Industrieforschung in Ostdeutschland: Welchen Beitrag leisten die externen Industrieforschungseinrichtungen?
Iciar Dominguez Lacasa, Cornelia Lang, Nicole Nulsch, C. Rammer
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2012
Abstract
Das ostdeutsche Forschungs- und Innovationssystem ist einerseits durch eine gut ausgebaute öffentliche Wissenschaftsinfrastruktur und andererseits durch ein relativ niedriges Niveau an industrieller Forschung und Entwicklung (FuE) charakterisiert. So erreichen die FuE-Ausgaben in der ostdeutschen Wissenschaft – gemessen am Bruttoregionalprodukt – das Niveau der Alten Bundesländer, während die FuE-Ausgaben der ostdeutschen Industrie deutlich unter Westniveau liegen. Ursächlich dafür ist die nach wie vor kleinteilig geprägte ostdeutsche Wirtschaft, es fehlen Großunternehmen und Konzernzentralen. Industrielle FuE geht daher in Ostdeutschland im Wesentlichen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus. Diese können jedoch die Lücke, die durch die fehlende FuE der Großunternehmen entsteht, nicht komplett schließen. An dieser Stelle setzen die externen Industrieforschungseinrichtungen (IFE) an. Sie sind gemeinnützig und verstehen sich als FuE-Dienstleister. Die Ergebnisse ihrer FuE-Tätigkeit stellen sie der Allgemeinheit zur Verfügung, führen jedoch auch Aufträge der Privatwirtschaft aus. Im Vergleich zu kleinen und mittleren Unternehmen verfügen die IFE über deutlich größere FuE-Einheiten und können ein wesentlich breiteres Kompetenzfeld anbieten. Der Fokus liegt dabei auf Hochtechnologien. Im ostdeutschen Innovationssystem sind sie ein wichtiger Akteur und unterstützen ostdeutsche KMU in deren Innovationsbemühungen.
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IWH-Industrieumfrage im November 2012: Lage verschlechtert, Aussichten aufgehellt
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2012
Abstract
Die IWH-Industrieumfrage unter rund 300 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes Ostdeutschlands zeigt im November eine Verschlechterung der Lage. Der Saldo der positiven und negativen Meldungen ist gegenüber der Vorperiode um acht Punkte zurückgegangen. Die in den vorherigen Umfragen immer pessimistischer beurteilten Aussichten schlagen sich nunmehr in der aktuellen Geschäftslage nieder. Allerdings geben immer noch mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen eine positive Einschätzung ab.
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Verordnet und gleich umgesetzt? Was die energetische Regulierung von Immobilien bisher tatsächlich gebracht hat - Ergebnisse auf Grundlage des ista-IWH-Energieeffizienzindex -
Claus Michelsen, Sebastian Rosenschon
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2012
Abstract
Der Beitrag untersucht den Effekt staatlich vorgegebener Obergrenzen des Energieverbrauches von Immobilien auf den tatsächlichen Energieverbrauch der Gebäude. Bauliche Richtlinien, so die These, wirken auf zweierlei Weise: Nach Inkrafttreten senken sie zunächst das Niveau des Energieverbrauches, dynamisch führen sie zu einem abnehmenden Energiebedarf, da sich unter dem Druck strengerer Energierichtlinien der technische Fortschritt im Bausektor beschleunigt. Für beide Aspekte finden sich empirische Belege. Basierend auf einem einzigartigen Datensatz deutscher Energiezertifikate befasst sich die vorliegende Untersuchung als erste empirisch mit den Wirkungen rechtlicher Regelungen zur Energieeffizienz und bezieht explizit verschiedene Regulierungsstufen ein. Im Ergebnis können beide Effekte nachgewiesen werden. Jüngere Gebäude weisen ausnahmslos geringere Energiekennwerte auf als ältere, was als fortlaufender technischer Fortschritt im Bausektor interpretiert wird. Der Niveaueffekt nach Einführung einer neuen Regulierung zeigt sich allerdings lediglich in einem Fall: der Fortschreibung der Wärmeschutzverordnung im Jahr 1995.
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Weltweite Konjunkturabschwächung erfasst auch die Wirtschaft Polens
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2012
Abstract
Im Verlauf des Jahres 2012 hat sich das konjunkturelle Klima in Polen abgekühlt, nachdem sich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2011 eine Eintrübung abzeichnete. Das außenwirtschaftliche Umfeld, insbesondere im Euroraum, und die damit verbundenen Risiken für Nachfrage und Produktion haben sich in diesem Jahr weiter verschlechtert. Auch von der Binnennachfrage kommen schwächere Impulse für die wirtschaftliche Expansion: Die Investitionsaktivitäten vieler Unternehmen haben deutlich nachgelassen oder werden zeitlich nach hinten verschoben. Der private Konsum nahm zwar weiter zu, allerdings aufgrund geringerer Einkommenszuwächse und eines gesunkenen Konsumentenvertrauens nur noch relativ schwach. Die eingetrübte Konjunktur hat zu größeren Spannungen am Arbeitsmarkt geführt: Der Beschäftigungsaufbau ist im Herbst 2012 zum Stillstand gekommen; die Arbeitslosenquote nimmt – auch aufgrund des noch wachsenden Arbeitsangebots – weiter zu. Die Haushaltslage hat sich hingegen erstmals deutlicher entspannt: Aufgrund eines restriktiven fiskalpolitischen Kurses hat sich das Budgetdefizit von 5,1% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Vorjahr auf etwa 3,5% im Jahr 2012 verringert. Das ursprüngliche Defizitziel von unter 3% wurde damit allerdings noch verfehlt. Im kommenden Jahr wird sich die wirtschaftliche Expansion vor dem Hintergrund einer weiteren Verschärfung des fiskalischen Kurses und eines nach wie vor ungünstigen weltwirtschaftlichen Umfeldes nochmals verlangsamen.
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IWH-Bauumfrage im Oktober 2012: Aussichten im Hoch- und Ausbau wieder aufwärtsgerichtet
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2012
Abstract
In der neuesten Konjunkturumfrage des IWH vom Oktober 2012 deutet sich eine Stabilisierung des Geschäftsklimas am ostdeutschen Bau an. Zwar laufen die aktuellen Geschäfte bei den 300 vom IWH befragten ostdeutschen Bauunternehmen nochmals schlechter als vor Jahresfrist. Die Aussichten für die nächsten sechs Monate werden allerdings günstiger bewertet als im Oktober 2011. Diese Grundaussage wird nach Ausschluss der üblichen Saisoneinflüsse bestätigt.
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East Germany: Number of subsidized employment has declined significantly
Hans-Ulrich Brautzsch
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2012
Abstract
The share of subsidized employment on total employment has declined significantly. But it is still well above the West German level. The decline in subsidized employment is compensated by a sharp increase in non-supported employment. The decline in unemployment has flattened out.
Due to the lower economic growth in the forecasting horizon the number of employees will increase only slightly. Subsidized employment will further decline, also because of more efficient use of labour policy instruments this year. The unemployment rate will amount to 10.4% in 2012 and to 10.2% in 2013.
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Increasing Pressure on East German Labor Market for Skilled Labor
Herbert S. Buscher
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2012
Abstract
After a short break, the discussion of a possible labor market shortage for skilled and high skilled workers revived in the public debate. The paper evaluates the results of the latest IAB establishment survey for East German industrial firms with respect to planned employment within the next two years and the associated problems expected by the firms. The analysis distinguishes between the location of the firm, the size of the firms, measured by the number of employees, as well as with respect to the branch of industry the firm belongs to.. The results can be interpreted in a sense that actually there is no severe shortage of skilled labor at a large scale, but in the near future it will become more difficult for firms to find qualified employees.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2012
Abstract
Der Strukturwandel ist ein permanenter Begleiter der wirtschaftlichen Entwicklung, getrieben vom technischen Fortschritt und von Innovation. In hochindustrialisierten Ländern wie Deutschland liegt in der Innovationsfähigkeit der Unternehmen ein wesentlicher internationaler Wettbewerbsvorteil. Deutschland ist ein durchaus erfindungsreiches Land, was durch die im internationalen Vergleich hohe Anzahl von Patenten belegt wird. Ein Patent wird jedoch erst durch ein am Markt eingeführtes Produkt oder Verfahren zur Innovation. Und eine Innovation wird erst durch die Akzeptanz beim Kunden zum wirklichen Erfolg. Zwischen der Idee des Erfinders und eben diesem Markterfolg können lange Zeiträume liegen, und viele kluge Köpfe mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen und Talenten sind gefragt.
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Fachkräftemangel – was ist dran? Bericht zum 9. IWH-IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik
Herbert S. Buscher, C. Harendt, A. Smigiel
Wirtschaft im Wandel,
No. 11,
2012
Abstract
Ein möglicher Fachkräftemangel und seine Auswirkungen sind seit geraumer Zeit ein Kernthema wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Debatten. Im Rahmen des 9. Workshops zur Arbeitsmarktpolitik des IWH und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Halle (Saale) diskutierten Wissenschaftler und Vertreter aus Politik und Wirtschaft über die Problematik in den kommenden Jahren möglicherweise fehlender qualifizierter Arbeitskräfte. In diesem Kontext wurden demographische, unternehmensbezogene und regionalspezifische Aspekte des Problems beleuchtet. Der Fachkräftemangel ist empirisch schwer zu erfassen. Als temporäre, berufs- und regionalspezifische Phänomene sind Fachkräfteengpässe jedoch zu beobachten. Unabhängig von der Feststellung eines tatsächlichen Fachkräftemangels sind Maßnahmen zur Fachkräftesicherung aus Gründen der Wohlfahrtssteigerung zu empfehlen.
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Aktuelle Trends: Private Haushalte in Deutschland relativ gering verschuldet
Susann Just
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2012
Abstract
Bei der Analyse der Krise im Euroraum steht häufig die öffentliche Verschuldung in den Krisenländern im Mittelpunkt. Von Bedeutung ist jedoch auch die Verschuldung der privaten Haushalte. Kredite ermöglichen zunächst einen höheren privaten Konsum. Im Falle eines Zinsanstiegs oder von Störungen auf dem Immobilien- und Arbeitsmarkt können private Haushalte mit hohen Schulden jedoch unter Druck geraten. Solche Entwicklungen könnten sie dazu zwingen, übermäßige Verschuldung abzubauen und ihren Konsum einzuschränken.
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