Betriebsgröße und Arbeitsproduktivität im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe
Joachim Ragnitz, Siegfried Beer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 16,
1997
Abstract
Das ostdeutsche Verarbeitende Gewerbe wird von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Darin wird eine Ursache für den Produktivitätsrückstand gegenüber Westdeutschland vermutet. Berechnungen auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 1995 haben ergeben, dass die Betriebsgrößenstruktur keinen sehr großen Einfluss auf das durchschnittliche Produktivitätsniveau hat und somit nur ein relativ kleiner Teil der Produktivitätslücke erklärt werden kann.
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Institutional Limitations of Equity Markets in Transformation Economies
Thomas Linne
Forschungsreihe,
Nr. 8,
1997
Abstract
Mittlerweile verfügen alle mittel- und osteuropäischen Länder über institutionelle Märkte für den Handel mit Wertpapieren. Die Erfahrungen in diesen Ländern haben gezeigt, daß sich Aktienmärkte relativ schnell organisieren lassen - ohne bereits ein ausgefeiltes institutionelles Regelwerk implementiert zu haben. Dabei weisen die Aktienmärkte einige Hemmnisse auf, die funktionierenden Kapitalmärkten und einer erfolgreichen realwirtschaftlichen Transformation weiterhin im Wege stehen. Dazu gehören insbesondere der Mangel an Liquidität, die Interessenverflechtung zwischen Banken und Investmentfonds sowie die unzureichende Unternehmenskontrolle durch die Aktienmärkte. Die Aktienmärkte in Mittel- und Osteuropa sind als Märkte für Beteiligungsfinanzierung für die Unternehmen noch keine echte Alternative zur Fremdfinanzierung durch die Banken. Die Beschränkungen der Aktienmärkte können als eine Form der Marktsegmentierung interpretiert werden. Dies schafft Anreize für Unternehmen, den negativen Folgeerscheinungen der institutionellen Hemmnisse durch Inanspruchnahme anderer Kapitalmärkte, beispielsweise durch eine Börsennotierung an einem anderen Börsenplatz, auszuweichen. Die Liberalisierung der mittel- und osteuropäischen Kapitalmärkte mit einem verbesserten Zugang für ausländische Investoren ist deshalb begrüßenswert. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die institutionellen Beschränkungen der Aktienmärkte zu mindern und ihre Finanzierungsfunktion zu verbessern.
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Die Entstehung internationaler Umweltabkommen
Jacqueline Rothfels
Forschungsreihe,
Nr. 8,
1997
Abstract
Das Zustandekommen internationaler Umweltabkommen gestaltet sich oftmals als ein sehr langwieriger Prozeß. Ein Beispiel hierfür sind die Verhandlungen zur Reduzierung klimaschädigender Gase, die bei mehreren internationalen Konferenzen ohne verbindliche Einigung endeten. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche Einflußfaktoren hierfür verantwortlich sind. Verschiedene theoretische Ansätze werden auf ihren Erklärungsgehalt bezüglich des Zustandekommens internationaler Umweltabkommen untersucht. Da diese Ansätze die Realität nur unzureichend zu beschreiben geeignet sind, wird ein polit-ökonomisches Modell entwickelt. Darin wird von der Existenz verschiedener inländischer Interessengruppen mit unterschiedlichen Präferenzstrukturen ausgegangen. Wenn die Regierung die Unterstützung durch diese "pressure groups" zu ihrer Zielgröße macht, hängt das von ihr angestrebte Ausmaß einer Emissionsreduzierung in spezifischer Weise von der Größe der einzelnen Gruppen und deren individuellen Nutzenfunktionen ab. Dadurch wird der Anreiz der Regierung beeinflußt, sich bei internationalen Verhandlungen als Trittbrettfahrer zu verhalten. Dieser Modellansatz findet in einer Querschnittsanalyse für die OECD-Länder empirische Bestätigung.
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Die wirtschaftliche Lage der Republik Belarus (Elfter Bericht des DIW Berlin, IfW Kiel und IWH Halle)
Forschungsreihe,
Nr. 7,
1997
Abstract
Die von der Republik Belarus verfolgte Wirtschaftspolitik wird seit Jahren von den drei deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten (DIW Berlin. IfW Kiel, IWH Halle) im Rahmen eines vom Bundeswirtschaftsministeriums unterstützten Projekts kritisch kommentiert. Einer marktwirtschaftlichen Politik laufen insbesondere die zahlreichen diskretionären Eingriffe in Wirtschaftsabläufe zuwider, wodurch Reformen verlangsamt und im Zweifel sogar zurückgenommen wurden. Die falsche wirtschaftspolitische Weichenstellung wird als Ursache für den fortgesetzten Rückgang der wirtschaftlichen Leistung in den vergangenen Jahren angesehen. Mit dem elften Bericht legen nun die Institute ihre Analyse der Entwicklung für das Jahr 1997 vor.
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Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 1997
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 15,
1997
Abstract
Beurteilung der Wirtschaftslage durch folgende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e.V., Berlin:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin (Institut für Konjunkturforschung; HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung-Hamburg; ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München; Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel; Institut für Wirtschaftsforschung Halle; Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Essen
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Zum Konjunkturverbund in Westeuropa
Michael Seifert
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 14,
1997
Abstract
Mit der für 1999 vorgesehenen dritten Stufe auf dem Weg zur Europäischen Währungsunion wird
die Geldpolitik aus der nationalen Zuständigkeit herausgelöst und auf die gemeinsame Europäische Zentralbank übertragen. Mit den dann für alle an der Währungsunion teilnehmenden Länder identischen monetären Rahmenbedingungen (z.B. einheitlicher
Diskontsatz) verknüpft sich die Erwartung, daß sich die konjunkturellen Verläufe annähern
und eine zunehmend gleichgerichtete Entwicklung zeigen werden. Am Beispiel der vier
größten westeuropäischen Volkswirtschaften zeigt sich rückblickend, daß eine solche Annäherung
erst beobachtet werden kann, nachdem die Länder innerhalb des Europäischen Währungssystems in ihrer Geldpolitik zu einem stabilitätsorientierten Kurs übergegangen waren. Zu Beginn der 90er Jahre wurde dieser Prozeß durch die infolge der deutschen Vereinigung wieder unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Prioritäten unterbrochen. Diese Erfahrungen deuten darauf hin, daß eine nicht abgestimmte Wirtschaftspolitik – vor allem beim Auftreten symmetrischer Schocks – die Stabilität der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion
gefährden kann, wenn divergierende nationale wirtschaftspolitische Zielvorstellungen
die auf Stabilität verpflichtete europäische Geldpolitik konterkarieren.
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Wachsende deutsche Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa und deren Unterstützung durch den deutschen Staat
Thomas Meißner
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 14,
1997
Abstract
Deutschland gehört bereits seit mehr als zwanzig Jahren zu den Nettoexporteuren von Direktinvestitionen. In jüngster Zeit geht ein zunehmend größerer Teil dieses Kapitalexports in die Reformstaaten Mittel- und Osteuropas. Diese Direktinvestitionen unterliegen einer beträchtlichen Förderung durch die Bundesrepublik Deutschland. Zwar war die damit verfolgte Politik zu Beginn der Transformation Mittel- und Osteuropas gerechtfertigt. Mittlerweile scheint jedoch die Grundlage hierfür großenteils weggefallen zu sein. Das Instrumentarium zur Förderung von Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa zeichnet sich durch eine große Intransparenz aus. Auch drohen Mitnahmeeffekte.
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Liberalisierung von Versorgungsindustrien: Erfahrungen aus Großbritannien
Ilka Lewington
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 14,
1997
Abstract
Anhand von praktischen Beispielen des britischen Telekommunikations-, Gas-,
Strom-, Wasser- und Eisenbahnwesens wird über die Einführung des Wettbewerbs berichtet. Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen auf Preise und Kosten sowie die Funktionweise der Regulierungsbehörde. Für Deutschland werden Schlussfolgerungen gezogen.
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Die ostdeutsche Wirtschaftsstruktur und die Produktivitätslücke
Jacqueline Rothfels
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 13,
1997
Abstract
Es wird untersucht, inwieweit der Rückstand der Arbeitsproduktivität der ostdeutschen gegenüber der westdeutschen Wirtschaft auf die unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen zurückzuführen ist. Eine Komponentenzerlegung zeigt, dass von der Wirtschaftsstruktur nur ein geringer Einfluss ausgeht.
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Zur Lehrstellensituation in Deutschland. Bestimmungsgrößen des Angebots an Ausbildungsplätzen
Annette Bergemann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 13,
1997
Abstract
In den letzten Jahren ging das Angebot an Ausbildungsplätzen in Westdeutschland kontinuierlich zurück. Für das beginnende Ausbildungsjahr wird dort erstmals seit Mitte der 80er Jahre wieder eine Überschußnachfrage nach Lehrstellen erwartet. In Anbetracht der bereits chronischen Lehrstellenknappheit in Ostdeutschland hat sich damit der Problemdruck zusätzlich verschärft. Das insgesamt geringe Angebot an Ausbildungs-plätzen läßt sich im wesentlichen zurückführen auf die schwache wirtschaftliche Wachstumsdynamik und die gestiegenen Kosten der Ausbildung, hauptsächlich bedingt durch eine starke Zunahme der Ausbildungsvergütung. Gesunkene Kosten der Nichtausbildung sowie verändertes Bildungsverhalten und neue Qualifikationsanforderungen dürften diese Entwicklung zusätzlich verstärkt haben. Um ein entsprechendes Ungleichgewicht in den nächsten Jahren zu vermeiden, werden aus ökonomischer Sicht primär drei direkt wirkende Lösungsmöglichkeiten diskutiert: die Einführung einer Ausbildungsumlage, eine bevorzugte Vergabe öffentlicher Aufträge an ausbildende Unternehmen sowie eine Senkung der Ausbildungsvergütung. Aufgrund der damit verbundenen Probleme bei der Ausgestaltung ist eine Umlagelösung zumindest in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation als ungeeignet einzustufen. Die Vergabelösung bevorzugt einseitig und ineffizient Unternehmen, die hauptsächlich von öffentlichen Aufträgen leben. Eine Senkung der Ausbildungsvergütung ist dagegen relativ einfach durchführbar und auch angesichts der Tatsache vertretbar, daß die Ausbildungsvergütung in der Vergangenheit überproportional zum tariflichen Einkommen aller Beschäftigten gestiegen ist.
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