Inhalt
Seite 1
ENergy TRANsitions from Coal and carbon: Effects on Societies (ENTRANCES)
Seite 2
Wirtschaftliche Ausgangslage
Seite 3
Fazit
Seite 4
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Fazit

Die untersuchten Regionen stehen insgesamt vor erheblichen Herausforderungen bei der Erreichung ihrer Klima- und Emissionsziele. Der Übergang zu erneuerbaren Energien fällt in den meisten Regionen mit einer schrumpfenden erwerbsfähigen Bevölkerung und steigendem Durchschnittsalter zusammen.

In Bezug auf die wirtschaftliche Lage gibt es Unterschiede zwischen den betrachteten Regionen. Auf der einen Seite gibt es wirtschaftlich starke Regionen wie das Rheinland, die Obersteiermark und Stavanger. Auf der anderen Seite sind insbesondere die osteuropäischen Kohleregionen wirtschaftlich schwach, mit vergleichsweise niedriger Arbeitsproduktivität. Polen und Deutschland sind die beiden größten Kohleförderländer Europas. In Polen sind etwa viermal so viele Menschen in der Braunkohlewirtschaft beschäftigt wie in Deutschland, obwohl Deutschland mehr Kohle fördert. Die Dekarbonisierung in den deutschen Braunkohleregionen wird voraussichtlich geringere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, während die polnischen Regionen vor erheblichen Umbrüchen stehen.

Im weiteren Projektverlauf werden mit Hilfe von Textanalysen Zeitungsberichte analysiert und Kernprobleme identifiziert. Ferner werden in Interviews und Gruppendiskussionen konkrete Herausforderungen in den Regionen benannt, klassifiziert und mögliche Lösungsvorschläge mit Vertretern verschiedener Zielgruppen erarbeitet. In einer vergleichenden Analyse (über die Regionen hinweg) wird ermittelt, ob und wie sich ein gemeinsames Verständnis der Beteiligten für den Dekarbonisierungsprozess allmählich entwickelt. Ferner werden verschiedene Szenarien entworfen und die wirtschaftliche Entwicklung sowohl regio- nal als auch national simuliert. Im Vergleich zur Entwicklung in einem Basisszenario können auf diese Weise die ökonomischen Effekte ermittelt werden. Frühere Analysen haben beispielsweise gezeigt, dass der Braunkohleausstieg in Deutschland kaum gesamtwirtschaftliche Effekte hat, aber spürbare Auswirkungen auf Durchschnittseinkommen und Abwanderung in den Braunkohleregionen Lausitz, Mitteldeutschland und Rheinland.11

Empfohlene Publikationen

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Power Generation and Structural Change: Quantifying Economic Effects of the Coal Phase-out in Germany

Katja Heinisch Oliver Holtemöller Christoph Schult

in: Energy Economics, 2021

Abstract

In the fight against global warming, the reduction of greenhouse gas emissions is a major objective. In particular, a decrease in electricity generation by coal could contribute to reducing CO2 emissions. We study potential economic consequences of a coal phase-out in Germany, using a multi-region dynamic general equilibrium model. Four regional phase-out scenarios before the end of 2040 are simulated. We find that the worst case phase-out scenario would lead to an increase in the aggregate unemployment rate by about 0.13 [0.09 minimum; 0.18 maximum] percentage points from 2020 to 2040. The effect on regional unemployment rates varies between 0.18 [0.13; 0.22] and 1.07 [1.00; 1.13] percentage points in the lignite regions. A faster coal phase-out can lead to a faster recovery. The coal phase-out leads to migration from German lignite regions to German non-lignite regions and reduces the labour force in the lignite regions by 10,100 [6300; 12,300] people by 2040. A coal phase-out until 2035 is not worse in terms of welfare, consumption and employment compared to a coal-exit until 2040.

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Außerdem in diesem Heft

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Aktuelle Trends: Insolvenzanträge als Frühindikator für den IWH-Insolvenztrend

Steffen Müller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2023

Abstract

Insolvenzanträge werden vom Schuldner oder Gläubiger beim Insolvenzgericht gestellt. Es vergehen in der Regel mehrere Monate, bis Gerichte entscheiden, ob der Antrag zulässig ist. Der IWH-Insolvenztrend erfasst genau wie die amtliche Statistik erst dann Insolvenzfälle, wenn ein Insolvenzgericht eine formale Eröffnungsentscheidung – also entweder die Eröffnung des Verfahrens oder eine Abweisung mangels Masse – zum jeweiligen Insolvenzverfahren gefällt hat. Das bedeutet, dass im entsprechenden Berichtsmonat in der Regel nicht der Insolvenzantrag gestellt, sondern erstmalig über ihn entschieden wurde.

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Frühkindliche Betreuung erhöht den Arbeitsmarkterfolg von Müttern ohne Abitur

Henning Hermes Marina Krauß Philipp Lergetporer Frauke Peter Simon Wiederhold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2023

Abstract

In den meisten Ländern wirkt sich die Geburt eines Kindes negativ auf den Arbeitsmarkterfolg von Müttern aus, insbesondere bei Müttern mit niedrigerem Schulabschluss. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse eines Feldexperiments in Deutschland vorgestellt, in dem Familien bei der Bewerbung für einen Platz in einer Kindertagesstätte (Kita) unterstützt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass der verbesserte Zugang zu frühkindlicher Betreuung die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Mütter ohne Abitur in Vollzeit arbeiten, und deren Haushaltseinkommen steigert. Um den Arbeitsmarkterfolg von Müttern zu verbessern, sollte die Politik den Zugang zu frühkindlicher Betreuung erleichtern und die Zahl der Kita-Plätze noch weiter erhöhen.

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