09.09.2016 • 38/2016
Gefühlte finanzielle Unterlegenheit fördert Fremdenfeindlichkeit
Vergleichen Personen ihren ökonomischen Status mit dem ihrer relevanten sozialen Bezugsgruppe (peergroup) – und fällt dieser Vergleich zu ihrem Nachteil aus –, entwickeln sie eher negative Einstellungen gegenüber Ausländern und Ausländerinnen. Das zeigt eine neue Studie aus dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) anhand von 1990 auf dem Gebiet der DDR erhobenen Daten. Besonders stark ist dieser Effekt, wenn die betroffenen Ausländer und Ausländerinnen aus einem Niedriglohnland stammen.
Walter Hyll
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14.07.2016 • 32/2016
Arbeitslosigkeit des Vaters spornt Mädchen zu Bildungsaufstieg an
Arbeitslosigkeit vererbt sich nicht nur vom Vater auf den Sohn, sondern auch auf die Tochter. Kinder arbeitsloser Väter investieren zudem weniger in Bildung. Doch während bei den Söhnen vor allem indirekte Faktoren wie das gemeinsame Umfeld eine negative Rolle spielen, werden die Töchter zusätzlich auch direkt durch väterliche Arbeitslosigkeit beeinflusst. Eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: War der Vater arbeitslos, ist zwar auch bei der Tochter die Wahrscheinlichkeit künftiger Arbeitslosigkeit höher. Gleichzeitig existiert bei ihnen aber eine Gegenbewegung: Ihre Investitionen in Bildung steigen.
Steffen Müller
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24.06.2016 • 26/2016
Großbritanniens Nein zur EU wird für beide Seiten teuer
Die Briten haben sich heute gegen einen Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union entschieden. Sie stimmten heute überraschend klar dafür, den EU-Verbund zu verlassen. Das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU hat nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch tiefgreifende Konsequenzen für das Land selbst, aber auch für das übrige Europa. „Entscheidend ist jetzt die Reaktion der verbleibenden Länder auf das Votum, insbesondere die Frankreichs und Deutschlands“, sagt Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Reint E. Gropp
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24.02.2016 • 8/2016
Regionale Verteilung von Flüchtlingen in Deutschland
Angesichts hoher Flüchtlingszahlen und der nicht funktionsfähigen gemeinsamen europäischen Asylpolitik muss die regionale Verteilung der Flüchtlinge in Deutschland nach Einschätzung des IWH neu überdacht werden. Soziale Netzwerke und die regionale Arbeitsmarktlage sind dabei wichtige Indikatoren. Eine optimale Verteilung ist mit bürokratischen Mitteln allerdings kaum zu erreichen. Letztlich müssen Marktkräfte einen interregionalen Ausgleich unterstützen. Dafür bedarf es aber entsprechender Anreize sowohl für die Flüchtlinge als auch für die politischen Entscheidungsträger vor Ort – eine Herausforderung für Regionalpolitik und Finanzausgleich.
Oliver Holtemöller
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Aktuelle Trends: Mindestlohnbetroffenheit – Besonders starker Rückgang geringfügiger Beschäftigung in den Neuen Bundesländern
Oliver Holtemöller, Felix Pohle
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2015
Abstract
Viele Ökonomen haben prognostiziert, dass die Anzahl der geringfügigen Beschäftigungs- verhältnisse (Minijobs) als Folge des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns deutlich zurückgehen wird. Tatsächlich hat sich die Anzahl der gewerblichen Minijobs im Juni 2015 um ca. 190 000 Beschäftigungsverhältnisse gegenüber dem Vorjahr reduziert; dies entspricht einem Rückgang um 2,7%.
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28.10.2015 • 42/2015
Mindestlohnbetroffenheit – Besonders starker Rückgang geringfügiger Beschäftigung in den Neuen Bundesländern
Viele Ökonomen und Ökonominnen haben prognostiziert, dass die Anzahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse (Minijobs) als Folge des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns deutlich zurückgehen wird. Tatsächlich hat sich die Anzahl der gewerblichen Minijobs im Juni 2015 um ca. 190 000 Beschäftigungsverhältnisse gegenüber dem Vorjahr reduziert, wie eine Darstellung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt. Der Rückgang ist durchschnittlich umso größer, je mehr Personen in einem Bundesland vor Einführung des Mindestlohns weniger als 8,50 Euro brutto je Stunde verdienten.
Oliver Holtemöller
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18.08.2015 • 32/2015
Anpassung der GRW-Förderung Sachsen-Anhalts zielt nicht auf die wirtschaftlichen Hauptprobleme ab
Die Landesregierung hat am 18.08.2015 die Anpassung der Landesregelungen zur Investitionsförderung aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) vorgestellt. Diese beinhalten unter anderem, dass Investitionsvorhaben künftig auch dann gefördert werden können, wenn dadurch lediglich vorhandene Dauerarbeitsplätze gesichert werden und nicht wie in der Vergangenheit neue Dauerarbeitsplätze entstehen. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sieht die Neuregelungen zur Förderpolitik Sachsen-Anhalts kritisch. Ökonomisch sinnvolle Investitionen sollten sich in der Regel auch ohne staatliche Förderung rechnen.
Oliver Holtemöller
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Langzeitleistungsbezug und Langzeitarbeitslosigkeit – Bericht zum 11. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik –
Birgit Schultz, L. Krüger
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2014
Abstract
Im Rahmen des IWH/IAB-Workshops zur Arbeitsmarktpolitik am 1. und 2. Oktober 2014 in Halle (Saale) trafen sich zum elften Mal Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft, um sich aus ökonomischer und soziologischer Sicht über neue Entwicklungen und Erkenntnisse zu den Themen langfristiger Sozialleistungsbezug und Langzeitarbeitslosigkeit auszutauschen. Der Fokus der Workshops, die als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis konzipiert sind, lag dabei auf den Ursachen und Konsequenzen der Langzeitarbeitslosigkeit sowie auf möglichen Lösungsansätzen.
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4. IWH/INFER-Workshop on Applied Economics and Economic Policy: “A New Fiscal Capacity for the EU?“
Birgit Schultz, Gregor von Schweinitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2014
Abstract
Am 17. und 18. März 2014 fand am IWH in Zusammenarbeit mit dem International Network for Economic Research (INFER) der 4. Workshop „Applied Economics and Economic Policy“ statt. Im Rahmen des Workshops stellten Wissenschaftler europäischer Universitäten und internationaler Organisationen ihre neuesten Forschungsergebnisse zu aktuellen ökonomischen Fragen und Problemen vor. Dabei war es nicht nur Ziel der Veranstaltung, aktuelle Forschungsergebnisse vorzustellen, sondern auch mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis über die aktuelle Wirtschaftspolitik und das Spezialthema „A New Fiscal Capacity for the EU?“ zu diskutieren.
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Im Fokus: Veränderungen im Städtesystem Russlands: Fortdauernde Tendenz zur Konzentration
Albrecht Kauffmann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2014
Abstract
Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft in Russland haben der darauf folgende Transformationsschock und die durch ihn in Gang gesetzten Marktprozesse Veränderungen im Städtesystem bewirkt. Anhand eigens aufbereiteter Daten der amtlichen russischen Städtestatistik geht der Beitrag diesen Veränderungen nach. Wichtigste Erkenntnisse sind die Erhöhung der Konzentration der urbanen Bevölkerung und die Verstärkung der Gegensätze zwischen urbanen Kernen und peripheren Räumen. Für die Zeit etwa ab dem Jahr 2000 darf vermutet werden, dass marktwirtschaftliche Prozesse die Veränderungen im Städtesystem beeinflussen. Hierzu kann die Neue Ökonomische Geographie einen wesentlichen Erklärungsbeitrag leisten, insbesondere vor dem Hintergrund des im Zuge der Preisliberalisierung erfolgten, noch nachwirkenden realen Anstiegs der Kosten des Frachtverkehrs. Diese schützen zum einen die im Zentrum ansässigen Unternehmen vor Wettbewerbern außerhalb der Zentren und verteuern zum anderen die Versorgung der peripheren Regionen. Die Untersuchungsergebnisse stützen die Hypothese, dass steigende Transportkosten die Raumstruktur beeinflussen. Vor dem Hintergrund eines möglichen Energiepreisanstiegs besitzen die Beobachtungen am Städtesystem Russlands daher auch für Deutschland Relevanz.
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