch, und nach kurzer Zeit nahm das deutsche Wirtschaftswunder seinen Lauf. Westdeutschland erlebte einen über Jahrzehnte andauernden Wirt-schaftsaufschwung. Mit dem Wechsel der Regierungen veränderte sich aber auch der ordnungspolitische Rahmen stetig. Für die einen galt es, „verteilungspolitische Spielräume“ zu nutzen und die Mitbestimmung auszudehnen. Die anderen versuchten, noch bestehende Beschränkungen des Markts aufzubrechen und die Liberalisierung (auch international) voranzutreiben. Beide Seiten berufen sich auf die Grundidee der Sozialen Marktwirtschaft. Doch ist sie ein beliebiges Referenzmodell?
Der verblassende Glanz der Sozialen Marktwirtschaft glänzte noch einmal im kurzen Freudentaumel der Einheit. Die überhöhten Erwartungen an die Geschwindigkeit, mit der die Verheerungen von 40 Jahren Sozialismus überwunden werden können, trübten das Bild; ebenso verlor sich die Erinnerung an das deutsche Wirtschaftswunder. Es wurde grundsätzlich die Frage gestellt, ob sich die Konzeption einer Sozialen Marktwirtschaft nicht in Zeiten der Globalisierung überlebt habe? Die wachsenden Zweifel am deutschen Modell fallen mit einer seit den 1990ern beschleunigten Phase der Globalisierung zusammen. Während das weltwirtschaftliche Wachstum an Dynamik stetig zunahm, kennzeichneten Deutschland, aber auch ganz Westeuropa eine verlangsamte Wirtschaftsdynamik und massive Beschäftigungsprobleme.
Die Globalisierung fordert Strukturwandel als Ausdruck der sich ändernden internationalen Ar-beitsteilung und forciert dabei den „Systemwettbewerb“. Neben Hoffnungen prägen tiefgreifende Ängste vor Arbeitsplatzverlust und sozialem Abstieg diesen Wandel. Eine Grunderkenntnis der Ökonomie ist jedoch, dass wirtschaftliche Integration Wachstum und Wohlfahrt fördert, der notwendige Strukturwandel aber auch – zumindest temporär – Verlierer und Gewinner hervorbringt. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik, aber auch Entscheidungsträger außerhalb der politischen und staatlichen Organisationen wie Unternehmer, Manager sowie Gewerkschafter sind herausgefordert. Die Antworten, die gegeben werden, fallen oft sehr unterschiedlich aus.
In einer Einführung werden die Beiträge des Bandes in den Kontext der Gesamtdiskussion über die Wachstums- und Beschäftigungsprobleme der Sozialen Marktwirtschaft in der Globalisierung gestellt. Es folgt die Diskussion darüber, ob eine Neue Soziale Marktwirtschaft notwendig ist. Die Frage, ob die Gesellschaft sozial immer weiter auseinanderdriftet und wie sich die politischen Milieus in der Bundesrepublik entwickeln, ist Thema eines weiteren Beitrags. Die Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft in der katholischen Soziallehre werden mit aktuellen Bezügen in zwei Beiträgen behandelt. Ein weiteres Thema sind die neuen Dimensionen der sozialen Verantwortung von Unternehmen in der globalisierten Welt. Der Band schließt mit der Frage, ob die Soziale Marktwirtschaft im internationalen Systemwettbewerb bestehen kann.
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Economies of scope duly considered for the IPO of the Deutsche Bahn?
Christian Growitsch, Heike Wetzel
Wirtschaft im Wandel,
No. 8,
2006
Abstract
Die aktuelle Diskussion um den Umfang des Börsengangs der Deutschen Bahn – unter Einbeziehung des Schienennetzes oder nicht – konzentriert sich im wesentlichen auf Fragen der Wettbewerbswirkung und der zukünftigen Belastung des Staatshaushaltes. Eventuelle Vorteile der bestehenden Organisationsform der Deutschen Bahn, also eines vertikal integrierten Eisenbahnunternehmens, das sowohl den Infrastrukturzugang als auch Transportdienstleistungen anbietet, blieben trotz ihrer Bestätigung in einer Vielzahl theoretischer Analysen weitgehend unberücksichtigt. Die Deutsche Bahn äußerte nun die Befürchtung, daß eine solche Separierung Vorteile der vertikalen Integration (sogenannte Verbundvorteile) vermindern würde und somit nicht geeignet sei, die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt zu erhöhen. In einer paneuropäischen Analyse der Produktivität europäischer Eisenbahnunternehmen wird mit dem Fokus der Untersuchung auf etwaige Verbundvorteile überprüft, ob integrierte Eisenbahnunternehmen eine höhere technische Effizienz aufweisen als vertikal separierte Unternehmen. Dazu wird ein Modell erstellt, das die Effizienz der integrierten Produktionstechnologie im Verhältnis zu einer Referenzgruppe virtueller, aus den separierten Unternehmen konstruierter Beobachtungseinheiten berechnet. Die Ergebnisse weisen auf existierende Verbundvorteile für die Mehrzahl der europäischen Eisenbahnunternehmen hin. Dies sollte in der Entscheidung hinsichtlich des Börsengangs der Deutschen Bahn explizite Berücksichtigung finden.
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