Zwischenbetriebliche Lohnunterschiede, Mitbestimmung und Tarifverträge
Steffen Müller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2020
Abstract
Niedriglohnsektor und steigende Lohnungleichheit sind seit langem dominierende Themen am Arbeitsmarkt. Dieser Artikel legt nahe, dass die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer von der Existenz von Betriebsräten und Tarifverträgen abhängt und dass sich vor allem betriebliche Mitbestimmung positiv auf Löhne auswirkt. Während Mitbestimmung die zwischenbetriebliche Lohnungleichheit erhöht, wird sie durch Tarifverträge reduziert.
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01.07.2020 • 11/2020
IWH untersucht Folgen des Kohleausstiegs in Europa
Wie verändert der Kohleausstieg die Gesellschaft – und wie kann Politik darauf reagieren? Diese Fragen untersuchen
14 europäische Partner in einem neuen interdisziplinären Forschungsprojekt. Dabei wird das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ökonomische Folgen wie Arbeitslosigkeit und Abwanderung für ausgewählte Kohleregionen Europas analysieren. Die EU fördert das Gesamtprojekt für drei Jahre mit knapp drei Millionen Euro.
Oliver Holtemöller
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Wage Delegation in the Field
Sabrina Jeworrek, Vanessa Mertins
Journal of Economics and Management Strategy,
Nr. 4,
2019
Abstract
By conducting a natural field experiment, we analyze the managerial policy of delegating the wage choice to employees. We find that this policy enhances performance significantly, which is remarkable since allocated wage premiums of the same size have no effect at all. Observed self‐imposed wage restraints and absence of negative peer effects speak in favor of wage delegation, although the chosen wage premium levels severely dampen its net value. Additional experimental and survey data provide important insights into employees' underlying motivations.
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05.09.2019 • 18/2019
Konjunktur aktuell: Abschwung in Deutschland geht weiter
Die Handelsstreitigkeiten lassen den internationalen Güterhandel in diesem Jahr sinken. Davon ist das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland besonders betroffen. Allerdings stützt ein robuster Arbeitsmarkt die Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft wird laut Herbstprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Jahr 2019 wohl um 0,5% zunehmen. Dabei dürfte der Produktionszuwachs in Ostdeutschland mit 1% deutlich höher ausfallen als in Westdeutschland.
Oliver Holtemöller
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Konjunktur aktuell: Abschwung in Deutschland geht weiter
Konjunktur aktuell,
Nr. 3,
2019
Abstract
Die internationale Konjunktur hat sich zur Jahresmitte 2019 weiter abgekühlt. Im ersten Halbjahr stagnierte die Industrieproduktion in etwa, und der Güterhandel ist schon seit Herbst 2018 rückläufig, im Wesentlichen aufgrund der von den USA ausgehenden Handelskonflikte. Weil aber die Dienstleistungen fast überall noch recht deutlich expandierten, hat sich die Dynamik der gesamtwirtschaftlichen Produktion global nur moderat verlangsamt. Im zweiten Halbjahr 2019 dürfte sich der Abschwung im Euroraum fortsetzen. In der vorliegenden Prognose wird unterstellt, dass es Ende Oktober zu einem Brexit ohne Vertrag kommt, pragmatische Regelungen einen Zusammenbruch der wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Großbritannien und der EU aber verhindern und auch das europäische Finanzsystem stabil bleibt.
In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2019 um 0,1% gesunken. Die Rezession im Verarbeitenden Gewerbe hat sich fortgesetzt. Die wesentliche Ursache dafür ist eine schwächere Nachfrage nach deutschen Exportgütern, während die Binnennachfrage bislang nur moderat an Dynamik verloren hat. Allerdings deuten gesunkene Auftragseingänge darauf hin, dass Ausrüstungsinvestitionen vor einer Schwächephase stehen. Dass es trotzdem zu keiner schweren Rezession kommen dürfte, dafür sprechen die weiter sehr günstigen Finanzierungsbedingungen und die immer noch gute Arbeitsmarktlage, welche die Arbeitnehmereinkommen deutlich steigen lässt. Zudem gibt die Finanzpolitik der Wirtschaft in diesem Jahr einen expansiven Impuls im Umfang von 0,7% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt; im kommenden Jahr ist der finanzpolitische Impuls geringer. Alles in allem liegt die Produktion nach vorliegender Prognose im Jahr 2019 um 0,5% höher als im Vorjahr, im Jahr 2020 steigt die Rate auch wegen der höheren Zahl an Arbeitstagen auf 1,1%. Die Wirtschaft in Ostdeutschland expandiert in diesem Jahr mit 1,0% und im Jahr 2020 mit 1,3% etwas stärker als in Westdeutschland.
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Unternehmensinsolvenzen: Welche Folgen haben sie für Arbeitnehmer?
Daniel Fackler
Wirtschaftsdienst,
Nr. 6,
2019
Abstract
Unternehmensinsolvenzen sind nicht nur für Eigentümer und Gläubiger mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden, sie haben zumeist auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeitnehmer, die dadurch in aller Regel ihre Arbeitsplätze verlieren. Insbesondere Insolvenzen großer Unternehmen mit mehreren Tausend Beschäftigten – prominente Fälle sind beispielsweise Schlecker, Praktiker oder Air Berlin – führen gelegentlich dazu, dass die Schicksale der betroffenen Arbeitnehmer auch in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit geraten. Das Interesse von Politik und Medien lässt jedoch meist schnell wieder nach, obwohl Unternehmensinsolvenzen natürlich weitaus häufiger vorkommen. Zwar ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit einigen Jahren rückläufig, dennoch waren 2018 deutschlandweit fast 20 000 Unternehmen und 200 000 Arbeitsplätze betroffen.
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08.05.2019 • 11/2019
Erweiterung des IWH beschlossen
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat dem Antrag des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auf einen großen strategischen Sondertatbestand in Form einer strategischen Erweiterung zugestimmt. Ab dem Jahr 2020 erhält das Institut eine zusätzliche Grundfinanzierung in Höhe von 1,3 Millionen Euro jährlich. IWH-Präsident Reint E. Gropp zeigt sich außerordentlich erfreut über den großen Erfolg.
Reint E. Gropp
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15.01.2019 • 1/2019
Schneller Braunkohleausstieg hat deutliche Folgen in betroffenen Regionen
Wenn Deutschland die Braunkohleverstromung vorzeitig beendet, wird die Gesamtwirtschaft kaum beeinträchtigt. Allerdings zeigen Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) spürbare Effekte auf die Arbeitsmärkte des Rheinlands, Mitteldeutschlands und der Lausitz. Eine Region ist besonders betroffen von Arbeitslosigkeit und Abwanderung.
Oliver Holtemöller
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IWH-Verdienst-Check: Kräftige Lohnzuwächse und Entlastungen bei Lohnabzügen bringen den Arbeitnehmern mehr Netto im Jahr 2019
Oliver Holtemöller, Birgit Schultz
IWH-Tarif-Check,
Nr. 3,
2018
Abstract
Die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer dürften in Deutschland im nächsten Jahr kräftig zulegen. So sind in vielen Branchen wie beispielsweise dem Bauhauptgewerbe, der Metall- und Elektroindustrie oder im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen recht hohe Tariflohnerhöhungen vorgesehen. Die gute Arbeitsmarktlage dürfte auch die nicht tarifgebundenen Löhne weiter steigen lassen. Zudem wird der Mindestlohn im Januar 2019 um knapp 4% angehoben. Insgesamt ist im nächsten Jahr von einem Anstieg der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer von etwas mehr als 3% auszugehen.
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Lohnunterschiede zwischen Betrieben in Ost- und Westdeutschland: Ausmaß und mögliche Erklärungsfaktoren. Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2017
Steffen Müller, Eva Dettmann, Daniel Fackler, Georg Neuschäffer, Viktor Slavtchev, Ute Leber, Barbara Schwengler
IAB-Forschungsbericht 6/2018,
2018
Abstract
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Deutschland hat sich auch im Jahr 2017 weiter verbessert. Diese Entwicklung spiegelt sich allerdings nur teilweise in der Entwicklung der betrieblichen Durchschnittslöhne wider. Im Vergleich zu 1997 sind sowohl in West- als auch in Ostdeutschland die Lohnunterschiede nach Betriebsgröße spürbar angestiegen. Dabei sind auch am aktuellen Rand die gezahlten Löhne in ostdeutschen Betrieben geringer als in Westdeutschland: das Lohndifferential beträgt etwa 19 Prozent. Etwa ein Drittel dieses Rückstands kann in einer multivariaten Untersuchung erklärt werden. Hauptursache ist das geringere Produktivitätsniveau in Ostdeutschland. Die positive wirtschaftliche Entwicklung geht mit einer weiterhin steigenden Gesamtbeschäftigung und einer höheren Arbeitsmarktdynamik, insbesondere einer höheren Arbeitnehmerfluktuation, einher. Besonders hoch ist diese Fluktuation im Bereich Beherbergung und Gastronomie, in der öffentlichen Verwaltung ist sie dagegen sehr gering. Auch der Bedarf an qualifizierten Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals angestiegen. Von den angebotenen Stellen konnten 2017 allerdings erstmals weniger als zwei Drittel besetzt werden. Dabei ist eine starke Heterogenität nach Betriebsgröße und Branchen zu beobachten. So lag bspw. die Nichtbesetzungsquote im Baugewerbe bei über 50 Prozent, während in der Öffentlichen Verwaltung lediglich 10 Prozent der Stellen nicht besetzt werden konnten. Die Tätigkeitsstruktur der Betriebe hat sich hinsichtlich formaler Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten in den vergangenen Jahren kaum verändert. Allerdings scheint der Einsatz digitaler Technologien mit veränderten Anforderungen an und einer steigenden Arbeitsbelastung für die Beschäftigten einherzugehen. Darüber hinaus nimmt die Bedeutung atypischer Beschäftigungsverhältnisse, insbesondere von Teilzeitbeschäftigung, bundesweit weiter zu. Dabei ist die Teilzeitquote in ostdeutschen Betrieben höher als in westdeutschen. Der Anteil der geringfügigen Beschäftigung an der Gesamtbeschäftigung blieb dagegen relativ konstant und ist höher in Branchen, die vergleichsweise unspezifische Qualifikationen erfordern oder stärker durch konjunkturelle und/oder saisonale (Nachfrage-)Schwankungen gekennzeichnet sind. Der Anteil ausbildungsberechtigter Betriebe sinkt seit dem Jahr 2010 beständig und liegt aktuell bei 53 Prozent, in Ostdeutschland deutlich darunter. Von den berechtigten Betrieben beteiligt sich etwa die Hälfte an der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte. Der Anteil nicht besetzter Ausbildungsstellen an allen angebotenen Ausbildungsplätzen hat im Jahr 2017 noch einmal deutlich zugenommen und liegt bei etwa einem Viertel, in Ostdeutschland bei über einem Drittel. Hinsichtlich der Weiterbildungsbeteiligung lässt sich feststellen, dass unverändert etwa die Hälfte aller Betriebe sich an der Weiterbildung ihrer Beschäftigten beteiligt, die Weiterbildungsquote der Beschäftigten liegt bei etwa einem Drittel, in Ostdeutschland etwas höher.
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