Differenzierte Ertragslage im Industriebereich Chemie Ostdeutschlands
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2004
Abstract
Der Beitrag behandelt die Entwicklung der Kosten- und Ertragslage im ostdeutschen Industriebereich Chemie seit Anfang der 90er Jahre. Er zeigt: die ostdeutschen Anbieter in der chemischen Industrie haben die Lohnstückkostenposition ihrer westdeutschen Konkurrenten im Jahr 2001 unterboten. Sie haben jedoch im Schnitt die Gewinnzone noch nicht erreicht. Deutlich günstiger ist dagegen die Ertragslage in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie. Allerdings differiert hier die Rendite zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen erheblich. Die sehr unterschiedliche Ertragslage sollte bei allen Entscheidungen, die Einfluss auf die Kosten nehmen, so auch bei der Tarifrunde 2004, beachtet werden.
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Ein Kommentar: Agenda 2010 nach einem Jahr: die Reformen sind besser als ihr Ruf
Rüdiger Pohl
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2004
Abstract
Zugegeben: eine Goldmedaille wird die Bundesregierung mit ihrer Reformpolitik nicht gewinnen. Die Reaktionen in der Öffentlichkeit sind negativ. Reformgegner organisieren Demonstrationen. Reformbefürworter führen eine lange Mängelliste an. Die Reformen gehen nicht weit genug. Warum, zum Beispiel, wird die demographisch gebotene Anhebung des Renteneintrittsalters immer noch verzögert? Die Reformen sind nicht umfassend genug, manche Reformfelder werden tabuisiert. Warum, zum Beispiel, soll das überkommene System der Tarifverträge unangetastet bleiben, weshalb ist keine Korrektur der Mitbestimmung erlaubt? Die Regierung handelt zudem widersprüchlich. Warum, zum Beispiel, greift sie zu dem untauglichen Instrument der Ausbildungsplatzabgabe, die den Lehrstellenmangel nicht an der Wurzel bekämpft? Strafmaßnahmen dieser Art sind das Gegenteil von Entlastungen, die in der Reformagenda als Voraussetzung für die Dynamisierung der Wirtschaft erkannt werden. Nicht nur die Regierung steht mit ihren Reformen im Kreuzfeuer. Sobald die Opposition ehrgeizige Reformpläne schmiedet, sieht sie sich ebenfalls massiver Kritik ausgesetzt.
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Investitionsförderung in Ostdeutschland - Ergebnisse einer empirischen Wirkungsanalyse
Harald Lehmann, Andreas Stierwald
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2004
Abstract
In Deutschland werden erhebliche öffentliche Mittel zur direkten Wirtschaftsförderung aufgewendet. Dies verlangt nach einer ökonomischen Rechtfertigung der Maßnahmen. Insbesondere die Investitionsförderung war dabei bisher selten Gegenstand empirischer Wirkungskontrollen. Um diese Lücke zu schließen, wird beispielhaft die Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) analysiert. Wegen ihrer Bedeutung für die Entstehung wertschöpfungsintensiver und wettbewerbsfähiger Strukturen werden als Untersuchungsobjekte Betriebe des ostdeutschen Verar-beitenden Gewerbes betrachtet. Anhand eines Methodenvergleichs wird die allgemeine Problematik der Wirkungsanalyse verdeutlicht. Der bisher nicht auf die Investitionsförderung angewandte Matched-Pairs-Ansatz liefert gegenüber einer Regressionsschätzung mit Selektionskorrektur die zuverlässigeren Ergebnisse. Demnach hat die GA-Förderung deutliche Mehrinvestitionen stimuliert.
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IWH-Bauumfrage: Ostdeutsches Baugewerbe im Juni 2004: Geschäftsklima vorerst noch von Sondereffekten geprägt
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2004
Abstract
Die Geschäftslage im Juni wird laut Umfrage des IWH unter 300 ostdeutschen Bauunternehmen saisonüblich günstiger beurteilt als in der vorangegangenen Befragung im April. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein nahezu identisches Bild. Auch die Geschäftserwartungen werden nach dem Einbruch im Frühjahr wieder etwas besser bewertet. Das entsprechende Vorjahresniveau wird hier unterschritten. Die Firmenmeldungen lassen alles in allem erkennen, dass die allgemeine Abwärtstendenz in der nächsten Zeit punktuell noch durch Sondereffekte geprägt wird. Schaltet man die Saisonkomponente aus, bestätigt die Untersuchung aber die bereits in der vorangegangenen Umfrage beobachtete Rückkehr zur Abwärtstendenz.
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Arbeitslosengeld II und das kommunale Optionsgesetz
Herbert Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2004
Abstract
Der Beitrag befasst sich mit den Maßnahmen zur Reform des Arbeitsmarktes, wobei hier auf die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe abgestellte wird (Hartz-IV). Im Rahmen dieser Zusammenlegung müssen die Kommunen und die Regionalagenturen Arbeitsgemeinschaften bilden, um die Betreuung der Arbeitslosen zu gewährleisten. Sollte seitens einer Kommune oder eines Kreises kein Interesse an einer Arbeitsgemeinschaft bestehen, dann hat sie ein Optionsrecht, die mit der Betreuung und Vermittlung von Arbeitslosen, die ALG-II-Geld empfangen, in Eigenverantwortung durchzuführen. Der Beitrag diskutiert die Vor- und Nachteile, die mit der Ausübung der Option verbunden sein können.
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Transferleistungen für die neuen Länder – eine Begriffsbestimmung
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2004
Abstract
Der SPIEGEL hat unlängst die Öffentlichkeit mit der Meldung aufgeschreckt, 1 250 Mrd. Euro Aufbaugelder seien in den neuen Bundesländern weitgehend wirkungslos verschwendet worden. Aufgeschreckt wurde damit nicht nur die (westdeutsche) Öffentlichkeit, die damit erneut Bestätigung für das seit langem gepflegte Vorurteil fand, der Osten Deutschlands sei ein Fass ohne Boden; aufgeschreckt wurden damit auch die ostdeutschen Landesregierungen, die darauf verweisen, dass die tatsächlichen Aufbauleistungen des Westens für den Osten weitaus geringer seien als die genannte Summe. Um die Diskussion zu versachlichen, scheint es an der Zeit, einmal näher zu bestimmen, worum es sich bei diesen Transfers wirklich handelt.
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Lage und Aussichten der ostdeutschen Wirtschaft: Im Sog der konjunkturellen Erholung
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2004
Abstract
Die weltweite Erholung der Konjunktur wird in diesem Jahr trotz der Belastungen durch den Preisanstieg bei Mineralöl und anderen Energieträgern verstärkt auch auf die Wirtschaft in den neuen Bundesländern ausstrahlen. Wegen des geringen Anteils der Herstellung international handelbarer Güter und der vorrangigen Ausrichtung auf den Inlandsmarkt in Deutschland nimmt die ostdeutsche Wirtschaft zunächst aber relativ wenig von den Impulsen aus dem Ausland auf. Erst über die Produktionsverflechtungen mit dem früheren Bundesgebiet wird sich auch im Ostteil die gesamtwirtschaftliche Expansion im späteren Verlauf dieses Jahres verstärken. Im kommenden Jahr empfängt die ostdeutsche Wirtschaft zusätzliche Impulse vom Übergreifen der konjunkturellen Erholung auf die Inlandsnachfrage in Deutschland. Bereits 2003 wurde ein Drittel des ostdeutschen Bruttoinlandsprodukts in den alten Bundesländern und im Ausland realisiert, und allein dies hatte für einen Produktionsanstieg gesorgt, während die Nachfrage in Ostdeutschland rückläufig war.
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IWH-Industrieumfrage im Mai 2004: Stimmung hellt sich weiter auf
Bärbel Laschke
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2004
Abstract
Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands hat sich laut IWH-Umfrage unter rund 300 Unternehmen im Mai wieder etwas erwärmt. Die Geschäftslage wurde günstiger als in der Märzumfrage eingeschätzt. Die Beurteilung der Geschäftsaussichten fiel zwar einen Punkt schlechter aus, verharrte aber auf einem hohen Niveau. Der Vorjahresstand wird von beiden Urteilen weit übertroffen. Die Verbesserung des Geschäftsklimas in Folge spricht dafür, dass der konjunkturelle Erholungsprozess anhält.
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Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland - Ostdeutsche Wirtschaft erholt sich zögerlich
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2004
Abstract
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Viertel dieses Jahres auf Erholungskurs geblieben. Ein kräftiger Impuls von den Auslandsmärkten sorgte für einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,4% gegenüber dem Schlussquartal 2003. In den neuen Bundesländern stockte hingegen zunächst die in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres begonnene Aufwärtsbewegung, sie hat aber im zweiten Vierteljahr wieder Oberhand gewonnen. Allerdings blieb das Wachstumstempo hinter dem in den alten Bundesländern zurück.
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Unternehmensbezogene Dienstleistungen in Ostdeutschland – eine Aktualisierung
Siegfried Beer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2004
Abstract
Der Beitrag stellt Ergebnisse der Dienstleistungsstatistik 2001 zum Stand unternehmensbezogener Dienstleistungen in den neuen Ländern (ohne Berlin) dar, die aus Daten der Statistischen Landesämter gewonnen wurden. Damit werden die Resultate einer vorangegangenen Auswertung aktualisiert. Wesentliche Ergebnisse dieser Untersuchung sind u. a.: 1. Der Anteil der neuen Länder am gesamtdeutschen Umsatz und an der Beschäftigung unternehmensbezogener Dienstleistungen hat sich gegenüber 2000 leicht erhöht, ist aber nach wie vor relativ klein. 2. In der Rentabilität, gemessen an den Gesamtaufwendungen pro Umsatzeinheit, haben sich die ostdeutschen Unternehmen gegenüber 2000 verschlechtert; zum Teil kann dies aber auch dem zahlenmäßig vergrößerten Betriebskreis geschuldet sein. 3. Die Einschätzung aus der vorherigen Untersuchung, dass die Arbeitsproduktivität (Bruttowertschöpfung pro Beschäftigten) der Unternehmen in Ostdeutschland etwa halb so groß ist wie die der Unternehmen in Westdeutschland, wird durch die neuerliche Analyse bestätigt. Auf die Darstellung von Gründen für die Ost-West-Unterschiede wird hier weitgehend verzichtet, da sie bereits in der ersten Auswertung diskutiert worden sind.
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