Ausländische Investoren und einheimische Zulieferer in Transformationsökonomien: Was befördert positive externe Effekte?
Jutta Günther, Björn Jindra, Daniel Sischka
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2009
Abstract
Die vorliegende empirische Untersuchung analysiert unter Verwendung der IWH-FDI-Mikrodatenbank das Potenzial für positive externe technologische Effekte bei einheimischen Zulieferunternehmen unter Berücksichtigung firmenspezifischer Merkmale ausländischer Investoren in ausgewählten mittel- und osteuropäischen Staaten sowie in Ostdeutschland. Die Analyse zeigt, dass nur knapp die Hälfte aller ausländischen Tochtergesellschaften davon ausgeht, eine hohe Bedeutung für technologische Aktivitäten in einheimischen Zulieferunternehmen zu besitzen. Dabei ist das Potenzial für externe technologische Effekte in Mittel- und Osteuropa höher als in Ostdeutschland. Dieses Ergebnis kann darin begründet liegen, dass die einheimischen Zulieferer in Ostdeutschland bereits auf einem im Vergleich zu Mittel- und Osteuropa technologisch deutlich höheren Niveau produzieren. Analysiert man das Potenzial für externe technologische Effekte ausländischer Investoren in Abhängigkeit vom Anteil ihrer einheimischen Zulieferungen, so zeigt sich, dass diese allein genommen nur bis zu einem bestimmten Punkt positiv wirken. Hingegen stellt sich heraus, dass ausländische Tochtergesellschaften, die innovativ sind, konzernintern und -extern technologisch kooperieren, Entscheidungsbefugnis in Forschungsfragen besitzen und durch Akquisitionen entstanden sind, die besten Voraussetzungen für das Entstehen positiver externer Effekte bieten. Der Anteil der ausländischen Beteiligung sowie die Dauer der Präsenz am jeweiligen Standort haben hingegen keinen statistisch signifikanten Einfluss. Die Wirtschaftspolitik sollte daher nicht nur auf die Ansiedlung beschäftigungsintensiver ausländischer Investoren abzielen, sondern weiterhin verstärkt deren technologische Leistungsfähigkeit und regionale Integration fördern.
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Industrielle Cluster als Ursache regionaler Prosperität? Zur Konvergenz deutscher Arbeitsmarktregionen 1996-2005
Alexander Kubis, Matthias Brachert, Mirko Titze
Raumforschung und Raumordnung,
/6
2009
Abstract
Der Beitrag untersucht im Rahmen eines regionalen Konvergenzmodells den Einfluss, den industrielle Cluster auf das Wachstum der deutschen AMR von 1996 bis 2005 ausüben. Dabei erfährt insbesondere die Rolle der Ko-Lokalisierung von konzentrierten verbundenen Wirtschaftszweigen eine besondere Beachtung. Aufbauend auf den Arbeiten von Schnabl (2000) gelingt es, drei verschiedene Effekte industrieller Cluster zu identifizieren, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Regionen beeinflussen. Neben den Wirkungen regional konzentrierter Wirtschaftszweige (horizontale Cluster) sowie daraus ableitbarer Wertschöpfungsketten (vertikale Cluster) auf die jeweilige Region selbst, kann ebenso die Rolle dieser Cluster auf die Entwicklung benachbarter Regionen (Spillover industrieller Cluster) identifiziert werden. Die Untersuchung erlaubt hier ihre isolierte Betrachtung und ermöglicht Einsichten über die Wirkung industrieller Cluster unter gleichzeitiger Beachtung regionaler Konvergenzprozesse. Es gelingt der Nachweis von Wachstumseffekten durch industrielle Cluster, parallel zu einem gesamtdeutschen Konvergenzprozess ebenso wie zu einem spezifischen Ost-Konvergenzprozess. Industrielle Cluster stellen somit eine Möglichkeit dar, die Defizite der Ost-West-Konvergenz bei gleichzeitiger Binnendifferenzierung zu erklären. Der relative Mangel an industriellen Clustern wirkt sich aus derzeitiger Sicht in Ostdeutschland nachteilig auf das Wachstumspotential der Regionen aus, da er deren Gesamtentwicklung nicht unterstützt.
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Wachstum, Stagnation oder Schrumpfung? Entwicklungsdynamik ehemaliger TGZ-Unternehmen
Michael Schwartz
Statistik Regional Electronic Papers, 2009-01,
2009
Abstract
Wirtschaftspolitische Entscheidungsträger weltweit setzen große Hoffnungen in Technologie- und Gründerzentren als effektive Förderinstrumente auf regionaler und lokaler Ebene zur Unterstützung junger, innovativer Unternehmen. Oftmals wird hierbei unterstellt, dass die Wachstumsphase der geförderten Jungunternehmen erst mit dem erfolgreichen Auszug zum Tragen kommt. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall ist, ist bislang kaum empirisch belegt. Das vorliegende Papier versucht zur Verminderung dieses Kenntnisdefizites beizutragen. Es wird detailliert die langfristige Entwicklung von 324 ausgezogenen Unternehmen auf fünf deutschen Technologie- und Gründerzentren untersucht. Um Verzerrungen durch bereits aus dem Markt ausgeschiedene Unternehmen zu vermeiden (Survivor Bias), schließt die Analyse auch die Entwicklung dieser Unternehmen ein. Dies ist im vorliegenden Forschungskontext erstmalig möglich. Als Indikatoren der Unternehmensentwicklung werden Beschäftigungs- und Umsatzgrößen herangezogen. Die empirischen Ergebnisse weisen ein teilweise sehr starkes Wachstum der geförderten Unternehmen nach – allerdings weitgehend beschränkt auf den eigentlichen Förderzeitraum. Entgegen der oben genannten Annahme kann in der vorliegenden Studie nicht bestätigt werden, dass die ehemals geförderten Unternehmen nach dem Verlassen der Technologie- und Gründerzentren nachhaltig stark wachsen. Nach dem Auszug bleibt das Wachstum der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen moderat. Nur ein kleiner Anteil ehemaliger Zentrums-Unternehmen kann starke Wachstumsraten nach beendeter Förderung vorweisen. Ein größerer Teil der Unternehmen stagniert oder schrumpft sogar. Im Durchschnitt befinden sich die ausgezogenen Unternehmen ab einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren auf einem zum Auszug vergleichbaren Entwicklungsstand bzw. sogar auf einem niedrigeren Niveau.
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Gunnar Myrdal and the Persistence of Germany’s Regional Inequality
John B. Hall, Udo Ludwig
Journal of Economic Issues,
2009
Abstract
Der Beitrag lotet die Bedeutung des von G. Myrdal entwickelten „Konzepts der zirkulären und kumulativen Verursachung“ für die Erklärung von Konvergenz und Divergenz im wirtschaftlichen Angleichungsprozess zwischen Ost- und Westdeutschland aus. Das Konzept wird dem auf R. Barro und X. Sala-i-Martin zurückgehenden „ehernen Gesetz der Konvergenz“ gegenübergestellt. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass mit dem von Myrdal unterschiedenen Konter- und Ausbreitungseffekten in der wirtschaftlichen Entwicklung ein leistungsfähigerer Ansatz vorliegt, Ungleichheiten zwischen Ost und West zu verstehen.
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Ende der 'Gemischtwarenläden': Spezialisierung von Technologie- und Gründerzentren als Option kommunaler Wirtschaftsförderung
Michael Schwartz, Christoph Hornych
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
2009
Abstract
Im Kontext einer Unternehmens- und Existenzgründerförderung auf kommunaler Ebene in Deutschland lässt sich seit Ende des 20. Jahrhunderts ein expliziter Trend zur Errichtung einer neuen Art von Technologie- und Gründerzentren (TGZ) erkennen. In zunehmender Anzahl werden Zentren errichtet, die ihre Förderstrukturen auf eine einzige oder auf wenige komplementäre Branchen bzw. Technologien ausrichten. Mittlerweile kann jedes fünfte in Betrieb stehende TGZ in Deutschland als spezialisiert bezeichnet werden. Trotz steigender Bedeutung dieser spezifischen Maßnahme städtischer Wirtschaftsförderung existieren noch keine verlässlichen Analysen, welche Bedingungen gegeben sein sollten und welche Besonderheiten zu beachten sind, damit spezialisierte Zentrenkonzepte überhaupt langfristig erfolgreich operieren können. Im Rahmen dieses Beitrags wird nun erstmalig dieser Forschungsfrage nachgegangen. Basierend auf den theoretischen Schlüsselprinzipien und -elementen einer Unternehmensförderung durch TGZ sowie bisherigen empirischen Ergebnissen zur Auswirkung einer Spezialisierung diskutiert der vorliegende Beitrag die besonderen Anforderungen an die regionale Wirtschaftsstruktur sowie an die Betreiber dieser Einrichtungen selbst. In diesem Kontext werden insbesondere die Chancen aufgezeigt, die sich gegenüber eher traditionell diversifizierten Zentrenkonzepten zeigen können. Ebenso wird die Entwicklung und regionale Verteilung dieses Konzeptes in Deutschland analysiert.
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Mögliche Wege zur Medienstadt: Chancen für Newcomer-Städte im Standortwettbewerb sind begrenzt
Christoph Hornych, Martin T. W. Rosenfeld, Michael Schwartz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2009
Abstract
Zahlreiche Städte sind bestrebt, sich als Zentren der Kreativ- und Medienwirtschaft zu etablieren. Hinter derartigen Strategien zur Entwicklung der lokalen Medienwirtschaft steht das Ziel, vom hohen Anteil des überregionalen Absatzes der Medienwirtschaft, von möglichen Imageeffekten sowie Rückflüssen von Gebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu profitieren. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag die Leistungsfähigkeit möglicher Instrumente der Kommunen, um die lokalen Standortbedingungen im Bereich der Medienwirtschaft zu verbessern. Eine Analyse der Standortpräferenzen der Branchen zeigt, dass in der Medienwirtschaft sowohl Lokalisations- als auch Urbanisierungseffekten eine hohe Bedeutung zukommt. Wesentliche wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf die Generierung bzw. Verstärkung dieser Effekte abzielen, können die Ansiedlung öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, die Vergabe von Subventionen durch die Film- und Medienförderung der Länder, die Einrichtung von medienrelevanten Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen, die Errichtung von auf die Medienbranche spezialisierten Technologie- und Gründerzentren sowie die Netzwerk- und Quartiersentwicklung sein. Der Beitrag macht deutlich, dass die meisten dieser Instrumente hinsichtlich ihrer möglichen Effekte nur begrenzt wirksam sein können. Für Städte ohne eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt und ohne medienrelevante Bildungseinrichtungen sind die Chancen, sich neu als Medienstadt zu positionieren, eher als gering einzuschätzen.
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Innovationspotenzial ostdeutscher Regionen: Erfindergeist nicht nur in urbanen Zentren zu Hause
Jutta Günther, Claus Michelsen, Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2009
Abstract
Innovationsprozesse sind in der Regel komplex, risikobehaftet und erfordern eine Reihe von Inputs. Technologische Innovationen setzen typischerweise Forschung und Entwicklung sowie den Einsatz hochqualifizierten Personals voraus. Eine resultierende Erfindung bildet dann die Grundlage für ein Patent, das später in ein marktreifes Produkt, die eigentliche Innovation, münden kann. Einige der für den Innovationsprozess relevanten Faktoren lassen sich durch betriebliche Kennzahlen abbilden, wie beispielsweise die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die Anzahl der beschäftigten Hochqualifizierten sowie die Anzahl der Patentanmeldungen. Sie sind Indizien für die betriebliche Innovationskraft, können aber auch der Beschreibung des Innovationspotenzials von Regionen dienen. Die Interdependenz der für den Innovationsprozess ausschlaggebenden Größen legt nahe, die Kennzahlen in einer zusammenfassenden Größe – einem Innovationsindex – abzubilden.
Ostdeutsche Regionen zeigen hinsichtlich des ermittelten Innovationsindex im Betrachtungszeitraum 2002 bis 2006 zum Teil erhebliche Unterschiede. Die Momentaufnahme am aktuellen Rand (Gesamtindex) zeigt, dass auf der Ebene von Kreisen und kreisfreien Städten ein deutliches Nord-Süd-Gefälle existiert. Städte wie Jena und Dresden belegen Spitzenplätze. Der Blick auf die Entwicklung des Innovationspotenzials (Teilindex Dynamik) im Betrachtungszeitraum offenbart jedoch, dass auch einige eher ländlich geprägte Regionen sehr gut abschneiden, darunter beispielsweise Bernburg, Stollberg, Hoyerswerda, Dahme-Spreewald, Wernigerode und Bad Doberan. Das liegt zum Teil an ihrer Funktion als „Kragenkreise“ im innovativen Dunstkreis von Oberzentren, zum Teil aber auch am niedrigen Ausgangsniveau.
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Koexistenz von Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel? Befunde für Thüringen
Dirk Trocka, Marco Sunder
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2009
Abstract
Angesichts der günstigen konjunkturellen Entwicklung in den zurückliegenden Jahren haben Wirtschaftsverbände regelmäßig vor einem Mangel an Fachkräften gewarnt, der die Entwicklungsmöglichkeiten der Unternehmen einschränken könne. Berücksichtigt man, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter künftig schrumpft, so könnte eine Knappheit an Fachkräften neben einem konjunkturell bedingten Phänomen zu einem dauerhaften Erscheinungsbild werden. In den Neuen Bundesländern schreitet der demographische Wandel besonders rasant voran. Doch noch immer herrscht dort hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, welche die Existenz von Fachkräfteengpässen fragwürdig erscheinen lässt.
In der Studie werden, mit einem regionalen Fokus auf Thüringen, zwei Aspekte untersucht. Zum einen wird betrachtet, inwiefern sich mögliche berufsgruppenspezifische Engpässe auf Bundesebene in Thüringen wiederfinden lassen. Hierfür werden auf Grundlage der Daten der amtlichen Statistik entsprechende Kriterien definiert. Insbesondere für einige Metall- und technische Berufe zeigt sich eine hohe Auslastung der Fachkräftebasis in Deutschland. Schon jetzt trifft das in der Mehr-zahl dieser Berufe auch für Thüringen zu. Hohe Arbeitslosigkeit und Fachkräfteengpässe können demnach – zumindest in einer Übergangsphase – koexistieren. Zum anderen wird betrachtet, ob unternehmensseitig in der näheren Zukunft Probleme bei der Suche nach Fachkräften erwartet werden. Hierzu hat das IWH eine Befragung unter rund 1 000 Unternehmen in Thüringen durchgeführt. Immerhin 61% der befragten Unternehmen rechneten mit derartigen Problemen, wobei sich statistisch bedeutsame Unterschiede hinsichtlich Unternehmenscharakteristika nachweisen lassen. Darüber hinaus werden im Beitrag ausgewählte Maßnahmen diskutiert, die von den Unternehmen im Zusammenhang mit den erwarteten Problemen implementiert werden.
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Erwerbsformen im Wandel
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2009
Abstract
Ein Wandel der Erwerbsformen wird in der Bundesrepublik Deutschland seit mehreren Jahrzehnten beobachtet. Zwar ist noch immer das Normalarbeitsverhältnis, nämlich die abhängige, unbefristete Vollzeitbeschäftigung, die dominierende typische Beschäftigungsform, der ca. drei Viertel der Erwerbstätigen nachgehen. Daneben haben sich aber neue, (noch) atypische Erwerbsformen wie Minijobs und Leiharbeit entwickelt, und bekannte Formen wie die Teilzeitarbeit haben an Bedeutung gewonnen. Diese Veränderungen haben mehrere Ursachen. Sie resultieren aus den Anforderungen an flexiblere Beschäftigungsformen insbesondere im Zuge der Globalisierung, aus der zunehmenden Bedeutung des Dienstleistungssektors, aber auch aus veränderten Präferenzen sowohl der Unternehmen als auch der Beschäftigten in Bezug auf die Erwerbsbeteiligung. Eine wesentliche Triebkraft ist die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen, die häufig in atypischen Beschäftigungsformen realisiert wird. Aber auch über Eintritte in und Austritte aus dem Arbeitsmarkt vollzieht sich die Veränderung und wird vor allem über den Erwerbseinstieg der jüngeren Alterskohorten sichtbar. Bezogen auf die Entwicklung in den Alten und Neuen Bundesländern gibt es sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. In beiden Teilräumen zeigt sich eine Zunahme atypischer Beschäftigung. Aber es existieren auch Unterschiede, wie die stärkere Erwerbsorientierung und -beteiligung ostdeutscher Frauen gegenüber westdeutschen, die sich aus den noch immer vorhandenen strukturellen und soziokulturellen Unter-schieden zwischen den beiden Landesteilen er-geben. Atypische Beschäftigung ist nicht per se prekär oder „minderwertig“. Aufgrund der Kopplung des Sozialversicherungssystems an das Normalarbeitsverhältnis können für atypisch Beschäftigte jedoch Nachteile und Unsicherheiten entstehen.
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Divergenz als Schicksal? Aufgaben für die Wirtschaftspolitik im Nachgang zur Weltfinanzkrise
Ulrich Blum, Jutta Günther, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Themenheft Weltfinanzkrise -
2009
Abstract
Europa blickte bis vor wenigen Monaten auf eine außerordentliche Geschichte des Aufholprozesses zurück: Neben dem Kern der frühindustrialisierten Länder, die weitgehend die alte Europäische Union ausmachten, waren es die nördlichen, westlichen und südlichen Erweiterungsmitglieder, oft spätindustrialisiert, die mit Hilfe der Unterstützung der Union eine außerordentliche soziale und wirtschaftliche Entwicklung zeigten. Mit der Osterweiterung schien diese Erfolgsgeschichte ihre Fortsetzung zu finden. Eigentlich machten alle Länder das Richtige: Sie investierten kräftig, was meist mit Leistungsbilanzdefiziten verbunden ist, um später über Exporterlöse die aufgelaufenen Verbindlichkeiten abzubezahlen und so am Wohlstand der Union äquivalent teilzuhaben.
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