Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Produktion stagniert im vierten Quartal auf niedrigem Niveau
Udo Ludwig, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2009
Abstract
Infolge der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise ist das Bruttoinlandsprodukt der ostdeutschen Flächenländer nach der amtlichen Schätzung der Länderstatistiker in der ersten Jahreshälfte um 5,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum und damit weniger als in den Alten Bundesländern mit 7,0% gesunken. Im dritten Quartal wurde die Talsohle der Produktion durchschritten. Erste Schätzungen für das vierte Quartal sprechen für eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Aktivität.
Artikel Lesen
25.11.2009 • 70/2009
Photovoltaik-Industrie in Berlin-Brandenburg: Unternehmensvernetzung weiter ausbauen!
Der Clusterungsprozess in der Photovoltaik-Industrie hat in den vergangenen Jahren in der Region Berlin-Brandenburg zu ersten positiven Effekte für regional ansässige Unternehmen geführt. Steffen Ebert, Matthias Brachert und Iciar Dominguez Lacasa vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigen in einer aktuellen Untersuchung der Clusterungsprozesse in der Region Berlin-Brandenburg, dass vor allem die regionale Wissensbasis durch Vernetzungen und Kooperationen universitärer und außeruniversitärer Forschungs¬institute mit den lokalen Unternehmen weiter ausgebaut werden müssen.
Iciar Dominguez Lacasa
Steffen Ebert
Pressemitteilung herunterladen
Regionalisierung öffentlicher Ausgaben und Einnahmen – Eine Untersuchung am Beispiel der Neuen Länder –
Ulrich Blum, Joachim Ragnitz, Sabine Freye, Simone Scharfe, Lutz Schneider
IWH-Sonderhefte,
Nr. 4,
2009
Abstract
Die Untersuchung der durch staatliche Aktivität ausgelösten Zahlungen – seien es Steuern und Abgaben auf der Einnahmenseite oder öffentliche Ausgaben – besitzt traditionsgemäß einen hohen Stellenwert in der empirischen Finanzwissenschaft. Ziel der vorliegenden Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle ist es, die Möglichkeiten zur Regionalisierung dieser Zahlungsströme in einem föderativen Gesamtstaat aufzuzeigen. Am Beispiel der Zahlungsströme zwischen West- und Ostdeutschland soll dabei auch auf die praktischen und theoretischen Schwierigkeiten der Regionalisierung sowie auf die letztendlich zu akzeptierenden Begrenzungen eingegangen werden.
Öffentliche Finanzströme sind zum einen Steuern und Abgaben, die die Einnahmenseite des Staates und seiner Parafisken umfassen, und zum anderen die mit diesen Mitteln getätigten Ausgaben für bestimmte Zweckbereiche. Damit ergibt sich ein Saldo, der auch als die formale Budgetinzidenz, also als Budgetwirkung, bezeichnet wird. Im Zusammenhang mit dem speziellen Untersuchungsgegenstand könnte man leicht dazu verleitet werden, die hier gewonnenen Ergebnisse als „Kosten der Einheit“ zu bezeichnen.
Artikel Lesen
17.11.2009 • 65/2009
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Produktion stagniert im vierten Quartal auf niedrigem Niveau
Infolge der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise ist das Bruttoinlandsprodukt der ostdeutschen Flächenländer nach der amtlichen Schätzung der Länderstatistiker in der ersten Jahreshälfte um 5,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum und damit weniger als in den Alten Bundesländern mit 7,0% gesunken. Im dritten Quartal wurde die Talsohle der Produktion durchschritten. Erste Schätzungen für das vierte Quartal sprechen für eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Aktivität.
Pressemitteilung herunterladen
Von der De-Industrialisierung zur Re-Industrialisierung: Sind Ostdeutschlands industrielle Strukturen nachhaltig?
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
20 Jahre Deutsche Einheit - Teil 1 -
2009
Abstract
Der Beitrag untersucht, welche Entwicklung die ostdeutsche Industrie in der Zeit nach dem Übergang in die Marktwirtschaft genommen hat und ob die hinter den wirtschaftlichen Ergebnissen stehenden Faktoren und Strukturen Merkmale wirtschaftlicher Nachhaltigkeit aufweisen. Gemessen an den wirtschaftlichen Ergebnissen wurde seit Beginn der 90er Jahre viel erreicht: Die Bruttowertschöpfung ist auf das Zweieinhalbfache gestiegen, die industrielle Produktivität liegt bei reichlich vier Fünfteln des westdeutschen Vergleichswertes. Die Produktivitätssteigerung allerdings ging mit einer Halbierung der Industriebeschäftigung im Zeitraum von 1991 bis 2008 einher, trotz eines leichten Zuwachses in den Jahren 2006 bis 2008. Die Lage und Entwicklung der Industrie in den einzelnen Neuen Ländern stellt sich allerdings sehr unterschiedlich dar. Beim industriellen Beschäftigtenbesatz liegt das Bundesland Thüringen vor einigen westdeutschen Bundesländern.
Bei den hinter den Ergebnissen stehenden Faktoren und Strukturen deutet nicht alles auf ökonomische Nachhaltigkeit hin. Zwar wurde im Vergleich zur westdeutschen Industrie überdurchschnittlich viel in die Modernisierung des Sachkapitalstocks investiert, und beim Humankapital verfügt die ostdeutsche Industrie über einen Anteil von Beschäftigten mit Hoch- und Fachschulabschluss, der jenem in Westdeutschland entspricht. Doch bei den Forschungs- und Entwicklungs-(FuE-)Aktivitäten, die für ökonomisch nachhaltige, sprich zukunftsgerichtete, Industrieaktivitäten stehen, offenbaren sich gemessen an wichtigen Inputgrößen Defizite. Letztere resultieren aus den strukturellen Besonderheiten der ostdeutschen Industrie, zu denen nicht zuletzt die Dominanz kleiner und mittlerer Unternehmen und das Fehlen größerer Unternehmen gehören. Mit der inputseitig schwach ausgeprägten FuE im Unternehmenssektor korrespondiert ein vergleichsweise geringer Anteil technologieintensiver Branchen, während der Anteil arbeitsintensiver Branchen höher als in den Alten Bundesländern ausfällt. Ein weiterer Wandel hin zu nachhaltigeren Industriestrukturen wird also nottun. Denn aus wachstumstheoretischer Sicht lässt sich ein dauerhafter Wachstumspfad hauptsächlich mit technologieintensiven Produktionen verwirklichen. Arbeitsintensive Branchen stehen dagegen im internationalen Wettbewerb besonders unter Kostendruck. Auch die funktionalen Strukturen offenbaren in puncto ökonomischer Nachhaltigkeit Defizite. Der Anteil von Beschäftigten in industriellen Fertigungsfunktionen liegt über den westdeutschen Verhältnissen, und jener in hochwertigen -Dienstleistungs- ebenso wie in den übrigen Dienstleistungsfunktionen liegt darunter. Dies weist erneut auf den Mangel an Unternehmen mit Führungsfunktionen in den Neuen Ländern hin. Will die ostdeutsche Industrie auf dauerhaftem Wachstumskurs bleiben, wird demnach ein weiterer Strukturwandel zugunsten technologie- und humankapitalintensiver Produktionen erforderlich sein, den die Wirtschaftspolitik durch günstige Rahmenbedingungen unterstützen sollte.
Artikel Lesen
Ausländische Investoren und einheimische Zulieferer in Transformationsökonomien: Was befördert positive externe Effekte?
Jutta Günther, Björn Jindra, Daniel Sischka
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2009
Abstract
Die vorliegende empirische Untersuchung analysiert unter Verwendung der IWH-FDI-Mikrodatenbank das Potenzial für positive externe technologische Effekte bei einheimischen Zulieferunternehmen unter Berücksichtigung firmenspezifischer Merkmale ausländischer Investoren in ausgewählten mittel- und osteuropäischen Staaten sowie in Ostdeutschland. Die Analyse zeigt, dass nur knapp die Hälfte aller ausländischen Tochtergesellschaften davon ausgeht, eine hohe Bedeutung für technologische Aktivitäten in einheimischen Zulieferunternehmen zu besitzen. Dabei ist das Potenzial für externe technologische Effekte in Mittel- und Osteuropa höher als in Ostdeutschland. Dieses Ergebnis kann darin begründet liegen, dass die einheimischen Zulieferer in Ostdeutschland bereits auf einem im Vergleich zu Mittel- und Osteuropa technologisch deutlich höheren Niveau produzieren. Analysiert man das Potenzial für externe technologische Effekte ausländischer Investoren in Abhängigkeit vom Anteil ihrer einheimischen Zulieferungen, so zeigt sich, dass diese allein genommen nur bis zu einem bestimmten Punkt positiv wirken. Hingegen stellt sich heraus, dass ausländische Tochtergesellschaften, die innovativ sind, konzernintern und -extern technologisch kooperieren, Entscheidungsbefugnis in Forschungsfragen besitzen und durch Akquisitionen entstanden sind, die besten Voraussetzungen für das Entstehen positiver externer Effekte bieten. Der Anteil der ausländischen Beteiligung sowie die Dauer der Präsenz am jeweiligen Standort haben hingegen keinen statistisch signifikanten Einfluss. Die Wirtschaftspolitik sollte daher nicht nur auf die Ansiedlung beschäftigungsintensiver ausländischer Investoren abzielen, sondern weiterhin verstärkt deren technologische Leistungsfähigkeit und regionale Integration fördern.
Artikel Lesen
Industrielle Cluster als Ursache regionaler Prosperität? Zur Konvergenz deutscher Arbeitsmarktregionen 1996-2005
Alexander Kubis, Matthias Brachert, Mirko Titze
Raumforschung und Raumordnung,
/6
2009
Abstract
Der Beitrag untersucht im Rahmen eines regionalen Konvergenzmodells den Einfluss, den industrielle Cluster auf das Wachstum der deutschen AMR von 1996 bis 2005 ausüben. Dabei erfährt insbesondere die Rolle der Ko-Lokalisierung von konzentrierten verbundenen Wirtschaftszweigen eine besondere Beachtung. Aufbauend auf den Arbeiten von Schnabl (2000) gelingt es, drei verschiedene Effekte industrieller Cluster zu identifizieren, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Regionen beeinflussen. Neben den Wirkungen regional konzentrierter Wirtschaftszweige (horizontale Cluster) sowie daraus ableitbarer Wertschöpfungsketten (vertikale Cluster) auf die jeweilige Region selbst, kann ebenso die Rolle dieser Cluster auf die Entwicklung benachbarter Regionen (Spillover industrieller Cluster) identifiziert werden. Die Untersuchung erlaubt hier ihre isolierte Betrachtung und ermöglicht Einsichten über die Wirkung industrieller Cluster unter gleichzeitiger Beachtung regionaler Konvergenzprozesse. Es gelingt der Nachweis von Wachstumseffekten durch industrielle Cluster, parallel zu einem gesamtdeutschen Konvergenzprozess ebenso wie zu einem spezifischen Ost-Konvergenzprozess. Industrielle Cluster stellen somit eine Möglichkeit dar, die Defizite der Ost-West-Konvergenz bei gleichzeitiger Binnendifferenzierung zu erklären. Der relative Mangel an industriellen Clustern wirkt sich aus derzeitiger Sicht in Ostdeutschland nachteilig auf das Wachstumspotential der Regionen aus, da er deren Gesamtentwicklung nicht unterstützt.
Artikel Lesen
Wachstum, Stagnation oder Schrumpfung? Entwicklungsdynamik ehemaliger TGZ-Unternehmen
Michael Schwartz
Statistik Regional Electronic Papers, 2009-01,
2009
Abstract
Wirtschaftspolitische Entscheidungsträger weltweit setzen große Hoffnungen in Technologie- und Gründerzentren als effektive Förderinstrumente auf regionaler und lokaler Ebene zur Unterstützung junger, innovativer Unternehmen. Oftmals wird hierbei unterstellt, dass die Wachstumsphase der geförderten Jungunternehmen erst mit dem erfolgreichen Auszug zum Tragen kommt. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall ist, ist bislang kaum empirisch belegt. Das vorliegende Papier versucht zur Verminderung dieses Kenntnisdefizites beizutragen. Es wird detailliert die langfristige Entwicklung von 324 ausgezogenen Unternehmen auf fünf deutschen Technologie- und Gründerzentren untersucht. Um Verzerrungen durch bereits aus dem Markt ausgeschiedene Unternehmen zu vermeiden (Survivor Bias), schließt die Analyse auch die Entwicklung dieser Unternehmen ein. Dies ist im vorliegenden Forschungskontext erstmalig möglich. Als Indikatoren der Unternehmensentwicklung werden Beschäftigungs- und Umsatzgrößen herangezogen. Die empirischen Ergebnisse weisen ein teilweise sehr starkes Wachstum der geförderten Unternehmen nach – allerdings weitgehend beschränkt auf den eigentlichen Förderzeitraum. Entgegen der oben genannten Annahme kann in der vorliegenden Studie nicht bestätigt werden, dass die ehemals geförderten Unternehmen nach dem Verlassen der Technologie- und Gründerzentren nachhaltig stark wachsen. Nach dem Auszug bleibt das Wachstum der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen moderat. Nur ein kleiner Anteil ehemaliger Zentrums-Unternehmen kann starke Wachstumsraten nach beendeter Förderung vorweisen. Ein größerer Teil der Unternehmen stagniert oder schrumpft sogar. Im Durchschnitt befinden sich die ausgezogenen Unternehmen ab einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren auf einem zum Auszug vergleichbaren Entwicklungsstand bzw. sogar auf einem niedrigeren Niveau.
Artikel Lesen
10.09.2009 • 55/2009
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Konjunkturelle Bodenbildung für das dritte Quartal in Sicht
Im zweiten Quartal dieses Jahres hat sich der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Ostdeutschland deutlich verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Januar bis März mit 0,5% nur noch wenig gesunken. Der Tiefpunkt der Produktion infolge der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise geriet in Sichtweite. Der Stand vor Jahresfrist wurde allerdings weiterhin deutlich, und zwar um reichlich 5%, unterschritten. Erste Schätzungen für das dritte Quartal sprechen für eine leichte Belebung der wirtschaftlichen Aktivität.
Pressemitteilung herunterladen
Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Ende des konjunkturellen Absturzes in Sicht
Udo Ludwig, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2009
Abstract
Im ersten Quartal dieses Jahres hat die weltweite Finanz- und Konjunkturkrise voll auf die ostdeutsche Wirtschaft durchgeschlagen. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Oktober bis Dezember 2008 mit 3,5% so kräftig gesunken wie noch nie seit Beginn der Berechnung des Konjunkturbarometers. Der Stand vor Jahresfrist wurde um 4,2% unterschritten (Deutschland: −6,7%). In den Monaten April bis Juni 2009 hat sich der Rückgang mit 1,1% abgeflacht. Die vorlaufenden konjunkturellen Indikatoren aus dem Produzierenden Gewerbe weisen für das dritte Quartal auf eine Stabilisierung der Produktion auf niedrigem Niveau hin. Der Produktionsverlust seit dem Höhepunkt der wirtschaftlichen Aktivität im Jahr 2008 bis zum Tiefpunkt 2009 würde damit saisonbereinigt 6% und in Ursprungswerten sogar 8% betragen.
Artikel Lesen