Im Lichte neuer Daten: Ostdeutschland liegt ökonomisch weiter zurück als vermutet
Udo Ludwig, Brigitte Loose, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2012
Abstract
Die von der amtlichen Statistik kürzlich vorgelegte Revision der bisherigen Angaben zum Bruttoinlandsprodukt, der Wertschöpfung und der Beschäftigung betrifft die Wirtschaftsbereiche, Bundesländer und Großräume in höchst unterschiedlichem Maße. Das Bruttoinlandsprodukt der ostdeutschen Bundesländer war über-, das eingesetzte Arbeitsvolumen dagegen unterschätzt worden. So geriet die Produktivitätsmessung in den Zangengriff von Produktionskürzung und gestiegenem Arbeitseinsatz. Im Vergleich zum Westen fällt die Korrektur bei der
Produktivität je Stunde höher aus als bei der Produktion je Einwohner. Der Osten erreichte im Vorkrisenjahr 2008 beim Bruttoinlandsprodukt je Einwohner nur 66% des Westniveaus statt der bisher gehandelten 69% und bei der Produktivität je Arbeitsstunde 70% statt 75%. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt ist zusammen mit dem Produktionsausfall durch die Wirtschaftskrise ein Rückschlag
im Aufholprozess von mindestens fünf Jahren eingetreten. Dies hat Implikationen für Politik und Forschung.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2012
Abstract
Ist der Aufbau Ost ein Abbau West? Wer glaubte, diese polarisierende Frage gehöre der Vergangenheit an, wurde in den letzten Wochen und Monaten eines Besseren belehrt. Die Reduzierung der Ost-West-Thematik auf die Kosten-Nutzen-Frage eignet sich über 20 Jahre nach der deutschen Vereinigung offensichtlich immer noch für leidenschaftliche Debatten in allen Teilen des Landes.
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Der Beitrag der Industrie zum industriellen Güteraufkommen in Ost- und in Westdeutschland
Udo Ludwig, Brigitte Loose
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus: Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse - Beiträge zum Halleschen Input-Output-Workshop 2010
2012
Abstract
Eine moderne Volkswirtschaft zeichnet sich durch eine riesige Anzahl und außerordentliche Komplexität von Abhängigkeiten zwischen den Wirtschaftssubjekten aus. Wollte man sie alle auf der Mikroebene erfassen, ergäbe sich ein unübersehbares Gebilde. Die Subjekte und die Transaktionen zwischen ihnen müssen deshalb zu Sektoren aggregiert werden. Steht dabei die Abbildung der Produktionsverflechtungen im Vordergrund, so sollte im Idealfall jeder Sektor nur ein einziges Produkt erzeugen, in jedem Sektor nur eine einzige Produktionstechnologie angewandt werden und jedes Produkt nur in einem einzigen Sektor erzeugt werden. Vor allem die erste Bedingung ist so weitgehend, dass sie praktisch nicht umgesetzt werden kann. Sie würde zu Riesenmatrizen führen, die weder mit Zahlen aufgefüllt, noch analytisch bearbeitet werden könnten
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Aktuelle Trends: Headquarterlücke zwischen Ost- und Westdeutschland - Führungsfunktionen im Westen deutlich stärker vertreten
Jutta Günther, Matthias Brachert, Michael Barkholz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2012
Abstract
Für den weiteren Aufholprozess Ostdeutschlands spielen Headquarter, also Unternehmen mit Führungsfunktionen, eine wichtige Rolle. Führungs- bzw. Headquarterfunktionen generieren in ihrer Region nicht nur höhere Einkommen, sondern sind auch ein idealer Nährboden für regionale Spillovereffekte. Doch wie lässt sich die Headquarterintensität einer Region messen? In der vorliegenden Analyse werden Führungs- bzw. Headquarterfunktionen über typische Managementtätigkeiten definiert.
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22.03.2012 • 9/2012
Headquarterlücke zwischen Ost- und Westdeutschland
Für den weiteren Aufholprozess Ostdeutschlands spielen Headquarter, also Unternehmen mit Führungsfunktionen, eine wichtige Rolle. Führungs- bzw. Headquarterfunktionen generieren in ihrer Region nicht nur höhere Einkommen, sondern sind auch ein idealer Nährboden für regionale Spillovereffekte. Doch wie lässt sich die Headquarterintensität einer Region messen? In der vorliegenden Analyse werden Führungs- bzw. Headquarterfunktionen über typische Managementtätigkeiten definiert (Unternehmer, Geschäftsführer, Bereichsleiter etc.). Das Verhältnis von Fertigungs- zu Managementtätigkeiten in einer Region kann dann als Headquarterintensität betrachtet werden, und je kleiner der Quotient, umso headquarterintensiver die Region. Betrachtet man das Verarbeitende Gewerbe im Jahr 2010, klafft zwischen Ost und West eine „Headquarterlücke“ (17 versus 20).
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Industrielle Güterstrukturen Ostdeutschlands im Wandel
Udo Ludwig, Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2012
Abstract
In der Phase des marktwirtschaftlichen Umbaus standen die ostdeutschen Industriebetriebe auch vor der Wahl einer marktgerechten Produktstrategie. Sollten sie auf Spezialisierung oder Vielfalt des Angebots setzen? Der Beitrag analysiert die Ergebnisse in den Jahren 1997 und 2005 auf der Branchenebene im Ost-West-Vergleich und blickt auf die Situation am Ende der DDR zurück. Anhand von Mikrodaten der amtlichen Statistik werden die Branchenherkunft der erzeugten Produkte für die Jahre 1997 und 2005 ermittelt, auf Basis dieser Angaben Spezialisierungsgrade für Branchen und Gütergruppen berechnet und ausgewertet. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich in weniger als zwei Jahrzehnten die Grobstruktur der in Ostdeutschland hergestellten Industriegüter deutlich an die Verhältnisse in Westdeutschland angenähert hat. So bilden inzwischen in Ost- wie in Westdeutschland dieselben Gütergruppen die Top Fünf. Unterschiede bestehen allerdings weiterhin in der Rangfolge der Gütergruppen und in den Abständen innerhalb der Rangfolge.
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22.02.2012 • 5/2012
Industriestruktur: Top-Fünf-Gütergruppen sind in Ost- und Westdeutschland dieselben
In weniger als zwei Jahrzehnten nach der deutschen Vereinigung hat sich die Grobstruktur der in Ostdeutschland hergestellten Industriegüter deutlich an die Verhältnisse in Westdeutschland angenähert. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). So bilden inzwischen in Ost- wie in Westdeutschland dieselben Gütergruppen die Top Fünf. Im Jahr 2005 machten sie in der Summe 61% der industriellen Güterproduktion in Ostdeutschland und 67% der industriellen Güterproduktion in Westdeutschland aus.
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Qualität der Arbeit: Eine Untersuchung für Ost- und Westdeutschland für die Jahre 1994 und 2009
Herbert S. Buscher, S. Noack, M. Pelz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2011
Abstract
Qualität der Arbeit – ein überwiegend subjektives Empfinden von Erwerbstätigen hat als qualitatives Merkmal in den letzten Jahren bei der Bewertung der Arbeitswelt an Bedeutung gewonnen. Im Gegensatz zu quantitativen Aspekten des Erwerbs- und Arbeitslebens ist die Qualität der Arbeit allerdings schwer messbar und setzt sich aus zahlreichen Indikatoren zusammen. Die hierbei erfassten Bereiche erstrecken sich von gesundheitlichen Aspekten des Arbeitslebens bis hin zu Möglichkeiten, die Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zur Erweiterung dieses Indikatorensystems, indem weitere Aspekte der Qualität von Arbeit wie berufsbedingtes Pendeln, die Übereinstimmung von erworbener Qualifikation und ausgeübter Tätigkeit, betriebliche Karrierechancen sowie die allgemeine Einkommenszufriedenheit untersucht werden. Hierbei wird zwischen Ost- und Westdeutschland sowie nach Altersklassen und Qualifikation der Befragten unterschieden. Ausgewertet werden die Ergebnisse auf der Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für die Jahre 1994 und 2009. Hierdurch sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, ob insbesondere ostdeutsche Arbeitnehmer zu einem Zeitpunkt relativ kurz nach der politischen Wende die Qualität der Arbeit anders bewerteten als westdeutsche Arbeitnehmer und ob über die Zeit eine Angleichung in der Beurteilung stattgefunden hat.
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21 und ein bisschen realistischer?
Udo Ludwig
Deutschland Archiv – Zeitschrift für das vereinigte Deutschland,
2011
Abstract
Die Ergebnisse der Entwicklung Ostdeutschlands auf marktwirtschaftlicher Grundlage sind ambivalent. Die transformierte Wirtschaft erwies sich zwar als wachstumsorientiert. Allerdings sind nachhaltige Wachstumsvorsprünge nur in der ersten Hälfte der 1990er Jahre erzielt worden. Danach sind die Aufholfortschritte immer kleiner geworden. Auch wurde erst im vergangenen Aufschwung vor der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise nach den enormen Arbeitsplatzverlusten während des Umbaus der Wirtschaft wieder Beschäftigung aufgebaut. Zudem konnte der Bevölkerungsrückgang infolge niedriger Geburtenraten und Abwanderung nicht gestoppt werden. Gründe für diese Rückstände sind letztlich Langzeitwirkungen der überkommenen DDR-Strukturen, der Art und Weise der wirtschaftlichen Transformation und siedlungsstrukturelle Unterschiede. Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse sollte vor diesem Hintergrund nicht an durchschnittlichen Pro-Kopf-Größen in Ost- und in Westdeutschland gemessen, sondern durch die Gegenüberstellung vergleichbarer Regionen spezifiziert werden.
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Im Fokus: Im Osten nichts Neues – Ergebnisse des ista-IWH-Energieeffizienzindex –
Claus Michelsen, Sebastian Rosenschon
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2011
Abstract
Deutschlands Mehrfamilienhäuser verbrauchen immer weniger Energie. Dies ist das Ergebnis des ista-IWH-Energieeffizienzindex für die Abrechnungsperiode 2010. Gegenüber der Vorperiode ist der Energiebedarf für Raumwärme bundesweit um rund 2,3% zurückgegangen. Im Fünfjahresvergleich ist dies leicht unterdurchschnittlich: Im Mittel betrug der Rückgang rund 2,4% seit 2005. Dennoch ist der Energieverbrauch mit rund 131,1 Kilowattstunden je Quadratmeter Wohnfläche im Jahr nach wie vor deutlich von dem von der
Bundesregierung formulierten Ziel – einer Reduktion des Energieverbrauches von Immobilien um 80% bis 2050 – entfernt. Das räumliche Muster der durchschnittlichen Energiekennwerte verändert sich insgesamt nur sehr langsam. Tendenziell ist eine Angleichung zwischen den Neuen und den Alten Ländern zu beobachteten. Im Osten stagnieren die Energiekennwerte auf einem Niveau unterhalb des Bundesdurchschnitts, im Westen sinken sie in den meisten Regionen. Eine höhere Dynamik geht dabei insbesondere von den Regionen im Süden Deutschlands aus.
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