12.01.2017 • 6/2017
Aufmacher hui – Qualität pfui Fehlerhafte Darstellung der Qualität der IWH-Prognosen im Handelsblatt
In der Ausgabe vom 09.01.2017 schreibt das Handelsblatt (Norbert Häring: „Neues Jahr, neues Glück“), dass die Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute kaum besser seien als eine bloße Fortschreibung der Vorjahreswerte (naive Prognose). Beispielhaft wird eine Graphik („Wachstum hui, Inflation pfui“) zur Prognose der Inflationsrate gezeigt, in der das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) besonders schlecht abschneidet. Oliver Holtemöller, Vizepräsident des IWH und verantwortlich für die IWH-Konjunkturprognosen, stellt hierzu klar: „Die Darstellung des Handelsblatts zur Güte der IWH-Inflationsprognose ist falsch. Der Fehler ist auf handwerkliche Mängel in der wissenschaftlichen Studie zurückzuführen, auf die sich das Handelsblatt beruft.“ Tatsächlich können die Institute die Inflation (und andere wichtige Indikatoren) genauer vorhersagen als eine naive Prognose.
Oliver Holtemöller
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The Effects of Building Energy Codes in Rental Housing: The German Experience
Claus Michelsen, Sebastian Rosenschon
Economics Bulletin,
Nr. 4,
2012
Abstract
This paper investigates the effect of building energy codes on housings' real energy consumption. We argue that building codes should have a twofold effect: lower levels of energy consumption after its implementation and decreasing energy requirements over time, because tighter building codes induce technical progress in the construction sector. We find evidence for both aspects. Based on a large and unique sample of energy certificates from Germany, this study is the first that deals with the empirical effects of energy efficiency standards in apartment/rental housing. Moreover, it is the first, which includes different stages of regulation.
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Von „grünen Investitionen“ und „glühenden Landschaften“: Was sind die Treiber des Heizenergieverbrauchs in Mehrfamilienhäusern? – Ergebnisse auf Grundlage des ista-IWH-Energieeffizienzindex
Claus Michelsen, Timo Zumbro, Marius Claudy
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Investitionen in die Energieeffizienz von Mehrfamilienhäusern müssen sich langfristig für ihre Eigentümer lohnen. Dies ist die notwendige Voraussetzung für höhere Neubau- und Sanierungsaufwendungen, die gewünscht sind, um die von der Europäischen Union und der Bundesregierung aufgerufenen Klimaziele zu erreichen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Determinanten der Kapitalintensität im Wohnungsbau, als Näherungsgröße für die hergestellte (energetische) Qualität, und daran anschließend die Frage, wie sich diese auf den durchschnittlichen regionalen Energieverbrauch auswirkt. Die Analyse bezieht sich dabei bewusst auf Mehrfamilienhäuser, Immobilien, die nicht nur den Charakter eines Konsumguts besitzen, sondern darüber hinaus weitgehend als Renditeobjekte unterhalten werden. Dies hat Implikationen für „grüne Investitionen“ zur Verbesserung der Energieeffizienz: Geringere Energiekosten kommen nicht unmittelbar dem Investor zugute – sein Gewinn liegt vielmehr in der Veränderung der erwarteten Kaltmiete, die – neben regionalen Unterschieden in ihrer absoluten Höhe – auch unterschiedlich stark mit Risiko behaftet sein kann. Untersucht wurden diese Zusammenhänge im Rahmen der Energieeffizienzdebatte bisher jedoch noch nicht. Tatsächlich zeigt die durchgeführte empirische Untersuchung, dass Investoren Standorte mit geringerem erwartetem Risiko sowie größeren Mieterträgen bevorzugen und dort entsprechend höhere Mittel für den Geschosswohnungsbau aufwenden.
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25.10.2012 • 35/2012
Heizenergieverbrauch in Mehrfamilienhäusern: Auch „grüne“ Investitionen müssen sich lohnen!
Das IWH hat den Heizenergieverbrauch von Mehrfamilienhäusern in den 97 deutschen Raumordnungsregionen untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Die Aufwendungen für Neubau und Sanierung haben – über die dadurch verbesserte (energetische) Bauqualität – dominanten Einfluss auf den Energieverbrauch. Die Höhe dieser Aufwendungen wird von den Renditeerwartungen der Immobilieneigentümer bestimmt. Regionale Unterschiede im Energieverbrauch beruhen also im Wesentlichen darauf, dass Investoren die Veränderung der erwarteten Kaltmiete und das allgemeine Marktrisiko je nach Standort unterschiedlich beurteilen. Zwar kann die Kaltmiete infolge einer Investition erhöht werden, da anschließend die Betriebskosten niedriger sind. Dieser Spielraum ist jedoch bei gegebenem Energiepreisniveau relativ gering. Die Autoren der IWH-Studie folgern daraus: Die derzeitigen staatlichen Vorgaben bezüglich energetischer Sanierungsstandards laufen ins Leere, da sich die entsprechenden Investitionen für die Eigentümer nur bedingt lohnen.
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17.11.2011 • 47/2011
Wie fördern Bund und Länder die Energieeffizienz im Gebäudebestand?
Im Rahmen der Programme „Energieeffizient sanieren – Zuschuss“ und „Energieeffizient sanieren – Kredit“ fördert der Bund die energetische Sanierung von Wohngebäuden im Jahr 2011 mit knapp einer Milliarde Euro. Eine Aufstockung auf 1,5 Milliarden Euro jährlich ist geplant. Zusätzlich existieren derzeit auf Länderebene insgesamt 28 Programme. In neun der zehn westdeutschen Länder wird die energetische Sanierung besonders gefördert, wenn der Wohnraum über Mietpreis- und Belegungsbindung sozialverträglich zur Verfügung gestellt wird. In Ostdeutschland werden zentrumsnahe Bestände (Sachsen), Altbaubestände (Thüringen) und kleinere Gebäude (Sachsen-Anhalt) besonders gefördert.
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Kompensieren Mietpreisunterschiede ungleichwertige Lebensverhältnisse?
Dominik Weiß
M. T. W. Rosenfeld, D. Weiß (Hrsg.), Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen Politik und Marktmechanismus. Empirische Befunde aus den Ländern Sachsen. Sachsen-Anhalt und Thüringen,
2010
Abstract
Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen ist in Deutschland ein politisch institutionalisiertes Ziel. Aufgrund von räumlichen Unterschieden im Einkommensniveau und in der Verfügbarkeit von Leistungsangeboten im Bereich der „Daseinsvorsorge“ werden von der Politik Interventionen zur Überwindung der regionalen Disparitäten für erforderlich gehalten. Die tatsächliche Realisierung des Gleichwertigkeitsziels scheint vor dem Hintergrund aktueller Migrationstendenzen und demographischen Entwicklungen jedoch immer schwieriger. Dieser Beitrag geht von der ökonomischen These räumlicher Gleichgewichte aus und hinterfragt, inwieweit der Marktprozess regional unterschiedliche Einkommens- und Ausstattungsniveaus in den Mietpreisen berücksichtigt.
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Mietpreise und Lebensqualität: Ist das Wohnen in Ostdeutschland wirklich günstig?
Dominik Weiß
IWH Discussion Papers,
Nr. 12,
2008
Abstract
Das Mietniveau zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland unterscheidet sich im Durchschnitt um weniger als einen Euro. Dieser geringe Unterschied ist angesichts der wirtschaftlichen Schwäche und der hohen Leerstandsrate in Ostdeutschland erklärungsbedürftig.
An einem Sample deutscher Kommunen wird mit einem hedonischen Regressionsmodell der Einfluss lokaler Ausstattungsmerkmale auf die Mietpreise verschiedener Marktsegmente untersucht. Als erklärende Variablen werden demografische, wohnungsmarktbezogene und ökonomisch-raumstrukturelle Merkmale verwendet. Dabei werden im Modell Thesen über höhere Mietpreise berücksichtigt, die im Zusammenhang mit der transformationsbedingten Anpassung des ostdeutschen Wohnungsmarktes in den 1990er zu sehen sind. Ein zentrales Modellergebnis ist der Hinweis darauf, dass die Bestandssegmente in Ostdeutschland relativ zur Lebensqualität der Stadt überhöhte Mietniveaus aufweisen. Eine genauere Untersuchung der Gründe für diesen Mietpreisaufschlang sind wünschenswert, da weitere Abwanderung aus Ostdeutschland die regionalwirtschaftliche Folge einer zu hohen Miete sein könnte.
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Requirements on Regulation Frameworks: What is the Best Way of Securing Efficiency in the Water Sector?
Peter Haug
Competition Policy in Network Industries, INFER Research Perspectives, Vol. 3,
2007
Abstract
Der Beitrag untersucht die Auswirkungen unterschiedlich gestalteter Regulierungssysteme auf die Effizienz der Wasserversorgung. Dazu werden zum einen diverse Anforderungen an effiziente Regulierungssysteme in modifizierter Form aus Studien zu anderen Netzwerkindustrien herangezogen. Zum anderen werden ergänzend weitere Bedingungen aus verschiedenen ökonomischen Theorien der Regulierung abgeleitet. Die Erfüllung der resultierenden Kriterien wird am Beispiel der Regulierungssysteme für die Wasserwirtschaft in den Niederlanden, Deutschland und den USA überprüft. Ein Vergleich unterschiedlicher Leistungskennzahlen für die drei Länder legt die Vermutung nahe, daß möglicherweise ein Zusammenhang zwischen der Gestaltung des Ordnungsrahmens der Regulierung und dem Preis-Qualitäts-Verhältnis im Trinkwasserbereich besteht.
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Ein kubischer Spline zur temporalen Disaggregation von Stromgrößen und seine Anwendbarkeit auf Immobilienindizes
Albrecht Kauffmann, A. Nastansky
Statistische Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Universität Potsdam, Nr. 22,
Nr. 22,
2006
Abstract
Das Geschehen auf den regional sehr heterogenen Immobilienmärkten ist vor dem Hintergrund stark steigender Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien in den letzten Jahren in weiten Teilen Europas und der Welt stärker ins das Blickfeld der Allgemeinheit sowie der wirtschaftspolitisch Handelnden, insbesondere der Zentralbank, gerückt. Mit einem Anteil von rund 50% nimmt das in Immobilien gebundene Vermögen eine dominierende Stellung im Brutto-Volksvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ein. Schwankungen im Wert dieses Eigentums beeinflussen das Verhalten der Haushalte auf den Faktor- und Gütermärkten. So können Vermögenseffekte – hervorgerufen durch steigende oder fallende Immobilienpreise – den Konjunkturverlauf über die Konsumnachfrage positiv wie negativ stimulieren. Überdies kann die Stabilität des Finanzsystems infolge übermäßiger Bewegungen in den Immobilienpreisen und damit einhergehenden Forderungsausfällen von Hypothekendarlehen gefährdet werden. Angesichts der herausragenden volkswirtschaftlichen Bedeutung zeichnet sich jedoch der deutsche Immobilienmarkt auf Grund eines fehlenden amtlichen Berichtssystems durch eine geringe Transparenz aus. Die amtliche Statistik beschränkt sich auf die Erhebung und Veröffentlichung von Preisen für Bauland, Baupreise für Wohngebäude sowie die Mietpreisentwicklung von Wohnimmobilien. Privatwirtschaftliche Institutionen versuchen diese Nische durch die Erhebung eigener Daten und Veröffentlichung von Indizes zu besetzen. Ein Index, der das Preisgeschehen auf den Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkten in Deutschland auch unterjährig abbildet, fehlt aber weiterhin.
Die temporale Disaggregation von Jahresdaten kann mittels Regression auf Zeitreihen, die die geforderte Periodizität aufweisen, erfolgen. Soll aber auf die Zuhilfenahme weiterer Daten verzichtet werden, bieten sich deterministische Verfahren an. Diesen sind auch die kubischen Splines zuzurechnen, deren Verwendung in der Literatur gelegentlich – ohne Erläuterung der Methodik und ohne Diskussion der mit ihrer Anwendung verbundenen Probleme, bzw. entsprechende Verweise auf die existierende Literatur – erwähnt wird.
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